Austria Salzburg leitet Sanierungsverfahren ein
Der SV Austria Salzburg gab heute, Mittwoch, bekannt, dass der Verein ein Sanierungsplanverfahren (ohne Eigenverwaltung) eingeleitet hat. Der Spielbetrieb soll aber fortgeführt werden. Die Rückreihung an das Tabellenende und somit der Zwangsabstieg gilt j
Die Bundesliga bestätigte auf Anfrage von 90minuten.at, dass Austria Salzburg gemäß den Lizenzierungsbestimmungen im Falle eines Insolvenzverfahrens am Ende der Saison auf den letzten Platz zurückgereiht wird.
Klub hofft auf Verbleib in der Liga
Der Klub selbst hofft wohl aber auf einen Verbleib in der Liga, wie die Salzburger Nachrichten berichten: "Am Mittwochnachmittag gab die Austria bekannt, dass der Verein ein "Sanierungsplanverfahren ohne Eigenverwaltung" eingeleitet hat. Das ist nicht mit einem gerichtlichen Konkursverfahren gleichzusetzen. Ein solches ist nach Auskunft des Alpenländischen Kreditorenverbandes beim Landesgericht Salzburg jedenfalls bis Mittwoch nicht eröffnet worden. (...) Dennoch seien die finanziellen Mittel für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs aus heutiger Sicht gesichert, hieß es in der Clubmitteilung. Der Spielbetrieb geht daher ungehindert weiter. Der Verbleib in der Ersten Liga müsse letztendlich sportlich erreicht werden. Über einen weiteren Verbleib - sprich Lizenz - muss die Bundesliga entscheiden."
Austria Salzburg schreibt dazu in einer Aussendung: "Das Ziel ist klar definiert: Der Verbleib in der Sky Go Erste Liga! (Dies muss letztendlich sportlich erreicht werden und ein weiterer Verbleib wäre dann noch seitens der Bundesliga zu bewerten) Der SV Austria Salzburg setzt mit diesem Schritt, die notwendige Basis für eine langfristige wirtschaftliche und strukturelle Stabilität. Damit hoffen wir, den Fokus wieder mehr auf den sportlichen Bereich legen zu können. Entgegen kursierender Gerüchte wird der Austria von der Bundesliga (bestätigt) definitiv nicht die Lizenz entzogen."
Fortführung in dieser Saison möglich, Rückreihung ans Tabellenende jedoch laut Lizenzbestimmungen
Die Bundesliga informierte in einer Aussendung um knapp nach 16 Uhr wiefolgt: "Die Österreichische Fußball-Bundesliga informiert, dass sich der Senat 5 mit dem laut Presseaussendung eingeleiteten Sanierungsverfahren von SV Austria Salzburg befassen wird. Gemäß den einschlägigen Lizenzbestimmungen (4.2.5.1) hat ein eröffnetes Insolvenzverfahren eines Lizenznehmers – unabhängig vom Ausgang desselben – die Reihung ans Tabellenende am Saisonende zur Folge. Diese Rechtsfolge wurde der Klubleitung von SV Austria Salzburg bereits Anfang dieser Woche durch die Bundesliga-Geschäftsstelle kommuniziert. Für den Meisterschaftsbetrieb ergeben sich laut derzeitigem Informationsstand keine Änderungen. Es wird davon ausgegangen, dass die Spiele des SV Austria Salzburg wie geplant stattfinden können. Selbstverständlich ist es im Interesse der Österreichischen Fußball-Bundesliga, dass der Spielbetrieb bis Saisonende fortgeführt wird. Diese Entscheidung liegt nach Einleitung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Gericht bzw. infolge beim vom Gericht bestellten Insolvenzverwalter."
Auf Nachfrage von 90minuten.at verweist die Bundeslig abermals auf die Lizenzbestimmungen Punkt 4.2.5.1., in denen geschrieben steht: "Wird über das Vermögen des Lizenznehmers/-bewerbers oder seines ausgegliederten (Profi-) Spielbetriebs (vgl. Abschnitt 4.4.2) ein Insolvenzverfahren eröffnet oder wird ein Insolvenzantrag mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen, 4.2.5.1 wird der Lizenznehmer/-bewerber mit Abschluss des laufenden Bewerbes an das Tabellenende des jeweiligen Bewerbes gereiht und steigt damit zwingend ab. Dies gilt auch für den Fall, dass hiervon mehrere Lizenznehmer betroffen sind."
Offizielles Urteil durch Senat 5
Offiziell wird das ganze jedoch erst, wenn der Senat 5 zusammentreten und die Entscheidung offiziell bekanntgeben wird. Gut möglich also, dass Austria Salzburg die Saison fortführen kann. An der Rückreihung ans Tabellenende zum Ende der Saison führt aber kein Weg vorbei.
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