10 Jahre RB Leipzig - Der Weg an die Spitze

Der RB Leipzig feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Der Club ist ein Projekt, das in dieser Form im deutschen Fußball einmalig ist.

Mit dem österreichischen Getränkekonzern Red Bull im Rücken haben es sich die Verantwortlichen zur Aufgabe gemacht, den Verein an die Spitze des deutschen und europäischen Fußballs zu führen. Kein Wunder, dass solch ein Verein bei vielen Fans auch heute noch sehr umstritten ist. Wir werfen einen Blick zurück auf den erfolgreichen Weg des Schwestervereins von Red Bull Salzburg von der Vereinsgründung bis in die Champions League innerhalb von nur 10 Jahren.

Frühe Kritik an der Vereinsstruktur

2009 wurde bekanntgegeben, dass der von Red Bull neu gegründete Verein RB Leipzig zur Saison 2009/10 das Startrecht des SSV Markranstädt in der Oberliga Nordost übernehmen wird. An dem Fußballunternehmen RasenBallsport Leipzig GmbH hält der RB Leipzig e.V. 1 % und die Red Bull GmbH 99%. Solch ein Konstrukt ist im deutschen Fußball einzigartig. Schon früh regten sich erste Proteste gegen die Kommerzialisierung im Fußball. Die Etablierung eines Fußballvereins im Profigeschäft aus rein marketingtechnischen Gründen war nicht nur den Fans, sondern auch den Traditionsvereinen ein Dorn im Auge. Dies führte zu Anfeindungen und Spielabsagen.

Der Weg in die Bundesliga

Doch trotz aller Kritik lief es sportlich ganz nach Plan für RB. Nach dem direkten Aufstieg in die Regionalliga Nord schaffte man hier nach der dritten Saison den Aufstieg in die 3. Liga. Zur Saison 2012/13 verpflichteten die Bullen Ralf Rangnick als sportlichen Leiter. Sowohl die Regionalliga Nordost als auch die 3. Liga waren nur eine kurze Zwischenstation. Zur Saison 2014/15 ging RB erstmals in der zweiten Bundesliga an den Start. Zwar mussten vorher noch einige Auflagen der DFL bezüglich Logo und Vereinsstatuten geändert werden, danach ging es für RB jedoch in die zweithöchste Spielklasse. Hier stockte der RB-Motor erstmals und nachdem die Aufstiegsränge in immer weitere Ferne rutschten, übernahm Rangnick den Posten von Trainer Zorniger an der Seitenlinie. Zur Saison 2015/16 verstärkten sich die Bullen mit Davie Selke von Werder Bremen. Dass ein ambitionierter Spieler von der ersten in die zweite Liga wechselte, erhitzte einerseits die Gemüter, verdeutlichte andererseits nochmals die Ambitionen von RB. Am vorletzten Spieltag der Saison 2015/16 machten sie dann den historischen Aufstieg in die erste Liga.

Zweite Kraft in Deutschland und europäische Bühne

Mit dem Aufstieg in die erste Liga gab Rangnick das Traineramt an Ralph Hasenhüttl ab und konzentrierte sich wieder auf das operative Geschäft. Im Sommer 2016 rüstete der Verein dann ordentlich auf und verpflichtete vielversprechende Spieler, wie Timo Werner, Oliver Burke oder Naby Keita. Bereits am zweiten Spieltag konnten die Bullen über Borussia Dortmund ihren ersten Bundesligaerfolg feiern. Nach einer furiosen Debütsaison belegten sie den zweiten Platz und qualifizierten sich somit für die Champions League. Nicht wenige sprachen von RB Leipzig als neuen großen Herausforderer der Bayern. So weit ist es zwar aktuell noch nicht, allerdings haben sich die Bullen im Spitzenfeld der Bundesliga gemütlich gemacht. Neben Spielen in der Premier League, La Liga und Serie A gehören Bundesliga-Begegnungen zu den beliebtesten UEFA-Fußball-Ereignissen weltweit - und RB gehört zu den stärksten Mannschaften der Liga. Nachdem sie sich im vergangenen Jahr „nur“ für die Europa League qualifizieren konnten, soll es kommendes Jahr wieder in der Königsklasse an den Start gehen.

Innerhalb von nur 10 Jahren hat es der Verein aus den Niederungen der fünften Liga in die Bundesliga geschafft. Dabei war allerdings nicht nur das viel zitierte Red Bull-Geld entscheidend, sondern auch die sportliche Leitung um Ralf Rangnick und Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Auch in der aktuellen Saison sind die Leipziger wieder auf Europapokalkurs. Langfristig gesehen, will sich Club in der Spitzengruppe der Bundesliga etablieren und auch auf europäischer Ebene ein Wörtchen mitreden. Der Gewinn der Champions League ist dabei natürlich das ultimative Ziel für die Zukunft.