Sturm Graz nach Meistertitel: Langfristig die Nummer 1 in Österreich?
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Sturm Graz nach Meistertitel: Langfristig die Nummer 1 in Österreich?

Die Bundesliga-Saison 2024/25 ist vorbei und doch hält das Nachglühen eines meisterlichen Fußballjahres in Graz unübersehbar an. Sturm hat sich den Titel geschnappt und das auf eine Weise, die den eigenen Anhang elektrisiert und die gesamte Liga neu

Am Ende stand Sturm Graz ganz oben und setzte sich mit kühlem Kopf und enormer Konstanz durch. Der fünfte Meistertitel der Vereinsgeschichte fühlt sich nicht wie ein glücklicher Ausrutscher an, vielmehr deutet alles darauf hin, dass hier ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde.

Ein Rückblick zeigt deutlich, wie viel mehr hinter diesem Triumph steckt als eine Aneinanderreihung erfolgreicher Spieltage. Sturm hat Red Bull Salzburg vom Thron gestoßen und agiert dabei so, als wäre das längst überfällig gewesen.

Ein Titel, der ein echtes Statement darstellt

Schon früh zeichnete sich ab, dass in dieser Saison einiges anders laufen könnte. Salzburg wirkte nicht mehr unantastbar und Sturm trat mit einem Kader an, der nicht nur stärker, aber auch gereifter wirkte. Es war nicht der eine Sieg, der alles entschied, es waren viele kleine Szenen, in denen Graz entschlossener, cleverer und konsequenter agierte.

Der Dreikampf mit Salzburg und dem LASK entwickelte sich zu einem der spannendsten der letzten Jahre. Dass Sturm am letzten Spieltag gegen Wolfsberg alles klarmachte, war kein Zufall. Dieses Team hatte die nötige Nervenstärke und verstand es, im entscheidenden Moment zur Stelle zu sein.

Der Titel war verdient, und zwar nicht nur nach Punkten. Im kollektiven Gedächtnis des Vereins markiert dieser Erfolg mehr als eine Trophäe, er steht für eine Wende, für das selbstbewusste Auftreten eines Klubs, der gekommen ist, um zu bleiben.

Nur ein Strohfeuer oder die neue Realität?

Wer wissen will, ob Sturm dauerhaft oben mitspielen kann, muss sich nicht auf vage Prognosen verlassen. Der Blick auf die Fakten spricht für sich. Die Mannschaft ist gut zusammengestellt und obendrein vertraglich abgesichert. Die meisten Leistungsträger haben mittelfristige Verträge, viele ohne Ausstiegsklauseln.

Die sportliche Leitung wirtschaftet solide. Einnahmen aus internationalen Wettbewerben werden nicht unüberlegt eingesetzt. Stattdessen fließen sie in Infrastruktur und Nachwuchsarbeit. Allerdings bedarf es finanzkräftiger Sponsoren, um Salzburg dauerhaft den Platz an der Spitze abzunehmen.

Neue Sponsoren im Fußball kommen in den letzten Jahren vor allem aus der Glücksspielbranche, wo seriöse Anbieter Vereine sponsern. Welche seriösen dazu gehören, kann man bei Casino Groups nachschlagen, wo es neutrale Rezensionen zu den verschiedenen Plattformen gibt.

Auch abseits des Platzes wird klug gearbeitet. Der Ausbau des Trainingszentrums, Investitionen in medizinische Betreuung und Nachwuchsstrukturen zeigen, dass hier an der Zukunft gebaut wird. Die Bindung zur Region bleibt stark, das Stadion ist regelmäßig voll, die Fans identifizieren sich mit dem Weg des Klubs.

Vom Underdog zur Meistermannschaft

Nichts am Aufstieg von Sturm Graz war improvisiert, denn schon unter Andreas Schicker wurde über Jahre hinweg ein Kader aufgebaut, der nicht auf große Namen setzte, vielmehr auf Spieler, die zum Stil und zur Mentalität des Klubs passten.

Stars wurden nicht gekauft, in Graz hat man sie selbst geformt. Trainer Christian Ilzer verstand es, diese Gruppe zu formen. Seine taktischen Ideen basierten auf hohem Pressing, kompakter Defensive und kontrolliertem Umschaltspiel. Sturm agierte nicht spektakulär, aber mit Klarheit und Zielstrebigkeit. Dazu kam eine starke Binnenstruktur. Die Spieler zogen an einem Strang, diszipliniert und ehrgeizig, frei von Ego-Spielchen oder medialen Nebenkriegsschauplätzen.

Ein Umbruch mitten im Hoch

Dass nach dem Titelgewinn im Frühjahr 2024 sowohl Trainer Ilzer als auch Sportdirektor Schicker den Verein verließen, hätte viele Klubs ins Schleudern gebracht. In Graz allerdings entstand kein Chaos. Der Übergang verlief überraschend ruhig.

Jürgen Säumel übernahm als Cheftrainer, ein Mann aus dem eigenen Haus, der bereits als Co-Trainer mit dem Team vertraut war. Parensen trat als Geschäftsführer Sport auf den Plan und brachte mit seiner Erfahrung aus Deutschland frische Perspektiven mit.

Trotz personeller Wechsel blieb die sportliche Linie erhalten. Sturm wirkte keineswegs wie ein Klub im Umbruch, vielmehr wie eine Mannschaft mit innerer Ruhe. Säumel setzte auf Evolution statt radikalem Neuanfang. Er gab jungen Spielern mehr Verantwortung, rotierte klüger und brachte neue Impulse ein, ohne das bewährte Grundgerüst anzutasten.

Der ehemalige Serienmeister auf der Suche nach Antworten

Über Jahre hinweg war Salzburg das Maß aller Dinge. Die Dominanz war so umfassend, dass selbst Platz zwei als Enttäuschung galt, doch seit zwei Jahren ist alles anders. Der einstige Seriensieger wirkt plötzlich verletzlich. Junge Spieler wurden schneller verkauft, erfahrene Führungsspieler fehlten, das Trainerkarussell drehte sich auffällig oft.

Auf dem Platz mangelte es an Konstanz. Die einstige Selbstverständlichkeit war verschwunden. Spiele, die früher routiniert gewonnen wurden, endeten nun mit Punktverlusten. Neue Gesichter wie Frans Krätzig sollen die Trendwende bringen, doch es bleibt ungewiss, ob das reicht.

Ein neuer Wettbewerb um die Krone

Mit dem Aufstieg von Sturm verändert sich nicht nur die Tabelle. Auch die Wahrnehmung der gesamten Liga bekommt ein neues Profil und die Dominanz eines einzigen Klubs ist gebrochen. Das Titelrennen wird offener, spannender und damit auch attraktiver. Zuschauerzahlen steigen, TV-Einnahmen werden neu verhandelt, Sponsoren zeigen wieder mehr Interesse.

Auch andere Klubs wie Rapid, LASK oder Austria Wien schöpfen im Hintergrund neue Hoffnung. Wenn Sturm es schaffen kann, Salzburg vom Thron zu stoßen, dann ist das kein unerreichbares Ziel mehr.

Selbst der österreichische Fußballverband könnte profitieren. Spieler, die sich in einer ausgeglichenen und fordernden Liga behaupten müssen, bringen diese Erfahrungen mit ins Nationalteam. So entsteht ein positives Echo, das weit über Graz hinaus hallt.

Die Stolpersteine auf dem Weg zur neuen Vormachtstellung

Doch aller Euphorie zum Trotz, wächst die Fallhöhe, denn wer Meister wird, steht im Fokus. Scouts beobachten die Leistungsträger, internationale Klubs wittern Schnäppchen. Spieler wie Kiteishvili oder Bøving stehen längst auf den Listen größerer Vereine, denn der Erfolg hat seinen Preis.

Hinzu kommt die Dreifachbelastung. Liga, Cup und Europa kosten Kraft, die Kaderbreite wird auf die Probe gestellt. Die Rollenverteilung dreht sich. Sturm ist nicht länger in der Rolle des frechen Herausforderers. Inzwischen ist es die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Gegner stellen sich tiefer, suchen gezielter die Schwächen, taktieren cleverer.

Die große Herausforderung liegt nun darin, diesen Druck nicht nur auszuhalten, sondern in Energie umzuwandeln. Der Kader muss gezielt ergänzt werden, ohne das fragile Gleichgewicht zu gefährden und die Balance von sportlichem Ehrgeiz und wirtschaftlicher Realität darf nicht verloren gehen. Wenn das gelingt, dann bleibt Sturm nicht nur Meister auf dem Papier. Es könnte eine Entwicklung für viele Jahre sein.

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