Formidable Super Adler kombinieren sich zum Titelanwärter Nummer 1
Ein letztes Mal jammere ich über das Ausscheiden von Südafrika und den Ivorern. Dann klingelt um 4 Uhr der Wecker und es geht diesmal per Flieger vom wunderbaren Kapstadt ins auch schöne Durban. Kollege Schneider, der Spezialist für die bunten Bilder, ist
Die fliegende Mango, interessante Namenswahl für eine seriöse Airline, landete pünktlich um 8 Uhr und dementsprechend früh war ich am Arbeitsplatz im Moses Mabhida, das sich bereits aus dem Flugzeug in all seiner Pracht als weißleuchtende Ikone Durbans präsentierte. So war genug Zeit, um für die Kollegen von Sportal einen versprochenen Artikel über die dunkle Seite des Afrika Cups zu verfassen: Juju, Magie und Hexerei. Viel Vergnügen bei der Lektüre dieses Exkurses, aber eventuell nicht gerade vor dem Frühstück.
Kurz vor Anpfiff wurde dann wieder die Crux mit den sehr günstigen Tickets überdeutlich. Viele hatten sich Karten in der Hoffnung auf ein Bafana-Match gekauft und ließen die heute einfach verfallen. Zwar kosten die Halbfinalkarten mittlerweile das Doppelte, aber bei Preisen von 8,50 bis 17 Euro ist die Hemmschwelle halt immer noch nicht allzu hoch. Hoffentlich wiederholt sich dieses Szenario nicht im Finale.
Die beiden Teams zeigten sich von der schwachen Kulisse unbeeindruckt und es entwickelte sich eine schnelle und intensive Partie. Die Stephen Keshis Super Eagles von Beginn an klar dominieren. Ideye und Mikel scheitern noch, aber dann ist der Außenseiter fällig. Erst narrt Victor Moses den bemitleidenswerten Tamboura auf der rechten Außenbahn, die folgende Maßflanke verwertet Elderson Echiejile (Sporting Braga) per Flugkopfball zum 1:0. Nicht minder schön das zweite Tor, wieder über rechts, diesmal bereite Emenike für Ideye Brown vor.
Onazi hätte gleich danach mit einem Heber schon alles klar machen können, scheitert aber an Samassa. Der Deckel ist trotzdem schon vor dem Halbzeitpfiff drauf, denn kurz vor diesem trifft Emenike mit einem abgefälschten Freistoß zum 0:3. Zur zweiten Halbzeit trudelten dann ein paar mehr Zuschauer ein und bliesen auch ohne Bafana auf dem Platz fröhlich die Vuvuzelas. Das Spiel hatte auch weiterhin hohen Unterhaltungswert, kurz nach Wiederanpfiff hätte Spiritus rector Seydou Keita freistehend aus zehn Metern noch mal etwas Fleisch in die Suppe geben können, aber auch er versagte heute.
Bekommen wir mit Ghana – Nigeria doch noch ein Traumfinale? Regnet es am Sonntag in Johannesburg mal nicht? Wer holt Bronze? Wenige Spiele, aber viele Fragen sind noch offen. Hier in Durban ist hingegen Schicht im Schacht. Der eingewechselte Musa stellte in der zweiten Halbzeit im Dauerregen noch auf 0:4 und Fantamady gelang dann nach sehenswerter Vorarbeit von Cheik Diabate doch noch der Ehrentreffer. Ob es zum Duell der ewigen Rivalen Nigeria und Ghana kommt oder Burkina Faso die nächste Sensation schafft, das werde ich mal wieder an der Bushaltestelle beim Warten auf den Nachtbus erleben.
Ich blogge am Sonntag zum Finale wieder, die Tage bis dahin lohnt es sich aber auf jeden Fall, 90minuten.at treu zu bleiben. Denn die zu Beginn angekündigten Bildergalerien zu den durchwegs (gut, eine Ausnahme gibt es) sehenswerten State-of-the-art-Stadien stehen an, sofern die Technik mitspielt. Damit wünsche ich auf jeden Fall schon mal viel Spaß, ich denke, es wird für alle nachvollziehbar sein, wieso wir uns alle in das Moses Mabhida verliebt haben.