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Markus Kraetschmer: "Thomas Letsch ist ein sehr wichtiger Ansprechpartner"

Im zweiten Teil des ausführlichen Interviews spricht AG-Vorstand Markus Kraetschmer u.a. über Scouting, Kaderplanung, die Trainerfrage, sowie über die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der Austria unter der Leitung von Ralf Muhr und die große Chance der Amateure in die zweite Bundesliga aufzusteigen.

Welches Veränderungspotenzial hat die Austria in puncto Kampfmannschaft mit Blick Richtung neuer Saison?

AG-Vorstand Markus Kraetschmer: Jede Krise ist immer auch eine Chance. Wir haben im Sommer die Möglichkeit, im Kader sehr viele Veränderungen vorzunehmen, weil einige Verträge auslaufen, einige andere Spieler nur geliehen waren und wir daher nicht die Option ziehen müssen. Worauf ich in meiner Funktion als CEO achten werde, ist, dass wir auch die entsprechende Mentalität in den Kader bekommen, um dafür zu sorgen, dass wir in der kommenden Saison wieder eine andere und vor allem wieder erfolgreiche Austria sehen werden.

 

Was ist der Status Quo der Kaderplanung für die kommende Saison?

Kraetschmer: Wir sind im Scouting-Bereich sehr viel unterwegs. Erstens haben wir ein Netzwerk an Personen in den diversen Spielermärkten, mit denen wir ständig in Kontakt sind. Zweitens sind Sportdirektor Franz Wohlfahrt und Chefscout Gerhard Hitzel sehr viel unterwegs, um selbst Spieler zu beobachten. Gerade auch in die Bereiche der Analyse-Software und der internen Video-Analyse haben wir in den letzten Jahren sehr viel investiert. Auch hier gilt es immer kritisch zu analysieren, ob wir diese Mittel effizient genug einsetzen und welche Bereiche wir gegebenenfalls optimieren können. Diese Maßnahmen müssen sehr zielgerichtet passieren. Auch bis dato wurden die Entscheidungen in der Kaderplanung natürlich nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, allerdings müssen wir uns eingestehen, dass einige Entscheidungen nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt haben. Daher müssen wir hinterfragen, ob wir diese Prozesse verändern und optimieren können. Wichtig ist mir, dass wir hier immer open-minded sind, uns weiterentwickeln wollen und möglichst nachhaltige Maßnahmen setzen.

 

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

 

Das ist das neue Austria-Stadion

Wie weit sind die Überlegungen in puncto Cheftrainer für die neue Saison vorangeschritten?

Kraetschmer: Das ist für den Klub eine ganz wichtige Entscheidung. Wir haben einen sehr klaren Prozess aufgesetzt – wir führen viele Gespräche mit Kandidaten, die wir bis Ende April abschließen, um dann in der ersten Mai-Hälfte die Entscheidung für den Aufsichtsrat vorzubereiten. Einerseits führen wir aktuell sehr interessante Gespräche mit Kandidaten aus dem In- und Ausland. Andererseits möchte ich auch betonen, dass die Arbeit von Thomas Letsch bisher insgesamt trotz der letzten beiden Niederlagen positiv zu bewerten ist. Wir analysieren und sprechen sehr viel gemeinsam. Thomas Letsch ist ja auch stark in die Zukunftsplanung involviert. Seine Meinung ist mir nicht zuletzt deshalb sehr wichtig, weil er ja tagtäglich mit der Mannschaft und dem Trainerteam zusammenarbeitet. Für uns ist er ein sehr wichtiger Ansprechpartner.

 

Ein positiver Aspekt der letzten zwei Monate ist, dass sehr viele Spieler aus dem eigenen Nachwuchs bei den Profis zum Einsatz gekommen sind – zuletzt gegen den LASK oder auch beim 2:0-Sieg gegen Sturm standen sechs bis sieben Eigenbauspieler in der Startelf.

Kraetschmer: Wichtig ist, dass wir den jungen Spielern glaubwürdig eine Chance geben. Wie viel Potenzial hier vorhanden ist, haben wir unlängst etwa bei den drei 18-Jährigen Borkovic, Demaku oder Fitz gesehen. Vesel Demaku ist vor einem Jahr als 17-Jähriger zu uns gekommen, hat sich dann leider verletzt, ist jetzt zu seinen ersten Einsätzen in der Kampfmannschaft gekommen und kämpft jetzt um seinen Platz. Dominik Fitz hat vor kurzem langfristig bei uns verlängert – und Alexandar Borkovic ist sowieso schon länger im Profikader dabei.

 

"Aus meiner Sicht wäre es extrem wichtig, dass es uns gelingt die Amateur-Mannschaft in die zweite Bundesliga zu führen, weil wir dann eine noch bessere Ausbildungsplattform haben." - Austria-CEO Markus Kraetschmer

Dass wir sehr auf unseren eigenen Nachwuchs setzen, haben wir zuletzt auch mit den langfristigen Vertragsverlängerungen einiger sehr guter Akademiespieler gezeigt – wie etwa die Nachwuchs-Teamspieler Niels Hahn und Pascal Macher. Es ist klar, dass wir versuchen müssen, einen wesentlichen Teil des Kaders immer wieder und nachhaltig aus unserer eigenen Akademie herauszuholen. Damit bleiben dann ja auch mehr Mittel frei, um einzelne externe Spieler mit entsprechender Qualität zu uns zu holen. Das ist die Herausforderung dabei.

 

Wie wichtig wird der Einsatz von Eigenbauspielern in der Zukunft des Klubs sein?

Kraetschmer: Der Nachwuchs ist traditionell schon in den letzten Jahrzehnten immer schon ein ganz wichtiger Bestandteil der Austria gewesen, deshalb investieren wir auch sehr viel Geld in diesen Bereich. Auch hier versuchen wir uns natürlich immer weiterzuentwickeln, wollen noch besser und effizienter werden. Wir werden deshalb in der Struktur der Nachwuchs- und Ausbildungsabteilung einige Änderungen vornehmen, die wir rechtzeitig vor Beginn der neuen Saison präsentieren werden. Wir versuchen uns hier immer wieder – mit unserem Akademie-Leiter Ralf Muhr an der Spitze, der hier seit vielen Jahren hervorragende Arbeit leistet – weiterzuentwickeln.

 

Welche Rolle spielt in diesem Kontext die zweite Mannschaft?

Kraetschmer: Aus meiner Sicht wäre es extrem wichtig, dass es uns gelingt die Amateur-Mannschaft in die zweite Bundesliga zu führen, weil wir dann eine noch bessere Ausbildungsplattform haben, um die Spieler aus unserer Akademie über diese zweite Mannschaft an den Profibereich heranzuführen. Das hat ja die Historie mit Spielern wie Lindner, Dragovic, Suttner oder Alaba gezeigt.

 

Hinweis: Dieses Interview ist eine offizielle Pressemitteilung des FK Austria Wien 

 

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