U21-Nationalteam verspielt EM-Quali-Chance

U21-Nationalteam unterliegt Türkei und verspielt EM-Quali-Chance. (Text: ÖFB Aussendung)

Das U21-Nationalteam (JG 1998) verpasst die Teilnahme an der UEFA U21 EURO 2021 in Slowenien und Ungarn. Die Gregoritsch-Elf verliert im Samsun 19 Mayis Stadium ihr vorletztes Spiel im Rahmen der Qualifikation gegen die Türkei mit 2:3 (1:1). Damit ist es der Auswahl von Teamchef Werner Gregoritsch nicht mehr möglich, unter die fünf besten Gruppenzweiten zu kommen.

In Samsun übernehmen die ÖFB-Talente vom Ankick weg die Kontrolle über das Spiel. Besonders Marco Grüll stellt die türkische Offensive in der Anfangsphase immer wieder vor Probleme. Zunächst trifft er in der 2. Minute nach einer Hereingabe von Kelvin Arase den Ball nicht richtig, nur um wenig später mit einem Flachschuss am türkischen Goalie Destanoglu zu scheitern (3.).

Die Türken sind aber der erwartet schwere Gegner und verlangen der von Kapitän Maximilian Wöber angeführten ÖFB-Elf alles ab. Der Defensivverbund Österreichs steht aber eng und gewährt den Hausherren wenig Räume. Aber auch die ÖFB-Offensive um Debütant Daniel Nussbaumer verliert ab der 20. Minute ein wenig an Power. Zu viele Offensivaktionen werden nicht konsequent fertig gespielt. Doch Kelvin Arase erlöst die Gregoritsch-Elf doch noch vor der Pause. In der 36. Minute spitzelt er aus kurzer Distanz die Kugel ins Tor - es ist sein erster Treffer im U21-Team.

Vorentscheidung zählt nicht - Ausgleich im Gegenzug

Nach dem Seitenwechsel starten die Türken energisch, aber Österreich kämpft sich zurück und erzielt in der 58. Minute durch einen Abstauber von Nussbaumer eigentlich das 2:0. Doch der Debütant stand dabei im Abseits. Es entwickelt sich eine richtige Druckphase der Gregoritsch-Elf, die durch den Ausgleich der Türken jäh gestoppt wird. Nach einem Corner bringt Halil Dervisoglu die Kugel aus kurzer Distanz im Tor unter (64.).

Österreich zeigt sich danach kurz geschockt und die bis dahin kompakte Defensive verliert ein wenig die Ordnung. Ehmann bewahrt die ÖFB-Elf in der 72. Minute im Eins-gegen-Eins vor dem fast schon sicheren Rückstand.

Dervisoglu im Konter eiskalt

In der Offensive geht nach dem Ausgleich kaum noch etwas. Die Türken stehen sicher und lassen wenig zu. Mit einem Konter drehen die Gastgeber die Partie zu ihren Gunsten, nachdem Österreich über weite Strecken der Begegnung klar Herr im fremden Haus war. Halil Dervisoglu trifft in Minute 81 zum 1:2.

In einer ereignisreichen Schlussphase - mit guten Einschussgelegenheiten für Österreich - sorgt Hannes Wolf dann mit einem gut platzierten Freistoß für das 2:2 und einen leisen Hoffnungsschimmer auf ÖFB-Seite. (89.) Als die Österreicher dann in der fünfminütigen Nachspielzeit alles nach vorne werfen, schlagen die Gastgeber erneut im Konter zu - neuerlich durch Halil Dervisoglu, der einen Dreierpack schnürt und zum 3:2-Sieg trifft. (90.+2)

ÖFB-Teamchef Werner Gregoritsch"Es ist sicher meine bitterste Niederlage als Trainer. Ich kann den Burschen keinen Vorwurf machen, sie waren das bessere Team, haben alles gegeben und sich viele Möglichkeiten erspielt. Was gefehlt hat, war die Effizienz und die ist bei so einem Spiel mitentscheidend."

Abwehrspieler Kevin Danso sieht es nach dem Schlusspfiff ähnlich: "Wir haben alles reingeworfen, waren vor allem in der ersten Halbzeit sehr dominant und hätten höher führen müssen. Nach der Pause sind wir für Nachlässigkeiten bitter bestraft worden. Es tut mir sehr leid für die Jungs. Ich war schon bei einer U21 EURO und weiß, was es für ein tolles Erlebnis ist. Wir haben leider unsere Ziele nicht erreicht."

Auch der Teamchef weiß um die verpasste Chance: "Es hat sich gezeigt, dass es nicht reicht, eine Generation an guten Fußballern zu haben. Es gehören viele Kleinigkeiten dazu, denn der Fußball ist nicht vorhersehbar und bringt immer wieder Überraschungen. Es tut mir leid, dass die Burschen nicht die Möglichkeit bekommen, bei einer EURO dabei zu sein", so Gregoritsch.

Österreich bleibt mit 15 Punkten aus neun Spielen Zweiter der Gruppe 3. Am Dienstag wartet in der Keine-Sorgen-Arena in Ried noch das abgeschlagene Schlusslicht aus Andorra. Ein Platz unter den fünf besten Zweitplatzierten ist für die Österreicher aber nicht mehr möglich. England steht als Gruppensieger bereits fest und löst das EM-Ticket.