Eine WM-Gruppe mit vielen Vorteilen und ein paar Tücken
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Eine WM-Gruppe mit vielen Vorteilen und ein paar Tücken

Die WM-Auslosung erspart uns ein paar ungute Szenarien und macht richtig Lust auf das Turnier. Doch nicht alles ist super.

Ein Duell mit Lionel Messi im Trikot des amtierenden Weltmeisters Argentinien, kein Europäer, wir kennen jetzt schon alle drei Gegner, eine geografisch attraktive Gruppe.

Praktisch alles, was vor der WM-Auslosung an unguten Szenarien möglich war, ist dem ÖFB-Team erspart geblieben.

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Dementsprechend erfreut sich Gruppe J - bestehend aus Argentinien, Österreich, Algerien und Jordanien - hierzulande auch großer Beliebtheit.

Tatsächlich darf man mit den WM-Losen auch sehr zufrieden sein. Es ist attraktiv, aber auch machbar.

Die Spiel-Reihenfolge

Jordanien als Auftaktgegner mag seine Tücken haben, weil gleich zum Start ein Pflichtsieg gegen einen Gegner ansteht, der sich in der Quali durch harte Defensivarbeit und ein auf Konter ausgelegtes Spiel auszeichnete.

Es werden andere Qualitäten gefragt sein, als der Pressing-Fußball, den Christoph Baumgartner und Co. so exzellent beherrschen. Nichtsdestoweniger ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass gleich mit einem Erfolgserlebnis ins Turnier gestartet wird.

Auf Österreich wartet der Weltmeister
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Auf Österreich wartet der Weltmeister

Mit Argentinien wartet danach ein klassisches Bonus-Spiel, in dem es nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen gibt.

Die besten acht der zwölf Gruppendritten steigen ebenfalls ins Sechzehntelfinale auf. Es ist gut möglich, dass da drei Punkte schon reichen. Gruppe J spielt am letzten Spieltag der gesamten Gruppenphase, womöglich weiß man schon vor dem finalen Duell mit Algerien, ob man sowieso schon fix weiter ist.

Algerien jedenfalls ist ein unangenehmer Gegner. Gleichzeitig könnte die Spielanlage der Nordafrikaner dem ÖFB-Team entgegenkommen – sie setzen auf Kombinationsfußball und spielerische Elemente, kommen gerne über die Flügel. Da könnte das Pressing gut greifen.

Das Organisatorische

Gruppe J hat zusätzlich den Vorteil, dass Österreich erst am sechsten WM-Spieltag ins Turnier einsteigt. Somit besteht kein großer Stress, wenn es darum geht, sich in Übersee zu akklimatisieren.

Apropos Klima: Die Gefahr, gleich drei Mal in Hitzespielen antreten zu müssen, ist aufgrund der potenziellen Spielorte in Kalifornien, Missouri und Texas recht gering.

Zum Leben erwacht

Einen großen Nachteil hat die Gruppe dann aber doch: Als Gruppenzweiter wäre die Wahrscheinlichkeit eines Sechzehntelfinal-Duells mit Spanien sehr groß.

Mit der Auslosung ist diese Weltmeisterschaft jedenfalls zum Leben erwacht. Das ÖFB-Team kennt seine Gruppe, wir alle haben schlagartig ein Gefühl für dieses Turnier bekommen.

Und das macht richtig Lust darauf!  

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