FAC: Lizenz-Frage weniger spannend als sportliche Entwicklung
Sportlich läuft es für den FAC im Frühjahr nicht nach Wunsch. Im Strudel der vielen Abstiegskandidaten haben sich die Wiener in den vergangenen Wochen nach unten ziehen lassen. Zumindest wirtschaftlich hat man laut eigenen Angaben alle Hausaufgaben gemach
Am Donnerstag erwarten die 20 Profi-Vereine der tipico-Bundesliga und Sky-Go-Erste-Liga sowie jene Vereine aus der Regionalliga, die einen Antrag auf eine Profilizenz gestellt haben, den Bescheid des Senat 5. Für den FAC ist der Kampf um die Lizenz dabei vermutlich weniger spannend als die sportliche Hürde.
Acht Punkte aus zehn Spielen
Acht Punkte aus zehn Spielen: So sieht die äußerst magere Bilanz des FAC im Frühjahr aus. Nur der LASK war in diesem Zeitraum schlechter als die Wiener. Die langfristige Entwicklung mit Trainer Kleer wurde jäh gestoppt – als Feuerwehrmann wurde bekanntlich Vereinslegende Peter Pacult geholt. Ob die Legende – ähnlich wie bei den Veilchen Andreas Ogris - für den sportlichen Erfolg sorgen wird, bleibt abzuwarten. Das erste Spiel unter dem ehemaligen Rapid-Trainer gegen Horn brachte keine Punkte für das Tabellenkonto.
Von Runde 21 bis 30 gab es nur acht Punkte für den FAC
Infrastruktur-Offensive nur im Falle des Klassenerhalts
Zumindest wirtschaftlich hat der FAC seine Hausaufgaben gemacht. Der Verein sieht der Lizenzentscheidung am Donnerstag daher gelassen entgegen. „Finanziell und personell ist alles erfüllt. Was noch ansteht, sind Arbeiten in Sachen Infrastruktur, da müssen wir noch nachrüsten. Dazu zählen die Aufrüstung des Flutlichts von 600 auf 800 Lux sowie die Errichtung von zusätzlichen überdachten Sitz- und Stehplätzen hinter dem Tor und einer Gästetribüne", sagt Klubmanager Mathias Slezak gegenüber 90minuten.at Die Pläne dazu hat der Klub vor Kurzem bekanntgegeben. Das Flutlicht und die Gästetribüne werden jedoch nur im Fall des Klassenerhalts umgesetzt, die Tribüne hinter dem Tor kommt auf jeden Fall.
Schlusspfiff in Horn. Unser FAC verliert mit 1:3. Am kommenden Freitag gibt's gegen den KSV 1919 die nächste Heimpartie.
Kleinstes Budget der Liga
In der Regionalliga Ost hatte der FAC ein Budget von 730.000 Euro. Mit dem Aufstieg in die Sky-Go-Erste-Liga hat sich der Etat auf 1,6 Mio. Euro erhöht. Kalkuliert wurde äußerst defensiv, die „Einnahmen aus den Eintrittserlösen und Cup-Prämien haben uns positiv überrascht", so Slezak. Rund zwei Drittel des Budgets verschlingt das eigene Personal, also rund 1,1 Mio. Euro. Die unterste Grenze, wenn man sich Profiklub nennen will. Verglichen mit den anderen Vereinen aus der Sky-Go-Liga kann der FAC damit nur mit Hartberg mithalten, die in der vergangenen Saison 1,57 Mio. Euro Budget angegeben haben.
Wie sieht der Plan B aus?
Für die kommende Saison – sportlicher Klassenerhalt vorausgesetzt – verringert sich das Budget um rund 100.000 Euro. „Die Differenz zu diesem Jahr ergibt sich aus den Cup-Prämien und einer defensiven Planung in Sachen Zuschauereinnahmen", erklärt der Club-Manager der Wiener. Bleibt natürlich noch die Frage, ob der FAC auch einen Plan B in der Schublade hat, falls die Ergebnisse in den kommenden Runden die Floridsdorfer nicht mehr aus der Abstiegszone befördern? „Grundsätzlich planen wir von Jahr zu Jahr und gehen in dieser Saison natürlich vom Klassenerhalt aus. Dass man einen Plan B im Hinterkopf haben muss, ist bei der Dichte der Liga auch klar, allerdings gehen wir davon aus, dass wir den Klassenerhalt schaffen und den Plan B nicht brauchen."
„Finanzielle und sportliche Stabilität des Vereins gesichert"
Slezak ergänzt: „Dadurch, dass wir jahrelang ein konsolidiertes Budget in der Regionalliga hatten, wissen wir, welches Budget wir in der Regionalliga brauchen und auch aufbringen könnten. Die finanzielle und sportliche Stabilität des Vereins wäre also auch bei einem Abstieg gesichert, auch wenn natürlich klar ist, dass man viele Bereiche nicht mehr in diesem Umfang bzw. in dieser Professionalität betreiben könnte, wie das aktuell in der Sky Go Ersten Liga der Fall ist."