Franco Foda zu den Erkenntnissen der WM: "Nicht nur Plan A und Plan B"

Der Kurier hat die österreichischen Teamchefs Franco Foda (Herren) und Dominik Thalhammer (Damen) dazu befragt, welche Erkenntnisse sie von der WM in Russland gewonnen haben.

Im Interview mit dem Kurier haben Foda und Thalhammer über die taktische Entwicklung und die herausragenden Akteure bei der WM gesprochen.

Foda über die bevorzugte WM-Taktik: „Die meisten Teams haben erstmal versucht, defensiv gut und kompakt zu stehen und dann das Spiel nach vorne zu entwickeln. Mich hat überrascht, dass Mannschaften mit viel Ballbesitz und gutem Positionsspiel früh ausgeschieden sind. Die Teams legen mehr Wert auf das Umschaltspiel mit ihren schnellen Stürmern. Das Spiel gegen den Ball, das Umschalten in beide Richtungen und ein gutes Positionsspiel sind von großer Bedeutung. Es braucht nicht nur Plan A und Plan B, sondern mehrere Pläne. Und es bewahrheitet sich wieder einmal, dass die Defensive Titel gewinnt.“

Foda über die Spieler, die ihm besonders aufgefallen sind: „De Bruyne, Hazard, Lukaku, Mbappé, Pogba oder Griezmann. Auch Modric oder Rakitic möchte ich erwähnen. Coutinho hat mir bei Brasilien gut gefallen, Neymar weniger. Er ist ein toller Spieler, aber mit zu viel Theatralik. Das sollte er sich abgewöhnen.“

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Thalhammer über die WM-Taktik: "[Es war] offensichtlich, dass der Ballbesitz-Fußball ausgedient hat. Tempo, Dynamik und Vertikalität haben sich in Russland durchgesetzt. Der Trend geht klar zum tiefen Verteidigen, jetzt gilt es für die Trainer, Gegentrends zu entwickeln."

Thalhammer über die Protagonistein, die ihn bei der WM interessiert haben: „Bei meiner Beobachtung lag der Hauptfokus auf den Trainern. Es war spannend, zu sehen, dass sich jene Teams durchgesetzt haben, die von der Linie aus analytisch, wertschätzend und empathisch gecoacht wurden.“