FIFA führt globale Klublizenzierung ein
Die FIFA wird in Zusammenarbeit mit den sechs Kontinentalverbänden bis Ende 2016 globale Klublizenzierungsstandards einführen, um den Klubfussball mit Mindestvorgaben in Bereichen wie Stadionsicherheit, Fanerlebnis und Jugendfussballförderung zu verbesser
Erstmals trafen sich diese Woche im Rahmen des gemeinsamen Projekts Vertreter aller sechs Konföderationen. Bei einem zweitägigen Seminar am FIFA-Sitz in Zürich planten sie die weltweite Einführung der Lizenzierungsstandards.
Die FIFA-Klublizenzierungsstandards bilden die Basis für die diesbezüglichen Grundsätze der Konföderationen, die diese zudem auf die regionalen Eigenheiten des Klubfussballs abstimmen. Die Klubs müssen diese Grundsätze dann einhalten, um an bestimmten Wettbewerben teilzunehmen, internationale Vorschriften befolgen, in Trainingsanlagen investieren und sich zu unabhängigen Buchprüfungen sowie einer stärkeren Offenlegung ihrer Eigentumsverhältnisse verpflichten.
"Stärkere Klubs bedeuten ein stärkeres Fundament für den internationalen Fussball. Die Klublizenzierung hat bei den Investitionen der FIFA in den Fussball Priorität und trägt wesentlich dazu bei, die professionellen Standards zu verbessern", erklärt Thierry Regenass, FIFA-Direktor Mitgliedsverbände und Entwicklung. "Wir arbeiten eng mit den sechs Konföderationen und unseren Mitgliedsverbänden weltweit zusammen, um dieses Projekt im Interesse des Fussballs umzusetzen."
Die FIFA-Klublizenzierungsstandards verpflichten die Klubs zur Einhaltung von Mindestvorgaben und Grundsätzen in fünf Schlüsselbereichen:
• Sport: Die Klubs müssen z. B. ein Jugendförderprogramm haben und Fairness fördern.
• Infrastruktur: Die Klubs müssen z. B. für Fans, Familien und Medien sichere, bequeme Stadien sowie Trainingsanlagen haben.
• Personal und Administration: Die Klubs müssen z. B. qualifizierte Trainer, medizinische Betreuer sowie eine professionelle und kompetente Führung haben.
• Recht: Die Klubs müssen z. B. internationale Vorschriften einhalten und über transparente und faire Eigentumsverhältnisse verfügen.
• Finanzen: Die Klubs müssen z. B. ihre Finanzen unabhängig prüfen lassen.
Die UEFA und die AFC betreiben in Europa und Asien bereits erfolgreiche Klublizenzierungsprogramme, während die FIFA mit der CONCACAF und der CAF für die jeweiligen Regionen an entsprechenden Systemen arbeitet. Die OFC und die CONMEBOL werden voraussichtlich bis Ende 2016 regionale Standards einführen. Diese Vorgaben werden anschließend im Rahmen der FIFA-Fussballförderungsprioritäten im Zyklus 2015–2018 auf die Bedürfnisse der einzelnen Verbände und Klubs abgestimmt.