Derby-Folgen: Platzsperre oder Geisterspiele als Strafe möglich
Die Österreichische Fußball-Bundesliga verurteilt die Geschehnisse rund um das Wiener Derby aufs Schärfste und wird gegen den Missbrauch des Fußballs durch Radikale entschieden vorgehen, heißt es heute, Dienstag, in einer Aussendung der Bundesliga-Geschäf
Daher hat die vollständige Aufarbeitung der Vorkommnisse oberste Priorität. Die bereits eingeleiteten verbandsinternen Verfahren umfassen Klubverfahren durch den Senat 1 sowie Stadionverbotsverfahren gegen einzelne Personen durch den Senat 3. Klubverfahren des Senat 1Nach der heutigen Einleitung des Senat 1-Verfahrens haben die betroffenen Klubs, FK Austria Wien und SK Rapid Wien, nun innerhalb einer 10-tägigen Frist Zeit, schriftliche Stellungnahmen abzugeben sowie sämtliche sachdienliche Beweise vorzulegen. Anschließend wird der Senat 1 in einer Sitzung am 24. November 2014 sämtliche erhobenen Informationen sorgfältig in Betracht ziehen, um schnellstmöglich zu einer Entscheidung zu kommen. Gemäß den geltenden Bestimmungen der ÖFB-Rechtspflegeordnung reicht der Strafrahmen für „Verletzung der Veranstaltungsbestimmungen" sowie für „missbräuchliche Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen" bis zu € 100.000,-, einer Platzsperre und/oder die Austragung von Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Im Falle der Feststellung beider Delikte durch den Senat 1 kann sich der Strafrahmen gemäß § 46 ÖFB-Rechtspflegeordnung auf € 150.000,- erhöhen. Stadionverbotsverfahren des Senat 3Nach Datenübermittlungen durch das BMI und Klubanträgen werden unverzüglich Stadionverbotsverfahren gegen ausgeforschte Personen durchgeführt, wobei gemäß § 6 der BL-Stadionverbotsrichtlinien bundesweite Stadionverbote für die Dauer von mindestens 6 Monaten bis 10 Jahren ausgesprochen werden können. Bildergalerie Derby-Ausschreitungen Klick auf das Bild oder hier, um zur Bildergalerie zu gelangen Darüber hinaus haben die Klubs die Möglichkeit unmittelbar Hausverbote auszusprechen. Diese Maßnahmen können durch behördliche Meldeauflagen sowie gerichtliche Sportstättenbetretungsverbote unterstützt werden. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer: „Wie seitens Austria Wien mitgeteilt, sind die Vorfälle rund um das Wiener Derby vom 9. November 2014 absolut zu verurteilen. Die Bundesliga hat mit Einleitung der verbandsinternen Verfahren gegen die beteiligten Klubs bereits sämtliche ihr möglichen Schritte gesetzt. Gegen ausgeforschte Beteiligte werden unverzüglich Stadionverbotsverfahren durchgeführt. Der Fußball wurde leider wieder einmal als Plattform für gewalttätige Auseinandersetzungen missbraucht. Insofern ist die bereits medial angekündigte Unterstützung sämtlicher politischen Stellen notwendig, um weitere Maßnahmen, wie bspw. eine verpflichtende gesetzliche Grundausbildung für Mitarbeiter von Sicherheitsunternehmen im Sinne der Prävention, umsetzen zu können."