Bundesliga zum Wiener Derby: "Die gestrigen Vorkommnisse sind nicht als Einzelfall abzutun"
Per Aussendung meldet sich die Bundesliga zu Wort. Nächsten Montag soll entschieden werden, was passiert. Der Strafrahmen umfasst unter anderem eine Geldstrafe von bis zu 150.000 Euro, eine Platzsperre und/oder Spielaustragungen unter (Teil-)Ausschluss der Öffentlichkeit. (Text: Aussendung Bundesliga)
Das gestrige Meisterschaftsspiel zwischen dem SK Rapid Wien und dem FK Austria Wien musste in der 5. Spielminute nach einigen Wurfgegenständen von der Südtribüne und der angrenzenden Kurve für eine Minute unterbrochen werden. Dabei wurde Austria-Spieler Raphael Holzhauser von einigen Wurfgegenständen getroffen, konnte jedoch weiterspielen. Nach einer Durchsage des Stadionsprechers konnte das Spiel fortgesetzt werden.
In der 26. Minute musste das Spiel erneut unterbrochen werden, nachdem auf der anderen Seite der Südtribüne abermals Gegenstände auf das Spielfeld geworfen wurden. Nach einer Unterbrechung von 09:30 Minuten und einer neuerlichen Stadiondurchsage wurde die Partie fortgesetzt.
In der Nachspielzeit der 2. Halbzeit musste das Spiel abermals kurz unterbrochen werden, nachdem zwei Fans von der Nordtribüne offenkundig ungehindert auf das Spielfeld laufen und dadurch das Spiel stören konnten.
Das ist die erste Bestandsaufnahme nach dem gestrigen Wiener Derby. Aktuell werden weitere detaillierte Berichte eingeholt und evaluiert, anschließend wird sich der zuständige Senat 1 voraussichtlich kommenden Montag mit den Vorfällen beschäftigen. Der Strafrahmen umfasst unter anderem eine Geldstrafe von bis zu 150.000 Euro, eine Platzsperre und/oder Spielaustragungen unter (Teil-)Ausschluss der Öffentlichkeit.
Statement der Österreichischen Fußball-Bundesliga:
„Die gestrigen Vorkommnisse im Allianz-Stadion sind leider nicht als Einzelfall abzutun. Wenn in dieser Form Einfluss auf das Spiel genommen wird und Spieler Angst um ihre Gesundheit haben müssen, ist es allerhöchste Zeit, dass man zur Besinnung kommt. Die Spieler sind Menschen, die ihrem Beruf nachgehen und keine Zielscheiben für gewaltbereite Unruhestifter, die eine Verletzung der Spieler bewusst in Kauf nehmen. Ein besonderes Lob gilt in diesem Zusammenhang Austria-Kapitän Raphael Holzhauser, der sich als absolut fairer Sportsmann erwiesen hat, und Schiedsrichter Rene Eisner, der den Drei-Stufen-Plan der UEFA souverän umgesetzt hat.
Es ist auch absolut inakzeptabel und gefährlich, dass zwei Flitzer während des Spiels auf das Spielfeld gelangen, sich dort komplett ungehindert bewegen, eine Unterbrechung notwendig machen und das Spielfeld auch ohne Eingreifen oder Begleitung des Ordnerdienstes wieder verlassen konnten.
Es ist höchste Zeit für klare Worte und Taten aller Beteiligten. Hier müssen mehrere Akteure ihren Teil dazu beitragen, dass Vorfälle wie gestern nicht mehr passieren: allen voran der Klub, aber auch wir als Verband und die Fans selbst. Hier gilt es nicht in einem, sondern in mehreren Bereichen anzusetzen. Einerseits wird der Senat 1 Konsequenzen ziehen. Unabhängig von deren Art und Höhe werden wir andererseits auch bei einem gemeinsamen Termin mit dem SK Rapid über die klubinternen Konsequenzen und Lösungsansätze des Klubs sprechen.“