Adi Hütter verlässt Red Bull Salzburg
Knalleffekt in der heimischen Fußball-Bundesliga: Meister Red Bull Salzburg und Trainer Adi Hütter haben sich am Montag nach exklusiven Informationen der "Salzburger Nachrichten" einvernehmlich nach nur einem Jahr wieder getrennt. (Text: Presseinfo "Salzb
Und das obwohl der SN-Trainer des Jahres 2015 das Double gewonnen hat. Schon seit zwei Tagen waren beim Branchenkrösus der Liga die Gespräche zwischen Hütter und den beiden Sportdirektoren Jochen Sauer und Christoph Freund auf Hochtouren gelaufen. Dabei ging es vor allem um die Planungen für die Zukunft. Montag ist nun eine Entscheidung gefallen, wie die SN in ihrer morgigen Ausgabe berichten. Hütter kann sich mit den neuen Gegebenheiten nicht mehr zur Gänze identifizieren. Eine einvernehmliche Trennung war die logische Folge. Mit dem Doublegewinn erfüllte Hütter in der vergangenen Saison national die Erwartungen zu Hundertprozent.
Dass die Salzburger in der Qualifikation zur Champions League an Malmö scheiterten, war zwar bitter, aber dies als Blamage zu bezeichnen, wäre vermessen. Das Resümee der vergangenen Saison kann bei den Gesprächen daher nicht negativ ausgefallen sein. Dennoch beginnt bei Red Bull Salzburg eine völlig neue Ära, in der vor allem auf die Ausbildung von Talenten noch mehr Wert gelegt wird. Anscheinend nicht zum Gefallen von Hütter. Der 45-Jährige löste seinen Vertrag, der noch ein Jahr gelaufen wäre. Die personellen Gegebenheiten haben sich im Vergleich zum Beginn der vergangenen Saison, als Hütter bei den Bullen unterschrieb, auch völlig verändert. Im Lauf des Jahres wurden mit Sadio Mané, Alan, Kevin Kampl, André Ramalho, Peter Gulacsi, Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer gleich sieben Stammspieler abgegeben.
Dazu ist Christoph Leitgeb wegen Knieproblemen seit Wochen außer Gefecht. Wann der Nationalspieler wieder ins Training einsteigen kann, steht in den Sternen. Und auf dem Transfermarkt ging es für Red-Bull-Verhältnisse bis dato relativ ruhig zu. Mit Torhüter Cican Stankovic und Stefan Lainer wurden bisher erst zwei Bundesligaspieler verpflichtet. Der dringend benötigte Innenverteidiger fehlt noch. Mit dem aktuellen Kader wird es schwierig werden, selbst die nationalen Ziele zu erreichen. Salzburg setzt vermehrt auf die Jugend. Spieler wie David Atanga, Duje Caleta-Car, Smail Prevljak, Asger Sörensen, Felipe Pires oder der aktuell noch verletzte Valentino Lazaro sollen jetzt endlich den Durchbruch schaffen. Da hatte Hütter wohl seine Bedenken.
Die Vorgabe der Bullenchefs ist konkret, davon wird man auch nicht abrücken. "Wir müssen alle in die gleiche Richtung arbeiten", sagte Joachim Sauer auf SN-Anfrage ein wenig kryptisch und meinte weiter: "Es gibt noch Themen, die man ausdiskutieren muss." Red Bull brauche Planungssicherheit, erklärte der Sportdirektor, der zugleich Geschäftsführer ist, "deshalb wollen wir auch ein hundertprozentiges Commitment, dass alle denselben Weg gehen möchten, den wir einschlagen".
In spanischen Medien wurde schon davon berichtet, dass der ehemalige Barcelona-Stürmer Oscar Garcia ein Trainerangebot von Red Bull Salzburg vorliegen haben soll. Sauer macht kein Hehl daraus, dass er den 42-jährigen Katalanen, der zuletzt bei Maccabi Tel Aviv in Israel sowie Brighton & Hove Albion und FC Watford in England engagiert war, kennt. Er gehört offenbar zu einer Reihe junger Fußballlehrer, die sich Red Bull auch im Zuge der Trainersuche bei RB Leipzig näher angesehen haben.;