Woran liegt es, dass Fußball in Österreich nie so populär wurde, wie in Deutschland?

Es steht völlig außer Frage, dass Fußball ungeheuer populär ist, national wie international. Der Fußball in Österreich hat einen hohen Stellenwert, zumindest bei echten Fans, ist jedoch überhaupt nicht vergleichbar mit dem Status in Deutschland. Das überrascht ein wenig, doch wer dieser Thematik auf den Grund geht, wird recht schnell Erkenntnisse gewinnen.

Der Fußball in Österreich und in Deutschland im Vergleich

Die Tradition des Fußballs in Österreich und in Deutschland ist vergleichbar. Der Sport wurde mehr oder minder zur gleichen Zeit eingeführt und beliebt. Nun ist Österreich ein kleineres Land als Deutschland. Somit gibt es weniger Fußballer mit Talent. Und es gibt weniger Mannschaften, die über die Finanzkraft verfügen, um international mitzumischen. Ein großer internationaler Titel, zum Beispiel der Gewinn in der Champions League, ist für einen deutschen Verein wie dem FC Bayern München oder Borussia Dortmund denkbar. Für österreichische Clubs erscheint ein solcher Triumph illusorisch. Kleinere Länder sind einfach gesagt benachteiligt. Viele Menschen gehen gerne ins Stadion, um Fußball zu schauen. Oder sie schalten den Fernseher an, um Spiele zu verfolgen. In Österreich hat es den Anschein, als wenn der Blick zu den großen internationalen Teams geht und weniger zu denen in der Bundesliga. Es sind laut Recherchen auch weniger Menschen allgemein vom Fußball begeistert. Fans gibt es immer noch Tausende. Aber die Entwicklung der letzten Jahre war für den Sport nicht unbedingt vorteilhaft.



Die Entwicklung der letzten Jahre

International gab es in manchen Skandal im Fußball. Es scheint immer mehr um Geld zu gehen. Katar kauft sich die Weltmeisterschaft 2022 und alle finden es plötzlich gut. Die großen Clubs dominieren die Champions League und sie wollen immer mehr Geld verdienen. Spieler wechseln für 200 Millionen Euro den Verein. Und wer nicht mehr für einen Club spielen will, der streikt. Das sind Vorgänge, die vor Jahrzehnten unvorstellbar waren. Wer dies alles kritisiert, wendet sich immer mehr vom Fußball ab. Direkt in Österreich gibt es zwar solche Streiks nicht und diese Summen spielen keine Rolle. Doch die Vermarktung ist schlimmer als in vielen anderen Nationen. Trikotwerbung gibt es allgemein. In Österreich wird wohl so ziemlich jede Fläche eines Trikots beworben. Vereine werden umbenannt nach Sponsoren. Traditionen enden. So etwas gefällt vielen Menschen nicht. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass sich ein Verein die Lizenz eines anderen kauft und plötzlich in der Bundesliga spielt. In Deutschland wäre so etwas nicht möglich. Auch hier wird kritisiert, auch hier ist die Vermarktung viel zu umfangreich geworden. Doch es gibt mehr Grenzen als in Österreich. Hinzukommt, dass die österreichische Nationalmannschaft über Jahrzehnte nicht mehr an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen konnten. Spieler, die international für Schlagzeilen sorgen, gibt es auch nicht mehr so viele. Für die Begeisterung der Fans in Österreich ist auch diese Entwicklung nicht zuträglich.


Ein baldiges Aussterben des Profifußballs in Österreich?

Vor einiger Zeit berichteten diversen Medien in Österreich, dass der österreichische Profifußball bald aussterben könnte. Das erscheint etwas zu gewagt als These. Mit RB Salzburg gibt es mittlerweile einen Verein, der nationale Liga dominiert. Andere Vereine haben aufgrund fehlender Finanzkraft weniger Chancen, oben in der Tabelle mitzuspielen. Ist eine Liga nicht mehr spannend, ist dies störend für viele Fans. Der dominierende Club ist fraglos auch nicht allgemein beliebt. Doch die hinter allem stehende Firma wird nun nicht plötzlich aufhören. Schon aus diesem Grund wird es weiterhin Fußball auf dem genannten Niveau in Österreich geben. Wobei dies alles der Liga vermutlich nicht gut tut. Andererseits kommen bessere Spieler in diese Spielklasse. Wobei viele sie nur als eine Zwischenstation betrachten werden. Die Basis könnte auf Dauer geschädigt werden. Diese These lässt sich untermauern, denn sie ist bereits Realität. Traditionsreiche Vereine spielen nur noch in unteren Spielklassen. Und sie haben wenig Geld. Vereine gingen bereits pleite trotz ihrer Tradition. Wenn so etwas geschieht, ist es um den Fußball nicht gut bestellt.

Am Profifußball hängen noch viele andere Branchen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch davon profitieren. Zum Beispiel Sportwettenanbieter, wie Wetten.com Österreich oder auch Vertreiber diverser Fanartikel, wie Spielertrikots und co. Man könnte das Aussterben des Profifußballs in Österreich also auch, etwas plakativ formuliert, als wirtschaftsschädigend bezeichnen.


Lösungsvorschläge, um die Situation zu verbessern

Um den Ruf des Fußballs in Österreich wieder zu verbessern, muss in Sachen Marketing einiges verändert werden. Vereine dürfen nicht plötzlich neue Namen bekommen. Es muss Konkurrenz für RB Salzburg geben, das möglichst internationale Erfolge feiern sollte, damit sich die Investitionen des Sponsors im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen. Dann könnte es sein, dass die Fans in Österreich plötzlich doch ein wenig stolz auf diesen Verein aus der Retorte sind. Wenn dann noch die Nationalmannschaft wieder besser abschneidet als in den vergangenen Jahren, zum Beispiel an Europameisterschaften und Weltmeisterschaften teilnimmt und dort recht weit kommt, ist das ebenfalls positiv für den Sport. Letztlich muss die Maße begeistert werden und das geht nur über Erfolge und nicht, in dem man die Fans verärgert, weil alles nur noch um das Thema Geld geht.

 

Ein Fazit zum Thema

Um es noch einmal zusammenzufassen: wer sich in Österreich für Fußball interessiert, hat genügend Gründe zur Kritik. Niemand muss sich allerdings Sorgen darüber machen, dass dieser Sport bald nicht mehr existiert. Dafür ist er auf der ganzen Welt zu beliebt. Österreich wird nicht das einzige Land sein, in dem kein Profifußball gespielt wird. Außerdem sind die Investitionen von Red Bull bei RB Leipzig so beträchtlich, dass es weitergehen muss. Die Mannschaft kann ja schließlich nicht plötzlich in der deutschen Bundesliga oder so spielen. Es darf natürlich nicht immer in die Richtung der letzten Jahre gehen. Gemeint ist, dass es keine sportlichen Erfolge gibt, das aber immer mehr das Marketing eine Rolle spielt und sogar ganze Vereine auslöscht. So etwas kann allgemein nicht gefallen. Und das betrifft nicht nur Österreich, sondern auch andere Nationen. Auch in Deutschland gibt es viel Kritik am Sport. Die Entwicklung ist allgemein nicht erfreulich.