Die bizarren Rituale der Fußballstars
Man sollte meinen, der Erfolg unserer Fußballjungs hängt allein von Technik und Skill ab, oder? Doch dem muss nicht immer so sein, denn die Profiathleten schwören nicht selten auf den ein oder anderen Aberglauben, der dem Erfolg im Spiel auf die Sprünge helfen soll.
Zwar kommt dem richtigen Training zweifelsohne die wichtigste Rolle zu, dennoch nutzen viele Fußballer gewisse Rituale, die ihnen mehr Selbstbewusstsein und Sicherheit im Spiel geben. Mit lustigen Verhaltensweisen vor dem Turnier fühlen sich Cristiano Ronaldo, Manuel Neuer und Co. direkt wohler und besser auf das Spiel vorbereitet. Tatsächlich konnten Studien bereits belegen, dass der Aberglaube – selbst wenn es nur ein Placeboeffekt ist – eine höhere Motivation und ein sicheres Gefühl vermittelt. Mit mehr Selbstbewusstsein läuft auch das Spiel gleich viel besser. Wir haben uns die bizarren Gewohnheiten der Fußballspieler angesehen.
Cristiano Ronaldo
Der portugiesische Nationalspieler und Stürmer des italienischen Clubs Juventus Turin Cristiano Ronaldo gehört zu den am meisten gefeierten und bestverdienenden Sportlern der Welt. Mit insgesamt fünf Ligatiteln, fünf Siegen der UEFA Champions League, einem Europameistertitel und fünf FIFA Ballon d’Or Preisen gehört er zu den besten Fußballspielern aller Zeiten. Während seine Technik und sein Durchsetzungsvermögen ohnegleichen sind, hat der Star auch einige Rituale im Ärmel, die ihm auch zu seinem unsagbaren Erfolg verholfen haben sollen. Im Teambus soll er immer ganz hinten sitzen, im Flugzeug allerdings ganz vorne. Zudem tritt er immer mit dem rechten Fuß als erstes auf das Spielfeld. In der Pause richtet er zudem immer seine Frisur, so soll der Ball besser zu seinem Vorteil rollen.
Sergio Goycochea
Der ehemalige argentinische Fußballspieler Sergio Goycochea war der Torwart des argentinischen Nationalteams in den 80er und 90er Jahren. Es waren unter anderem seine einzigartigen Skills im Tor, die die Argentinier im Jahr 1990 ins WM-Finale gegen die Deutschen brachten. Er hielt einen Elfmeter nach dem anderen, sogar den gewinnbringenden Schuss vom deutschen Andreas Brehme verfehlte er nur ganz knapp. Ob seine Elfmeterkünste im Tor allein auf sein Können und seine einmalige Reaktionsgeschwindigkeit zurückzuführen sind? Auf ein außergewöhnliches Ritual baute der Argentinier nämlich besonders: Vor dem Elfmeter pinkelte der Torwart auf das Spielfeld. Es soll ihm mehr Selbstbewusstsein gebracht und dem erfolgreichen Halten unter die Arme gegriffen haben.
Manuel Neuer
Der deutsche Profifußballer Manuel Neuer steht sowohl im Nationalteam als auch beim FC Bayern München als Mannschaftskapitän im Tor. Er ist für seine sagenhaft schnellen Reflexe bekannt, nicht viele Bälle schaffen es an diesem Ausnahmetalent vorbei ins Netz. Vier Jahre infolge erhielt Neuer den Titel des besten Torwarts der Welt durch die IFFHS, er holte mit dem deutschen Team 2014 den WM-Titel und verfehlte nur knapp die renommierte Auszeichnung des FIFA Ballon d’Or. Dass er als einer der besten Torwärter aller Zeiten gehandelt wird, ist da nicht verwunderlich. Auch er hat ein Ritual, das ihm vor jedem Spiel Selbstbewusstsein schenkt: Er berührt vor Anpfiff und vor der zweiten Halbzeit beide Pfosten und die Latte des Tors, das er über die nächsten 45 Minuten hüten soll. Ob es mit den unzähligen gehaltenen Bällen zu tun hat, kann keiner sagen, schaden kann es jedenfalls nicht.
Gary Lineker
Heute steht er bei BBC im Studio vor der Kamera und berichtet auf BT Sports über die Highlights der Champions League, in den 80er Jahren stand er jedoch noch selbst auf dem Feld und war Englands Ausnahmetalent und Hoffnungsstürmer: Gary Lineker schoss ein Tor nach dem anderen und gilt als einer der besten Stürmer Englands aller Zeiten. Bis heute hält er den Rekord der am meisten geschossenen WM-Tore und einem rekordmäßigen Spiele-Tore-Verhältnis, denn in 567 Spielen schoss er 330 Tore. Ob ihm sein eigenartiges Ritual dazu verhalf? Beim Aufwärmen vor jedem Spiel zielte Lineker niemals auf das Tor. Denn statt sein Zielen auf das Netz zu üben, wollte er seine Torschüsse nicht vor dem Spiel bereits „aufbrauchen“. Es scheint funktioniert zu haben, bzw. ihm jedenfalls die nötige Selbstsicherheit gegeben haben.
Die Profisportler dieser Welt trainieren jeden Tag was das Zeug hält. Sie sind Ausnahmetalente auf ihrem Gebiet, die immer wieder Können und Durchhaltevermögen beweisen. Dennoch sind auch die Leistungsathleten nur Menschen. Mithilfe von witzigen Ritualen geben sie sich ein besseres Gefühl und starten im Spiel noch besser durch.