T-Mobile: ÖFB-Sponsoring als Vorzeichen für das Ende des Bundesliga-Sponsorings

Der Beginn des Engagements von T-Mobile beim ÖFB könnte auch gleichzeitig das Ende der Ära als klassischer Namenssponsor bei der österreichischen Bundesliga einläuten. Die Bundesliga hat bereits darauf reagiert und sieht sich nach Alternativmodellen um. V

 

Vor dem wichtigen Double-Header des österreichischen Nationalteams in der WM-Qualifikation gegen Deutschland (in München) und Irland (in Wien) hat der ÖFB zumindest auf wirtschaftlicher Ebene einen Erfolg verbuchen können. Künftig wird T-Mobile als Sponsor des ÖFB fungieren.

 

Die genaue Laufzeit des Engagements wollte der Mobilfunker gestern bei der Präsentation nicht bekannt geben. Das Sponsoring ist laut T-Mobile Austria CEO Andreas Bierwirth jedoch langfristig angelegt. „Wir wollen da nicht mal kurz reinschauen und dann wieder abhauen. Ohne jetzt die genaue Laufzeit verraten zu wollen ist es für mich eine Zusammenarbeit, die gefühlt zehn oder mehr Jahre dauern soll", so Bierwirth auf Nachfrage von 90minuten.at.

 

"Professionelle Strukturen vorgefunden"
Die Entscheidung, den ÖFB finanziell zu unterstützen sei laut Bierwirth nach einer detaillierten Analyse gefallen. „Sponsoring muss immer nach ökonomischen Regeln ablaufen aber natürlich ist auch immer eine emotionelle Komponente mit dabei. Wir haben uns angesehen, wie professionell arbeitet der Verband wirklich und haben sehr professionelle Strukturen im ÖFB vorgefunden. Wir denken, dass der ÖFB und das Nationalteam die erfolgreichsten Jahre noch vor sich haben werden. Es ist derzeit eine kleine Welle, die sich hier aufbaut und da wollen wir langfristig mit dabei sein", so Bierwirth.

 

Das Engagement von T-Mobile beim ÖFB könnte auch als Vorzeichen gesehen werden, dass es das Sponsoring als Namensgeber der tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile künftig nicht mehr geben wird. „Wir haben auch noch mit Austria Wien einen starken Partner und wir sprechen mit der Liga, es gibt intensive Verhandlungen, über den Ausgang kann ich jetzt noch nichts sagen – man wird sehen, wie die Gespräche laufen", meint Bierwirth.

 

tipp3-Entscheidung im Herbst
Auch bei tipp3 steht die Entscheidung noch aus, ob der laufende Sponsoring-Vertrag des Naming-Rights, der bis zum Ende der aktuellen Saison läuft, verlängert wird. „Die weitere Zusammenarbeit zwischen tipp3 und der Bundesliga wird sich im Herbst konkretisieren. Danach werden wir eine Entscheidung treffen", sagt tipp3-CEO Philip Newald im Gespräch mit 90minuten.at.

 

Die Bundesliga hat die Signale jedenfalls bereits erkannt und arbeitet – auch über Agenturen – an einem möglichen neuen Modell. In einer Variante wird darüber nachgedacht, das Namenssponsoring künftig nicht mehr zu vergeben sondern eine Sponsorengruppe über beide Ligen – Bundesliga und HfMEL – zu akquirieren. Mehr Sponsoren, die allesamt weniger Geld aufbringen als es bisher tipp3 und T-Mobile zu zweit getan haben. Bisher haben tipp3 und T-Mobile pro Jahr rund drei Millionen Euro eingezahlt, ein Drittel kommt vom Mobilfunker, der Rest von Wettanbieter tipp3.