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Peter Hacker: "Wenn im Praterstadion, das 50.000 Sitzplätze hat, 10.000 Leute drin sind, hat keiner einen Nachbarn"

Der Gesundheitsstadtrat von Wien meint in einem Interview, dass größere Events, wie Fußballspiele mit Fans im Happel-Stadion schon möglich sind.

Peter Hacker, Gesundheitsstadtrat von Wien, spricht in einem Interview mit DerStandard über...

...mögliche Sportevents oder Konzerte im Ernst-Happel-Stadion: Im Wesentlichen: Ja. Aber unter den richtigen Voraussetzungen. Wenn im Praterstadion, das 50.000 Sitzplätze hat, 10.000 Leute drin sind, hat keiner einen Nachbarn oder jemanden vor, hinter oder neben sich sitzen. 10.000 Leute im Stadion sind da kein Problem. Gleichzeitig fallen mir genug kleine Lokale in Wien ein, wo 100 Leute schon zu viel sind. Die Zahl der Besucher muss in Relation zur Location gesehen werden. Als ich gelesen habe, dass es bei Versammlungen wie Demos keine Regeln gibt: Wie wollen wir den Menschen erklären, dass ins Stadion nur 500 Leute rein dürften? Da ist der Bund aufgerufen, die Spielregeln verständlich zu machen. Viele Regelungen sind zueinander unlogisch: Keiner versteht, dass man mit den besten Haberern auf engem Raum ins Lokal gehen kann, aber nicht gemeinsam Volleyball spielen darf.

...die Diskussion eines neuen Nationalstadions und ob diese jetzt zu Ende sei: Für mich ist es das jetzt schon. Es ist gerade für viele die geringste Sorge, ein neues Stadion um Hunderte Millionen Euro zu bauen. Wenn wir wirklich Investitionsmittel bekommen und zusätzliches Budget zur Verfügung haben, will ich das in den Breitensport investieren. Ich war bereits mit dem Präsidenten des ÖFB in sehr gescheiten Diskussionen. Auch der ÖFB hat jetzt andere Schwerpunkte als das Stadion. Ich will nicht sagen, dass das für immer tot ist. Aber es ist in der Must-be-Skala für alle Beteiligten ganz weit nach hinten gerückt. Im Augenblick ist das eine Utopie.

 

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