Heiko Vogel: "Das hat eine Perversion angenommen, unfassbar"
Im Interview mit der Kleinen Zeitung spricht Heiko Vogel über den aktuellen Status der Mannschaft, die nächsten Schritte und über die üblen Beschimpfungen der Fans.
Heiko Vogel im Interview mit der Kleinen Zeitung ...
... über Verbesserungspotenzial bei seinem Team: "Es ist immer gut, wenn elf Spieler im gleichen Trikot zum gleichen Zeitpunkt die gleiche Idee haben. Und das ist bei uns noch nicht der Fall. Aber es war mir klar, dass das so läuft. Vieles kann noch gar nicht so da sein, weil wir es noch nicht so trainieren konnten, wie wir es sollten. Da geht es um Automatismen, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive, und darum, eine einheitliche Idee zu entwickeln, wenn es um Ballverluste und Ballgewinne geht."
... über das schnelllebige Fußball-Geschäft und was passiert, wenn er die Trendwende nicht schaffen sollte: "Wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, bin ich ganz fair und sage: 'Ihr habt mit mir den falschen Trainer. Vergesst es!'"
... über den Draht zur Mannschaft: "Ich spüre die Mannschaft und ich glaube, die Spieler hängen an meinen Lippen. Sie haben einen einwandfreien Charakter und probieren mit aller Macht, es mir Recht machen zu wollen. Ich sage meiner Mannschaft auch immer die Meinung, aber ich werde nie einen Spieler öffentlich kritisieren."
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... über Fan-Beschimpfungen nach dem letzten Heimspiel: "Bloß, weil wir da unten in der Arena stehen, heißt das nicht, dass die Fans alles mit uns machen dürfen. Wir sind kein Freiwild. Ich bin rausgegangen und wurde aufs Übelste beschimpft. Die können sagen: 'Vogel, verpiss dich, du bist kein guter Trainer, du stellst falsch auf.' Kein Problem. Aber als Arschloch und Wichser bezeichnet zu werden - da ist für mich eine Grenze überschritten. Spieler von uns müssen sich Kommentare anhören, wo ihnen Krebs gewünscht wird. Das hat eine Perversion angenommen, unfassbar. Das steht keinem Menschen auf der Welt zu. Ich habe das noch bei keinem Verein erlebt, das Grenzen so schnell überschritten werden."
... über fehlende Dynamik: "Uns fehlt vielleicht einer, der eine ähnliche Dynamik wie James Jeggo hat. Das wäre eine zusätzliche Facette in unserem Spiel. Mit Sandi Lovric und Markus Lackner haben wir zwei spielstarke Sechser, die im Ballbesitz eine gute Präsenz haben."
... auf die Frage, wann Sturm auf der 10 bei der Leistungsskala ankommt: "Aber selbst, wenn wir auf einer 10 agieren, kann es sein, dass es trotzdem nicht reicht, weil zwei, drei andere Mannschaften klar besser sind. Wenn die Salzburger ihr ganzes Potenzial abrufen, sind die bei einer 15, Rapid bei einer 12."