Rapid-Mari€: Rapid schafft Bargeld ab

Dem internationalen Trend folgend, wird man künftig im neuen Allianz-Stadion von Rapid nicht mehr mit Bargeld oder eigenen Karten zahlen können. Ein Service, das nicht nur für positive Schlagzeilen sorgt. Von Michael Fiala

 

"Ein vielfältiges Gastro-Angebot wartet künftig auf die bis zu rund 28.000 Fans in Hütteldorf und um die Wartezeiten möglichst gering zu halten, wird künftig die Zahlung ausnahmslos mit einer eigenen "Währung", einer Stadion-Bezahlkarte, unter dem Motto "bequem - schnell - sicher" bargeldlos abgewickelt", heißt es in der Aussendung des SK Rapid zur Stadioneröffnung. Diese - nicht personalisierte - Bezahlkarte, genannt RAPID-MARI€, kann künftig im Fancorner, an gekennzeichneten Kassen sowie im und ums Stadion bei zahlreichen Promotoren aufgeladen werden. Wichtig dabei, ein etwaig verbleibendes Guthaben verfällt nicht, sondern wird auf Wunsch natürlich direkt nach dem Match wieder ausbezahlt.

 

Damit entschärfen die Hütteldorfer einen der Hauptkritikpunkte, wenn es um bargeldloses Zahlen im eigenen Stadion geht: Denn viele Vereine ermöglichen das Auszahlen von Rest-Guthaben nicht bzw. nur sehr kompliziert. "Statt der versprochenen Zeitersparnis für die Zuschauer bringt der Trick mit der Karte vor allem eines: saftige Sondererlöse für die Vereine. Bayern München allein nimmt unverdient Millionen damit ein. Von den 18 Bundesliga-Klubs akzeptieren aktuell nur noch fünf Bargeld in ihren Stadien. Neun beharren auf klubeigenen Geldkarten", hieß es dazu in einem Artikel der FAZ in Deutschland.

 

Fadenscheiniges Argument

Doch auch jene Vereine, die eine Auszahlung - so wie Rapid - ermöglichen, profitieren von dem neuen System. " (...) Überhaupt profitierten ja gerade die Zuschauer vom bargeldlosen Zahlsystem, da die Wartezeiten an den Imbissständen deutlich kürzer ausfielen. Dieses Argument ist jedoch fadenscheinig. Um eine Bratwurst zu kaufen, muss sich ein Stadionbesucher jetzt dreimal anstellen: erst um die Karte zu leihen, dann um die Bratwurst zu kaufen und zuletzt, um die Karte wieder zurückzugeben", heißt es dazu im entsprechenden Artikel der FAZ.

 

Ein weiteres Problem könnte in Zukunft dann auf die Fans zukommen: Viele Vereine benutzen eigene Abrechnungssysteme, so dass der treue Fan, der seinem Verein hinterherreist, dann viele verschiedene Chipkarten mit herumschleppen muss - alle mit Guthaben aufgeladen, dass er oft im Stadion nicht bis zum letzten Cent verbrauchen kann.

 

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