Manchester City "verdient" durch die WM am meisten Geld
Tonka Communications berechnet die finalen Ausgleichszahlungen der FIFA für die Vereine aller teilnehmenden Spieler der Fußball-Weltmeisterschaft bis zum Finale. Insgesamt werden rund 180 Mio. Euro an Vereine für abgestellte Spieler ausgeschüttet. Das meiste Geld bekommt Manchester City, FC Bayern München liegt abgeschlagen auf Platz 11.
Manchester City erhält mit etwa 4,4 Mio. Euro die höchste Vereins-Summe für die Abstellung seiner Spieler bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Das geht aus der Analyse der Kommunikationsagentur Tonka hervor, die auf datenbasiertes Content-Marketing spezialisiert ist. Untersucht wurden Ausgleichszahlungen sämtlicher Klubs, die vom sogenannten World Cup Benefits Programs der FIFA profitieren. Demnach fließen knapp ein Fünftel der gesamten Ausgleichszahlungen in die Premier League.
Wie wird berechnet?
Die FIFA zahlt für jeden teilnehmenden Spieler pro Tag umgerechnet 7.236 Euro (8.530 US-Dollar). Die Zahlungen haben am 31. Mai begonnen und enden einen Tag nach dem letzten Spieltag. Wichtig: Hat ein WM-Spieler seit 2016 ein oder mehrere Male seinen Verein gewechselt, erhalten die ehemaligen Klubs anteilig ein Drittel der Auszahlung. Diese Regelung gilt auch für aktuell durchgeführte Transfers. Für Wechsel während der Winterperiode wird das Drittel nochmals geteilt und an die Vereine ausgeschüttet. Bei einem Wintertransfer in der Saison 16/17 erhält der ehemalige Verein also ein Sechstel, während der neue Verein fünf Sechstel verdient. Ist der Wechsel im Winter der Saison 17/18 erfolgt, wird die Ausgleichszahlung halbiert. Wenn der Spieler während einer laufenden Saison den Verein wechselte, werden die Klubs je nach Tagen ausgezahlt, die der Spieler beim Verein unter Vertrag steht bzw. stand.
Kein einziges deutsches Team unter den Top 10
Besonders Manchester City profitiert von dem Halbfinaleinzug Englands bei der WM: Mit insgesamt rund 4,42 Mio. Euro führt der englische Meister die Liste aller 384 Vereinen mit den höchsten Ausgleichszahlungen für seine Spieler an. Während Real Madrid in der Vorrunde noch die höchste Summe an Zahlungen kassierte, rutschen die Madrilenen durch das frühe Ausscheiden Spaniens auf Platz zwei mit knapp 4,32 Mio. Euro. Die Top 3 komplettiert ein weiterer Verein aus der Premier League: Vier Mio. Euro an Ausgleichszahlungen kommen dem FC Chelsea zugute.
Die für den DFB enttäuschend verlaufene WM macht sich auch bei den Vereinen der Bundesliga bemerkbar. Mit 2,35 Mio. Euro kann sich der FC Bayern München nur noch Platz 11 im internationalen Ranking sichern. Borussia Dortmund erhält 1,71 Mio. Euro und liegt somit auf Platz 19, gefolgt von Borussia Mönchengladbach auf Platz 22 (1,65 Mio. Euro).
Premier League profitiert von dem guten Abschneiden des englischen Teams – Bundesliga auf Platz 3
Mit großem Abstand dürfen sich die Vereine der Premier League über die meisten Ausgleichszahlungen freuen. Rund 34,79 Mio. Euro werden der ersten Liga aus England bis zum Finale ausgezahlt. Nur gut halb so viel erhalten die Vereine der spanischen Liga mit knapp 18,66 Mio. Euro, sichern sich aber dennoch den zweiten Rang. Die Bundesliga darf sich über insgesamt gut 15,86 Mio. Euro an Ausgleichszahlungen freuen und landet damit auf Platz drei, dicht gefolgt von der italienischen Liga (15,69 Mio. Euro).
Obwohl Frankreich den Sprung ins Finale geschafft hat, kassiert die französische Liga nur rund 13 Mio. Euro und liegt damit auf Platz fünf. Durch ein überraschend gutes Turnier des Gastgebers profitiert die russische Liga von den Zusatzeinnahmen mit 7,98 Mio. Euro. 5,71 Mio. Euro schüttet die FIFA indes an die portugiesische Liga aus.
Der 1. FSV Mainz 05 kassiert besonders durch seine ehemaligen Spieler
Ehemalige Vereine haben auch ein Recht auf Ausgleichszahlungen, wenn der bei der WM im Nationalteam stehende Spieler seit 2016 bei dem Verein unter Vertrag stand. Von dieser Regelung profitiert besonders der AC Florenz, der mit seinen ehemaligen Spielern rund 550.300 Euro verdient. Auf Platz zwei landet der AS Monaco mit 487.000 Euro Einnahmen, wobei die Monegassen besonders vom französischen Wunderkind Mbappé profitieren. Während der Spieler in der vergangenen Saison noch an Paris Saint-Germain verliehen war, steht er seit dem 1. Juli endgültig bei dem Hauptstadtklub unter Vertrag. Platz vier hinter dem FC Barcelona (350.600 Euro) sichert sich der 1. FSV Mainz 05. Rund 337.200 Euro verdient der Bundesligist während der WM durch seine ehemaligen Spieler und damit über die Hälfte seiner Ausgleichszahlungen.