Polterabend in Dortmund - Dortmund-Freiburg, 05.05.2012, Ergebnis egal

Nicht alltäglich: 90minuten.at-Leser Manuel Fink war im Rahmen eines Polterabends mit ein paar österreichischen Freunden beim Spiel zwischen Dortmund und Freiburg und erlebte die Meisterfeier des BVB. Hier sein Bericht mit vielen Bildern und Fotos! Das V

 

Video - Stimmung vor dem Match:



 


Das Spiel & die Meisterfeier

9_StadionKuba, Lewandowski, Lewandowski, Kuba. 4:0 nach 40 Minuten. Auch die Mannschaft blieb nichts schuldig. Neben einer Atmosphäre, die man in Österreich vergebens sucht, durften wir auch spielerische Qualität, Tempo und Laufbereitschaft im hierzulande unbekannten Ausmaß erleben. Besonderer Dank hierfür gebührt auch Christian Streich. Der sympathische Freiburger Trainer wollte sich in der letzten, für Freiburg nicht mehr bedeutenden, Runde nicht hinten einigeln und ließ seine Mannen von Beginn an mitspielen. Für dieses Risiko wurde er zwar nicht belohnt, leistete damit aber seinen Beitrag zu einer begeisternden ersten Halbzeit mit vier Toren. Im zweiten Durchgang schalteten die Dortmunder einen Gang zurück und schaukelten den Heimsieg und die damit verbundene Rekordmarke von 81 Punkten souverän aber ohne weiteren Torerfolg nach Hause. Mit den Kräften musste man schließlich haushalten, es stand noch eine Meisterfeier an.

 

Die Meisterfeier

Nachdem BVB-Kapitän Sebastian Kehl die Schale in die Höhe stemmte, brachen alle Dämme bzw. Zäune und Absperrungen. Das schwarz-gelbe Fahnenmeer schwappte auf den Rasen über. Tausende Fans tanzten und feierten auf dem Spielfeld. Einige waren auf Souvenirjagd und montierten Torstangen, -netze und Eckfahnen ab. Andere schnitten Stücke aus der Meisterwiese. Der Elferpunkt, von dem Robben am 30. Spieltag den Elfmeter zum möglichen 1:1 und damit die letzte realistische Titelchance der Bayern vergab, war besonders schnell vergeben. Die meisten Fans liefen jedoch auf schnellstem Wege zum Sektor der Freiburger um Meistertitel sowie Klassenerhalt gemeinsam zu feiern. In der Stunde der Titelverteidigung singen die schwarz-gelben Fans zu Ehren der Gäste, diese revanchieren sich wiederum mit „BVB-Sprechchören". Gänsehaut pur. Es geht auch ohne Aggression und Hass. Respekt ist nicht für alle Fußballfans ein Fremdwort.

 

10_Stadion

 

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8_Die_Schale

 


Das Fazit

14_BallNatürlich - ist der Erzrivale aus Gelsenkirchen zu Gast, präsentiert sich die Stimmung wahrscheinlich nicht ganz so freundschaftlich. Hierzulande vermisst man aber die grundsätzliche Bereitschaft von Fans, anderen Anhängern Achtung entgegenzubringen. Trägt jemand andere Farben, ist er für viele automatisch ein Hassobjekt, wird beschimpft oder schlimmeres. Solange sich dies und die damit verbundene aggressive Stimmung nicht ändert, werden österreichische Vereine, selbst die aus dem Ballungsraum Wien mit 2,4 Millionen Einwohnern, weiterhin mit niedrigen Zuschauerzahlen leben müssen. Viele Fans tun sich das einfach nicht an. Fußball ist und bleibt wichtig, aber es geht um Spaß, Freude und Freunde. Dies alles im Rahmen eines Achtzigtausender-Stadions erlebt zu haben, zu sehen, dass dies in einer wichtigeren Liga unter viel mehr Menschen möglich ist, werden wir nie vergessen. Die Münder stehen uns noch immer offen. Danke Dortmund. Danke Freiburg.

 

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