Fußball als Therapie für Straßenkinder in Lateinamerika
Maria, 11 Jahre alt, lebte auf der Straße, hat unter Brücken in Medellín, Kolumbien, geschlafen. Hunger und Durst stillte sie mit dem Schnüffeln von Schuhkleber. Ihre Mutter sitzt wegen Raub und Drogenhandel im Gefängnis. Ihr Vater hat sie nie kennengeler
Um Kindern wie Maria zu helfen, veranstalten Club Niederösterreich und „Hochwürden und Co." ein Benefizmatch zugunsten kolumbianischer Straßenkindern–Projekte von "Sei so frei" in Stockerau. Am 27. Juni 2015 empfängt Club Niederösterreich u.a. mit Frenkie Schinkels, Walter Knaller, Thomas Zingler und Wolfgang Ilkerl die bekannte Mannschaft aus Priestern und kirchlichen Mitarbeitern „Hochwürden und Co.", zu einem Benefizspiel im Stockerauer Stadion. Der Eintritt ist frei. Der Ankick erfolgt um 15:00 Uhr.
Football bridges the World: Menschen zusammenbringen und Kindern eine Chance geben
Fußball fördert Gemeinschaft und verbindet die Welt – das will SEI SO FREI ihrer Schwerpunktaktion „Football bridges the world" seit vielen Jahren hautnah erlebbar machen: Ein aktiver Sport- und Erlebnistag soll an vielen Orten Österreichs die Menschen zu einem tollen Gemeinschaftserlebnis zusammenbringen und gleichzeitig Kindern in Lateinamerika (z.B in Guatemala und Kolumbien) eine Chance geben. Fußball hat einen besonderen Stellenwert – als universelle Sprache, die kulturelle, ethnische, sprachliche und wirtschaftliche Grenzen überwinden kann.
Mit „Football bridges the world" schlagen die Mannschaften in Österreich eine Brücke nach Lateinamerika: „Mit dem Reinerlös der Spiele von „Football bridges the World" haben wir in Guatemala, gemeinsam mit der Partnerorganisation ADICO Sporteinrichtungen für junge Menschen gebaut", erläutert Luis Cordero, Pressereferent von SEI SO FREI, die entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Männerbewegung Österreichs. Geplant sind jeweils der Bau einfacher Sportplätze, die Errichtung von Gemeinschaftsgebäuden und die Anschaffung von Fußbällen und Fußballdressen. In den Bergen Guatemalas wird Kindern die Chance gegeben Sport zu betreiben. Die Familien, die mit weniger als 1 Euro pro Tag auskommen müssen, können sich keine Sportkleider, -schuhe oder –bälle leisten. Hier hilft SEI SO FREI mit dem Kauf von Fußballdressen und -bällen.
Kolumbien: Kinder durch Fußball von der Straße holen
Fußball hat in Lateinamerika eine ganz wichtige Funktion in der Kinder- und Jugendarbeit: Mit Sportangeboten können Buben und Mädchen in eine gute Gemeinschaft integriert und in einem geschützten Umfeld betreut und begleitet werden. Fußball ist für Kinder oft die einzige Freude in einem tristen Alltag, gibt Anerkennung und hilft, Aggressionen in konstruktive Bahnen zu lenken. In der Gemeinde „Pasacaballos" an der Atlantikküste Kolumbiens arbeitet die Fundacion „Maria Herlinde Moises" erfolgreich mit Kindern, die aus armen Siedlungen stammen. Fußballdressen und Fußbällen geben den Kindern die Chance jede Woche zu trainieren und gegen Mannschaften aus der Gegend anzutreten. Nicht nur Buben interessieren sich für das Spiel. Auch Mädchen sind stolz auf ihren Fußballdressen.
500 Kilometer weiter weg von der Küste befindet sich Medellín. Berühmt durch den Drogen-Paten Pablo Escobar Gaviria, leben in der Millionen-Stadt mehr als 10.000 Kinder auf der Straße. SEI SO FREI unterstützt seit vielen Jahren den Bau von Heimen für Straßenkinder in Kolumbien. Im Heim „La Alegría" (Freude) wird bedürftigen Kindern ein Dach über dem Kopf gegeben. „Jedes Kind verdient eine Chance", so das Motto von Padre Gabriel Mejía, Projektpartner in Kolumbien. Wegen seiner Erfolge bei der Drogenprävention und im Kampf gegen die Drogensucht wird er immer wieder von internationalen Organisationen, wie etwa der UNESCO, als Berater herangezogen. Einer der Elemente dieser Integration ist der Sport. Die Kinder in den Heimen von Mejía erleben eine Routine mit Meditation, Schule und Sport. Die wichtigste Sportart ist Fußball: in jedem der 50 Heimen in allen Bundesländern Kolumbiens steht ein Fußballplatz. Manchmal nur aus Beton und mit ganz einfachen Toren und ohne Netz. Damit haben die Straßenkinder eine Chance sich in die Gemeinschaft zu integrieren. „Die Jugendlichen, die von der Straße kommen, brauchen eine Behandlung, wo sie das Gefühl haben, aufgenommen zu werden, wo ein neues Selbstwertgefühl entstehen kann, ein Modell, das stark auf Verständnis aufbaut. Fußball darf in diesem Modell nie zu kurz kommen", umreißt Padre Mejía sein Therapiekonzept.
Frenkie Schinkels und Wolfgang Knaller helfen am 27.06 mit
"Fußball begeistert Menschen auf der ganzen Welt und kann sie auch in Österreich zusammenbringen. Wir haben zwei sehr bekannte Mannschaften eingeladen und freuen uns auf das Spiel. Es wäre schön, wenn viele Wiener und Niederösterreicher diesen Nachmittag gemeinsam mit uns verbringen, um die KMB Straßenkinderprojekte vom Romero-Preisträger, Padre Gabriel Mejía, in Kolumbien zu unterstützen", so Helmut Wieser, Vorsitzender von SEI SO FREI Wien..
Neben dem Fußballmatch mit Spielern aus verschiedenen Regionen Österreichs gibt es Speisen (Gegrilltes), Getränke und ein Quizspiel. Der ganze Erlös wird dem Projekt in Kolumbien gespendet. „Durch Fußball kommen Menschen zusammen. Wir freuen uns auf ein Spiel, mit dem wir Kindern in Kolumbien helfen können", abschließend Wieser.
Weitere Informationen und Spenden unter: www.seisofrei.at