On tour: Rotterdamer Stadtderby
Unser Leser Stephan Pessl war zu Gast beim Rotterdamer Stadtderby im De Kuip. Wir zeigen seine Impressionen im Rahmen der Reihe "90minuten.at-LeserInnen on tour". De Kuip Rotterdam, Feyenoord Rotterdam - Excelsior Rotterdam, Ehrendivision, 14.04.2012,
Unser Leser Stephan Pessl war zu Gast beim Rotterdamer Stadtderby im De Kuip. Wir zeigen seine Impressionen im Rahmen der Reihe "90minuten.at-LeserInnen on tour".
De Kuip Rotterdam, Feyenoord Rotterdam - Excelsior Rotterdam, Ehrendivision, 14.04.2012, Endstand 3:0, Zuschauer: 48 000
Das Old Firm in Glasgow, das Merseyside Derby in Liverpool, das Superclásico in Buenos Aires oder auch das Wiener Derby. Derbys haben ihren eigenen Reiz, spalten sie doch für gewöhnlich eine gesamte Stadt in zwei Hälften. Doch im Gegensatz zu diesen Klassikern geht es beim Rotterdamer Stadtderby zwischen Feyenoord Rotterdam und dem Underdog Excelsior Rotterdam vergleichsweise harmonisch zu. Das Derby wird hier eher als freundschaftliches Aufeinandertreffen gesehen und die Aufeinandertreffen sind für Feyenoord mehr eine Art Pflichtübung. Die Highlights des Jahres sind die vielmehr die Spiele gegen den verhassten Klub aus der Nachbarstadt: Ajax Amsterdam.
Doch nun zum Rotterdamer Stadtderby, das im Heimstadion von Feyenoord, dem De Kuip, stattfand. Einige Stunden vor dem Spiel konnten wir an einer Stadionführung teilnehmen, die leider nur auf Niederländisch gehalten wurde. Allerdings konnten wir immer wieder Zwischenfragen auf Englisch stellen, wodurch wir zum Beispiel erfuhren, dass das Stadion heuer seinen 75. Geburtstag feiert und es dem Yankee-Stadion in New York nachempfunden wurde. Außerdem wurde uns gesagt, dass Ernst Happel nach wie vor einen enorm hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad bei Feyenoord besitzt. Nicht umsonst heißt eine Straße vor dem Stadion „Ernst Happelstraat“.
Für das Spiel konnten wir dann drei Stunden vor Anpfiff gottseidank noch zwei Tickets ergattern und somit stand einem großen Fußballabend nichts mehr im Wege. Bereits beim Aufwärmen wurden die Feyenoord-Kicker vom Publikum frenetisch gefeiert und auch während des Spiels nahm der Lärmpegel bei jeder guten Aktion des Heimteams gehörig zu. Spielniveau und Tempo waren meinem Empfinden nach nicht wahnsinnig hoch, doch auf alle Fälle einige Stufen über die heimische Bundesliga zu stellen. Am ehesten kann man es wohl mit einem durchschnittlichen Spiel in der deutschen Bundesliga vergleichen.
Da der Tabellenletzte Excelsior von der Klasse her eindeutig nicht mit Feyenoord mithalten konnte entwickelte sich eine relativ einseitige Partie. Bester Mann auf dem Feld war ManCity-Leihgabe John Guidetti, der für einige Unruhe in der Excelsior-Abwehr sorgte und auch den ersten Treffer erzielte. Für die weiteren Tore sorgten Jordy Clasie (der in der Vorsaison noch an Excelsior verliehen war) und Jerson Cabral. Die Stimmung im Stadion war im Allgemeinen top und, wie oben schon erwähnt, bei jeder guten Feyenoord-Aktion machte das ganze Stadion mit. Nach den Toren wackelte sogar die Tribüne und bei der Torhymne („I will survive“, die selbe wie in Mattersburg und Kapfenberg) wurde von allen lautstark mitgesungen. Was mir etwas abging war eine Choreographie der Fans, aber dafür ging in der zweiten Halbzeit sogar die Welle durchs Stadion. Im Auswärtssektor, wo nicht einmal 100 Excelsior-Fans waren, ging es hingegen sehr ruhig zu.
Zusammenfassend war es die 45-minütige Zugfahrt von Amsterdam (wo wir unsern Urlaub verbrachten) nach Rotterdam auf alle Fälle ein Erlebnis. Das De Kuip ist zwar ein recht simple gebautes Stadion, doch nichts desto trotz sehr beeindruckend und die Feyenoord-Anhänger ein ziemlich frenetisches Volk ;)
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