Willi Ruttensteiner: "Mit Österreich können wir uns nicht vergleichen"

Als bei der Auslosung der EM-Qualifikation in Dublin Israel in die Österreich-Gruppe geschickt wurde, befand sich Israels Sportdirektor Willi Ruttensteiner gerade bei einem U-16-Länderspiel in Tel Aviv gegen die Slowakei im Rahmen eines Winterturniers.

„Es gibt hier viel zu tun, daher bin ich nicht persönlich mit Andreas Herzog nach Irland gereist. Mein Tormanntrainer Klaus Lindenberger hat heute früh die ersten drei Mannschaften unserer Quali-Gruppe getippt – er muss es irgendwie gespürt haben, dass wir auf Österreich treffen. Eine Auslosung ist kein Wunschkonzert und wir müssen das Ergebnis akzeptieren. Wir werden unmittelbar mit der Vorbereitung beginnen und uns möglichst professionell auf jeden Gegner einstellen“, bekräftigt Willi Ruttensteiner in einer persönlichen Aussendung nach der Auslosung.

 

"Polen und Österreich sind Favoriten"

„Polen und Österreich sind ganz klar die Favoriten in der Gruppe, die liegen beide um Platz 20 in der Weltrangliste und damit weit vor allen anderen. Den Rest der Mannschaften sehe ich auf Augenhöhe und ausgeglichen. Mazedonien und Lettland sind nicht zu unterschätzen – das sind gut organisierte Teams, die zu Hause jeden ärgern können. Mazedonien hat zudem einige ausgezeichnete Individualisten. Wenn wir in dieser Gruppe Zweiter werden sollten, dann wäre das eine Riesensensation“, urteilt Ruttensteiner, der mit dem Ergebnis der Auslosung leben kann: „Niederland und Deutschland wären noch viel schlimmer gewesen.“

„Israel kann sich nicht mit Österreich und Polen vergleichen, aber wir werden alles tun, um die Mannschaft von Franco Foda zu ärgern. Gleichzeitig bin ich stolz darauf, dass Österreich in der Fußballwelt einen so guten Namen hat. Aber es wird ganz sicher ein komisches Gefühl, wenn wir gegen Österreich spielen. Die Emotionen, die ich kurz nach dem Abschied vom ÖFB hatte, sind nicht mehr so stark, aber ich bleibe ja Österreicher und drücke der Mannschaft sonst in jedem Spiel die Daumen. Jedenfalls ist es ein Vorteil für Israel, dass unser Trainerstab die österreichische Mannschaft ganz genau kennt. Scouten werden wir nicht viel müssen, jedoch gibt es unter Foda auch neue Ansätze und eine eigene Philosophie“, weiß der ehemalige ÖFB-Mann.

Dass die beiden Matches gegen Österreich große Brisanz beinhalten, ist Ruttensteiner klar: „Wir werden das im Sinne des Sports verantwortungsvoll, seriös und freundschaftlich handhaben. Auf dem Platz werden wir aber alles rausholen. Gegen Österreich, und auch gegen jeden anderen Gegner in dieser Gruppe.“

 

Alles zur Auslosung