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Gelingt Rapid das „Wunder von Mailand“?

Am Donnerstagabend muss Rapid Wien im Rückspiel in der UEFA Europa League-Zwischenrunde auswärts bei Inter Mailand ran. Nach der 0:1-Hinspiel-Niederlage vor knapp einer Woche ist die Ausgangslage für die Wiener alles andere als optimal, als aufgeben denkt jedoch niemand bei den Grünen.

In den vergangenen Tagen ging es hoch her bei Rapid Wien. Die Grünen sind mit zwei Niederlage in das neue Jahr gestartet, vor allem die 1:6-Klatsche im Derby gegen Austria Wien ist bei den Fans sicherlich noch nicht ganz vergessen. Auch bei der knappen 0:1-Niederlage in der Zwischenrunde der UEFA Europa League vor rund einer Woche gegen das favorisierte Inter Mailand lief wenig zusammen für das Team von Dietmar Kühbauer. Trotz der schweren Ausgangslage hat man in Wien die Hoffnung nicht komplett verloren doch noch den Sprung ins Achtelfinale zu schaffen. Dafür wird Rapid jedoch ein kleines Fussball Wunder benötigen.

Rapid holt sich Selbstbewusstsein im ÖFB-Cup

Während man in der Liga und im Europapokal nach wie vor auf den ersten Sieg im neuen Jahr wartet, läuft es im Pokal deutlich besser. Mit einem 5:2-Erfolg gegen den TSV Hartberg sicherten sich die Wiener am vergangenen Sonntag den Einzug ins Halbfinale des ÖFB-Cups. Vor allem die Tatsache, dass man sich in der Offensive zielstrebig und konsequent präsentierte dürfte den Fans und Verantwortlichen in Wien Hoffnung geben mit Blick auf das Rückspiel in Mailand. Es wird spannend zu sehen, ob Coach Didi Kühbauer gegen die Italiener erneut auf volle Angriffspower setzt wie gegen Hartberg, als er mit Murg, Knasmüllner, Schobesberger und Pavlovic gleich drei neue Offensivspieler brachte. Eine andere Option bleibt den 47-jährigen fast nicht, wenn man das Ergebnis aus dem Hinspiel wett machen möchte. Nach dem Hinspiel wurde Kühbauer sowohl von den Medien, als auch von den eigenen Fans für seine Personalauswahl scharf kritisiert. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Thurnwald, Ivan und Berisha erneut von Anfang an ran dürfen im Rückspiel.

Auch wenn man der Erfolg im Pokal dem Selbstbewusstsein der Hütteldorfer sicherlich gutgetan hat, geht Rapid als klarer Außenseiter in das Rückspiel gegen die Star-Truppe aus Mailand. Nicht nur die Experten sehen das so, auch der britische Buchmacher bet365 rechnet fest mit einem Weiterkommen der Italiener. Der dreimalige UEFA-Pokal-Sieger hat seine letzten drei Pflichtspiele alle samt gewonnen und ist im Europapokal seit fünf Heimspielen ungeschlagen.

Der direkte Vergleich spricht ebenfalls für Inter, in bis dato drei Duellen zwischen den beiden Teams konnte Rapid bisher nur einen Sieg einfahren. 1990/91 feierte man im UEFA Cup einen 2:1-Heimerfolg, schied dennoch mit 3:1 nach Verlängerung in der 1. Runde später aus.

Mailand hat alles in der eigenen Hand

Während es sportlich bei Inter derzeit gut läuft, sorgt der Verein fernab vom Platz für Schlagzeilen in Italien. Grund hierfür ist das anhaltende Hickhack rund um Ex-Kapitän Mauro Icardi. Der 26-jährige Argentinier möchte Inter am Ende der Saison verlassen, die Verantwortlichen hingegen wollen von einem Verkauf nichts wissen. Dem Stürmer wurde Anfang Februar die Kapitänsbinde „abgenommen“, gegen Rapid stand der Argentinier überhaupt nicht im Aufgebot.Die Unruhe rund um Icardi hat bisher jedoch nicht wirklich auf die Ergebnisse seiner Mannschaft ausgewirkt. Ob Icardi gegen Wien wieder mit von der Partie ist bleibt abzuwarten. Beim 2:1-Erfolg am vergangenen Wochenende saß Icardi erneut nur auf der Tribüne.