Afrika Cup 2013 - Tag 16: Kurzbesuch in Port Elizabeth

Nach einem Zwischenstopp in Johannesburg ging es mit dem Shosholoza Meyl-Zug endlich zum letzten noch fehlenden Spielort, rund 1000 km südlich nach Port Elizabeth. Der Zug braucht für die Strecke regulär 20 Stunden, zwei Stunden Verspätung kamen noch oben

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So kamen wir erstmals richtiggehend erholt an und nach einem kleinen Bummel durch die durchaus attraktive Altstadt mit gut erhaltenen Gebäuden aus der Kolonialzeit ging es gleich zum optisch schon von außen höchst beeindruckenden Nelson Mandela Bay Stadion. Zuschauermassen würde es auch heute keine geben, obwohl Ghana natürlich wie üblich mit einer gewaltigen Anzahl Fans vor Ort war. Von den drei großen und rivalisierenden Fanverbänden hat sich einer allerdings mittlerweile „marginalisiert".

 


Die erste Chance des Spiels hatte nicht Ghana, sondern der Außenseiter Kap Verde. Heldon vergab freistehend im Strafraum. Heldon war aber die auffälligste Figur auf dem Platz in der ersten halben Stunde und strahlte gemeinsam mit Ryan Mendes deutlich mehr Gefahr aus als das gesamte Offensivspiel Ghanas, das sehr behäbig daherkam. Salzburgs Isaac Vorsah fiel erstmals kurz vor der Pause auf, als er von Mendes schwer gefoult wurde. Er konnte aber weitermachen, ebenso wie sein Gegenspieler, der sich dabei auch verletzt hatte.

 

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Auch die ersten Minuten von Halbzeit 2 brachten keine Änderung, Kap Verde machte stark den Eindruck, heute am ganz großen Rad zu drehen. Allerdings musste dann kurz nach Wiederanpfiff Mendes doch verletzt raus, eine ganz erhebliche Schwächung. Bei Ghana kam im zentralen Mittelfeld Wakaso für den heute als Zehner stark enttäuschenden Adomah. Erste Chance wieder für Kap Verde, Julio Tavares scheitert mit einem Kopfball an Agyei.

 


Die spielentscheidende Szene folgt in der 54. Minute. Asamoah Gyan holt gegen Carlos Tavares mit all seiner Routine geschickt einen Elfmeter heraus, denn er natürlich nicht selbst schießt. Stattdessen knallt der eben eingewechselte Wakaso das Leder humorlos in die Mitte zum nicht wirklich verdienten 1:0. Wütende Angriffe Kap Verdes sind die Folge und fast wäre Heldon die direkte Antwort gelungen, doch sein Schuss ging knapp links vorbei.

 

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Was vom Tage übrig blieb, das war dann das Anrennen der Blue Sharks und das Zeitschinden der Black Stars. Am nächsten am Ausgleich war Djaniny, der mit einem wunderbaren Weitschuss Agyei zu einer der Paraden des Turniers zwang. In der vierten Minute der Nachspielzeit fischt er dann noch einen nicht minder gut getretenen Freistoß von Babanco aus dem Winkel. Bei der folgenden Ecke geht auch der Torwart mit nach vorne und so macht im Gegenzug Wakaso mit einem Empty-Net-Goal alles klar. Ghana überzeugte nicht und wartet im Halbfinale auf den Sieger von Burkina Faso gegen Togo.

 

Damit war der Besuch in Port Elizabeth auch schon vorbei, für den berühmten Strand fehlte die Zeit, aber schöner als der in Durban wird er schon nicht sein. Mit dem Greyhound-Bus geht es gleich weiter nach Kapstadt, wo die freien Tage bis zum Halbfinale nun auch einmal mit klassischem Sightseeing verbracht werden.