Nützliches und unnützes WM-Wissen, Vol 5: Die Macht der Schiedsrichter

Dass Schiedsrichter ins Spielgeschehen eingreifen ist kein Novum der WM 2014. So geschehen etwa im Halbfinale der Weltmeisterschaft 1934 in Italien, bei der im Spiel zwischen dem Gastgeber und Österreich der schwedische Schiedsrichter Ivan Eklind eine Gro

Schiedsrichter bracro Gepa PicturesDass Schiedsrichter ins Spielgeschehen eingreifen ist kein Novum der WM 2014. So geschehen etwa im Halbfinale der Weltmeisterschaft 1934 in Italien, bei der im Spiel zwischen dem Gastgeber und Österreich der schwedische Schiedsrichter Ivan Eklind eine Großchance Österreichs verhinderte, indem er den Ball aus der Gefahrenzone köpfte. Schon zuvor hatte Eklind klar Partei ergriffen, als er vor dem Siegtreffer der Italiener ein Foul von Giuseppe Meazza an Österreichs Torhüter Peter Platzer ignorierte. Erste Verdachtsmomente bestätigten sich hinterher: Der italienische Duce Benito Mussolini hatte den Schiedsrichter bestochen und so der „Squadra Azzurra" – Eklind pfiff auch das Finale gegen die Tschechoslowakei und traf auch dort einige fragwürdige Entscheidungen – schlussendlich zu ihrem ersten WM-Titel verholfen. Stürmer Raimondo Orsi war trotzdem heilfroh. Der Italo-Argentinier gab hinterher freudestrahlend zu Protokoll: „Wir hatten panische Angst, bei einer Niederlage auf Befehl Mussolinis hingerichtet zu werden. Nicht auszudenken, wenn Eklind nicht auf unserer Seite gestanden wäre."