Bundesliga-Werbepakete von 'Bild' über 13 Millionen Euro schwer

Der Medienkonzern Axel Springer ist seit Frühling im Markt unterwegs, um seine vier crossmedialen Werbepakete zum Thema Fußball zu vermarkten. Aufhänger der Verkaufstour sind die Bewegtbildrechte der Fußballbundesliga, die „Bild" zur kommenden Saison zur


„Fußballbundesliga bei Bild" ist Chefsache und so lässt es sich Peter Würtenberger, Chief Marketing Officer (CMO) der Axel Springer AG, auch nicht nehmen, die Verkaufsgespräche mit potenziellen Werbepartnern derzeit selbst zu führen. Es geht schließlich nicht um Kleingeld: Wie SPONSORs nunmehr erfuhr, will das Berliner Verlagshaus mit seinen crossmedialen Werbepaketen in Summe einen Preis von 13 bis 14 Millionen Euro pro Saison erlösen.


Insgesamt vier Pakete bietet Axel Springer im Markt an. Jedes Paket, das bestätigte Axel Springer bereits vor mehreren Wochen gegenüber SPONSORs, ist mindestens für eine Saison zu buchen und wird jeweils auf allen „Bild"-Kanälen im redaktionellen Umfeld von Fußball integriert. Ein Werbepartner erhält dadurch Präsenz sowohl in den Bereichen von Print („Bild", „Bild am Sonntag") als auch Digital, sei es nun über Tablets Smartphones, oder -TVs beziehungsweise im Free- oder Pay-Bereich.


Premium-Partner für über fünf Millionen Euro
Die umfangreichste und damit teuerste Werbeform ist davon das „Premium-Partner-Paket", dessen saisonaler Listenpreis zwischen fünf und sechs Millionen Euro liegt. Das Werbepaket beinhaltet neben klassischen Anzeigen- und Bannerschaltungen im besonderen Presenter-Clips vor jedem Bundesliga-Highlightbericht auf „Bild.de" und die Integration in ein gemeinsames Bild-Fußball-Logo.


Darüber hinaus verkauft Axel Springer zwei „Co-Partner-Pakete", zu einem Listenpreis zwischen drei und vier Millionen Euro, sowie ein „Gewinnspiel-Paket" für zirka 600 000 Euro. Durchaus vorstellbar wäre, dass das Paket eines Co-Partners mit dem Gewinnspiel vereint wird.


In Summe ergibt sich damit ein Verkaufswert von 13 bis 14 Millionen Euro pro Saison. Davon sollen laut SPONSORs-Informationen zwischen 30 und 50 Prozent auf Bild Digital entfallen. In absoluten Zahlen sind dies zwischen rund 4,2 und 7 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund, dass der Springer-Konzern für die non-linearen Highlightrechte der Fußballbundesliga im Schnitt rund 5,5 Millionen Euro pro Saison an die Deutsche Fußball Liga (DFL) bezahlt, kann davon ausgegangen werden, dass dieser Rechtepreis alleine durch die Werbeinnahmen refinanziert werden kann.

 

Noch zwei Pakete offen?

Damit diese Rechnung am Ende auch aufgeht, müssen die vier Pakete jedoch erst einmal verkauft werden. Dabei ist der Springer-Konzern auf einem guten Weg. So soll das Verlagshaus mit seiner Vermarktungstochter Axel Springer Media Impact (ASMI) bereits zwei der vier Partnerpakete verkauft haben.

 

Einig soll sich Springer bereits mit einem Unternehmen für eines der Co-Partner-Pakete sein. Zudem soll auch der neue Premium Partner feststehen, bei dem es sich um einen Automobilkonzern handeln soll. Gemessen an Werbevolumina und der fußballthematischen Ausrichtung des Pakets ist nach SPONSORs-Einschätzung die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich dabei um den VW-Konzern beziehungsweise einer seiner Tochter-Unternehmen handelt. Als einer der größten Bundesliga-Sponsoren ist Volkswagen unter anderem beim VfL Wolfsburg als Haupt- und Trikotsponsor aktiv und wirbt zudem beim FC Schalke 04 oder Werder Bremen.

 

Vom Axel Springer Verlag ist zu alledem bisher nichts zu erfahren. Der Konzern möchte die Vermarktungsergebnisse und seine neuen Fußball-Werbepartner mit einem großen „Hallo" verkünden. Auch Bild-Digital-Geschäftsführerin Donata Hopfen tat sich jüngst schwer, während einer Podiumsdiskussion auf dem SPONSORs Media Summit in Köln überhaupt irgendetwas zum Thema Fußballbundesliga zu sagen. Auch zur Werbevermarktung wollte Hopfen keinerlei Auskunft geben.