Vor Beginn der Europameisterschaft in diesem Jahr war die Stimmung bei den Anhängern etwas zwiegespalten. Die vergangenen Monate mit immer wieder starken Auftritten ihrer Nationalmannschaft hatten Mut gemacht, doch die schwere Gruppe mit Frankreich, den Niederlanden und Polen sorgte beim einen oder anderen für kleinere Hoffnungen auf das Achtelfinale.
Doch bereits der Auftakt gegen Frankreich zeigte, dass die ÖFB-Elf absolut mithalten und den Favoriten durchaus einen harten Kampf bieten kann. Zwar ging das Spiel am Ende auf bittere Art und Weise verloren, doch es war ein erster Vorgeschmack auf die kommenden Spiele und eine dennoch gelungene Generalprobe.
Im zweiten Gruppenspiel gegen Polen sowie im Endspiel um das Achtelfinale gegen die Niederlande sollten am Ende zwei mitreißende und hart umkämpfte Siege zu Buche stehen. Überraschenderweise sorgten diese nicht nur für den Einzug ins Achtelfinale, sondern zugleich dank des Patzers der Franzosen gegen Polen für den Gruppensieg. Eine erste Sensation.
Türkei wird eine Herausforderung
Das Märchen der österreichischen Nationalmannschaft hat also unlängst begonnen und man konnte an die starken Leistungen der vergangenen Monate unter Ralf Rangnick anknüpfen. Vermutlich dürfte man nun umso glücklicher sein, dass sich der Nationalcoach gegen ein Engagement beim FC Bayern München und für einen Verbleib beim ÖFB ausgesprochen hat.
Es wartet nun also die türkische Nationalmannschaft. Eine schwierige Aufgabe, denn die Türken haben sich in den letzten Monaten ebenfalls verbessert präsentiert und die Gruppe F am Ende punktgleich mit Gruppensieger Portugal auf Platz zwei abgeschlossen. Es wartet nun ein junges, entschlossenes und vom Publikum emotional aufgeladenes Team auf Österreich.
Das Aufeinandertreffen mit der Türkei wird daher zu einer echten Herausforderung werden. Es ist derzeit nicht davon auszugehen, dass es erneut einen klaren Sieger wie beim 6:1-Testspielsieg der Österreicher im März geben wird. Stattdessen ist die Türkei auf eine Revanche aus und man darf ein umkämpftes Spiel erwarten, in dem mit Hakan Calhanoglu allerdings ein ganz wichtiger Akteur auf Seiten der Türkei gesperrt fehlen wird.
Achtelfinale erst der Beginn eines Sommermärchens?
Letztlich stehen die Chancen auf ein Weiterkommen der ÖFB-Elf nicht schlecht. Auch wenn ein umkämpftes Spiel erwartet wird, so geht Österreich dennoch als Favorit in das Spiel. Sollte die Mannschaft an die bislang gezeigten Leistungen anknüpfen können, ist das Viertelfinale absolut in Sicht. In der Hinsicht sind sich die Experten weitestgehend einig.
„Österreich ist im Achtelfinale gegen die Türkei der glasklare Favorit auf den Viertelfinaleinzug. Zu stark waren die Leistungen in der Gruppenphase und zu klar ist die Spielphilosophie von Rangnick in nahezu jeder Phase des Spiels erkennbar. Kommt man mit dem zu erwartenden Hexenkessel und somit der Atmosphäre klar, kann das bereits entscheidend sein. Eine Überraschung wäre das Viertelfinale für Österreich für mich derweil nicht. Schon vor dem Turnier war die ÖFB-Elf eine Art Geheimtipp für mich”, äußerte sich Experte Florian Först vom deutschen Fußball-Magazin Kickfieber.de über die Ausgangslage.
Sollte die österreichische Nationalmannschaft die Türkei tatsächlich schlagen, wartet im Viertelfinale aller Voraussicht nach erneut die Niederlande. Ein Gegner, den man in der Gruppenphase bereits geschlagen hat und sich erneut Chancen ausrechnen dürfte. Im Halbfinale würde es dann voraussichtlich gegen Italien oder England gehen. Zwei Teams, die beide in diesem Turnier noch nicht restlos überzeugen konnten und bislang eine wirkliche Spielidee über weite Strecke der Spiele vermissen ließen. Entsprechend könnte es für das österreichische Team mit seiner entschlossenen Spielweise noch weit gehen und das Sommermärchen anhalten. Voraussetzung natürlich: ein Sieg gegen die Türkei im Achtelfinale.
