'Es muss wieder dort gespielt werden wo wir gute Stadien und Traditionsvereine haben'
Die Visionen der Österreichischen Fußball-Bundesliga sind klar definiert. "Die drei wichtigsten Aspekte sind ein fixer Startplatz in der Champions League, ein Zuschauerschnitt von 10.000 und ein Imagewandel, weg von der Operettenliga, hin zum Vorbild im ö
In der anschließenden Talkrunde wurden Themen wie Infrastruktur, Ligenformat, und Image des österreichischen Fußballs offen und ausführlich diskutiert. Hans Rinner – Bundesliga-Präsidentüber die Infrastruktur... "Die Infrastruktur ist der Schlüssel zum Erfolg. Entscheidend ist dabei, dass diese in Verbindung mit den entsprechenden Rahmenbedingungen der Lizenzierung verbessert wird. Es muss wieder dort gespielt werden wo wir gute Stadien und Traditionsvereine haben. Der Fan fordert einen gewissen Stadionkomfort." über die Eintrittspreise... "Ich glaube nicht, dass die Preise zu teuer sind. Das Angebot ist zu gering und genau daran müssen wir arbeiten. Der Komfort für den Zuschauer ist dabei in den Vordergrund zu stellen." Über den Wegfall der Übergangsbestimmungen zwischen Regionalliga und Sky Go Erste Liga... "Mit den Übergangsbestimmungen konnten die Klubs vorrangig in die Mannschaft investieren. In Zukunft müssen die Klubs zuerst in die Infrastruktur und können erst dann in den Kader investieren." Christian Ebenbauer – Bundesliga-Vorstandüber die Zuschauerzahlen... "Das Zuschauerpotential muss besser ausgeschöpft werden. Wir sehen das an den Spielen des Nationalteams, die zurzeit immer ausverkauft sind, und den internationalen Spielen von FK Austria Wien, der in der Champions League denselben Zuschauerschnitt wie Manchester City hatte. Rapid Wien hatte im Herbst 2013 in der Europa League nach Eintracht Frankfurt den zweithöchsten Durchschnitt. Die Kernaussagen der Marktanalyse waren, dass die Zuschauer wegen des Preis/Leistungsverhältnisses, wegen mangelnder Sicherheit und Zeit nicht ins Stadion kommen. Interessant ist, dass 1/3 der Leute, die noch nie in einem Stadion waren, Sicherheitsbedenken als Grund für einen Nicht-Besuch angegeben haben. Es handelt sich also um eine Imagefrage, die es zu verbessern gilt."über das Ligenformat... "Das perfekte Ligenformat gibt es nicht. Es gibt keinen Vorteil ohne Nachteil und umgekehrt. Das Wichtigste ist, dass man das Glas für Österreich findet, das am meisten gefüllt ist. Mir fehlt in der Diskussion, dass immer nur über die höchste Ebene gesprochen wird und nicht von der Entwicklung vom Nachwuchs- über den Amateur- bis hin zum Profifußball. So wird bspw. immer betont, dass in einer Sechzehnerliga auf Grund des breiten Mittelfelds mehr junge Spieler zum Einsatz kommen würden. Dass die Abstiegsgefahr bei einer Sechzehnerliga, vor allem bei drei aber auch bei zwei potentiellen Absteigern, höher ist als bei einer Zehnerliga mit einem Absteiger, wird hierbei nicht berücksichtigt." >>>Weiterlesen: ÖFB-Präsident: "Müssen Hype des Nationalteams nutzen">>> Leo Windtner – ÖFB-Präsidentüber die Fußball-Stimmung in Österreich... "Vom Hype, den wir derzeit im Nationalteam erleben, profitiert der gesamte Fußball in Österreich und damit auch die Bundesliga. Das gilt es auch zu nutzen." Über das Potential der tipico Bundesliga... "Der Egozentrismus der Klubs muss sich verringern. So können wir die Chance nutzen, über die gute Ausbildungsschiene, die wir in Österreich haben und die in ganz Europa anerkannt ist, die Früchte auch für die Klubs zu ernten." Claudius Schäfer - CEO der Swiss Football Leagueüber das Ligenformat... "Das Ligaformat mit zwei Ligen mit je 10 Klubs kommt aus Österreich. Wir haben die zweite Liga von 16 auf 10 Klubs reduziert und dafür war Österreich ein Beispiel. Darüber wird auch nicht mehr diskutiert. Es gibt keinen idealen Modus aber dieser ist der Beste und ich glaube, der Erfolg gibt uns Recht." Über den Stärkenvergleich Österreich-Schweiz... "Vor einigen Jahren war es genau umgekehrt, da sind die österreichischen Fußballer den Schweizern um die Ohren geflitzt. Jetzt sind wir einen Tick weiter vorne. Aber mit diesen Visionen und Zielen, die unseren sehr ähnlich sind, bin ich überzeugt, dass der Abstand verringert wird. Bei den Juniorenmannschaften sieht man das schon, dort haben die Österreicher einen riesen Sprung nach vorne gemacht." über die Infrastruktur... "Nur mit einem modernen Stadion verdient man Geld im Fußball. Es gibt Parameter, die enorm wichtig sind. Ein Zuschauer muss ein Dach über dem Kopf haben. Er muss modern sitzen können und es muss auch eine gewisse Kapazität vorhanden sein." >>>Weiterlesen: Herbert Prohaska: "In Österreich wird es nicht für eine 16er-Liga reichen">>> Herwig Straka - Geschäftsführer e|motion managementüber die Infrastruktur... "Die Marke des Vereins braucht ein Stadion. Wichtig ist die Bindung des Stadions an den Fan. Ein schönes Stadion alleine ist zu wenig, es braucht einen Heimcharakter wie es bei FC Bayern München oder Borussia Dortmund der Fall ist." über Einnahmequellen der Klubs... "Das Einzugsgebiet ist eine wichtige Komponente. Mit Sponsorengeldern werden sich finanzielle Lücken nicht mehr schließen lassen. Der Fan wird somit eine wichtige Rolle bei der Zukunft des Vereins spielen." Herbert Prohaska – Liga-Experteüber die Infrastruktur... "Potential haben wir bei den Stadien. Wenn wir nach Deutschland und deren Stadionauslastung schauen, sehen wir ein enormes Potential für den österreichischen Fußball. Im Vergleich dazu blicke ich nach Italien, wo es erschreckende Zuschauerrückgänge gibt, die am Zustand der Stadien liegen." über das Ligenformat... "In Österreich wird es, gemessen an der Leistungsdichte, nicht für eine 16er-Liga reichen." Wolfgang Winheim - Kurier-Sportredakteurüber das Image des österreichischen Fußballs... "Potential gibt es bei der Imageverbesserung. Der optische Eindruck der Plätze täuscht, sodass man selbst Weltstars in den Dressen von Admira oder Wiener Neustadt nicht als diese wahrnehmen würde. Im Nachwuchs wird hervorragende Arbeit geleistet, aber es ist noch nicht gelungen das auch in die Öffentlichkeit zu transportieren. Es wird zu viel negativ über den Fußball geredet und genau da müssen wir ansetzen." Christian Gruber – Geschäftsführer tipico Deutschlandüber erste Erfahrungen des Bewerbssponsorings... "Wir haben viele tolle Partnerschaften aufgebaut. Ich möchte die Partnerschaft mit dem Play Fair Code beispielhaft anführen. Ich bin in einige Regionen mitgereist, habe die Schulungen dort begleitet und kann sagen: Hier wird wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Davon kann auch die deutsche Bundesliga noch etwas lernen." Karlheinz Kopf - Aufsichtsratsvorsitzender CASHPOINT SCR Altachüber strukturelle Anforderungen der Klubs... "Ich bin sehr dafür, auch als kleiner Verein, dass man die Schraube bei den Lizenzierungsbedingungen weiter, und zwar noch schneller als in der Vergangenheit, anzieht. Der Schlüssel liegt darin, diese Lizenzierungsbedingungen weiter sinnvoll zu verschärfen. Dadurch bekommen wir über das Management, die Infrastruktur und die sportlichen Anforderungen mehr Qualität."