Garics: 'Meine Kritik an Constantini war kein Fehler'

Gyuri Garics im Interview mit 90minuten.at über seine Kritik an Ex-Teamchef Constantini, die Handschrift von Marcel Koller und ehemalige österreichische Teamchefs, die Positives aber auch Negatives zum Erfolg beigetragen haben. Das Interview führte Gerald

Gyuri Garics im Interview mit 90minuten.at über seine Kritik an Ex-Teamchef Constantini, die Handschrift von Marcel Koller und ehemalige österreichische Teamchefs, die Positives aber auch Negatives zum Erfolg beigetragen haben.

Das Interview führte Gerald Gossmann

 

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Garics: Im Fußball heißt es: Wer keine Resultate bringt ist der Falsche. Aber das stimmt nicht ganz. Weil du musst ja auch mit dem kochen, was du zur Verfügung hast. (Foto: G. Gossmann / 90minuten.at)


90minuten.at: Du warst immer ein Spieler, der klar seine Meinung geäußert hat. Ist das für dich wichtig als Profi?

Gyuri Garics: Jeder Profi hat auch seine Meinung. Und ich will sagen was ich denke oder ich sage lieber gar nichts. Viele stellen sich hin, reden eine halbe Stunde, aber sagen nichts. Natürlich kann das vom Journalisten auch verdreht werden, aber wir haben Pressefreiheit und das ist gut so.


Würdest du sagen, dass deine Kritik an Teamchef Constantini ein Fehler war?

Für mich war die Kritik an Constantini kein Fehler. Ich würde sie jeden Tag wiederholen. Ich stehe dazu und ich stehe auch zu den damit verbundenen Konsequenzen.


Wie würdest Du die Arbeit von Teamchef Koller beurteilen?

Man kann sicher an den Resultaten schon einiges sehen. Man sieht auch, dass wir von Spiel zu Spiel besser geworden sind. Wir haben auch im taktischen Bereich viel gearbeitet. Wir hatten zwar gegen die Türkei wenig Balllbesitz, aber so richtige hundertprozentige Torchancen hatten sie nicht. Das spricht für uns. Wir haben umgesetzt, was der Trainer von uns verlangt hat. Wir haben einen Klassegegner kontrolliert und das spricht für uns.



„Man muss die Handschrift eines Trainers sehen"

 

 

Wie wichtig ist ein Trainer für den Erfolg einer Mannschaft?

Man muss die Handschrift des Trainers sehen. An einem guten Trainern sieht man wo er hinmöchte und was er von der Mannschaft verlangt. Man sieht auch, dass bei uns im Team die Atmosphäre passt. Das hilft dem Trainer, der dazu auch einiges beiträgt.


Denkst du, dass Österreich im letzten Jahrzehnt regelmäßig an einer Qualifikation für ein Großereignis gescheitert ist, weil die falschen Teamchefs am Werk waren?

Im Fußball heißt es: Wer keine Resultate bringt ist der Falsche. Aber das stimmt nicht ganz. Weil du musst ja auch mit dem kochen, was du zur Verfügung hast. Der Teamchef heute kann sicher etwas Gutes kochen. Ich bin jetzt seit sechs Jahren dabei und wir sind im Moment von der Qualität der Spieler sicherlich am besten besetzt. Die Spieler im Ausland haben sich wieder weiterentwickelt und diese Erfahrung nimmt man mit. Wir haben unter Hickersberger bei der EM auch einen erfrischenden Fußball gespielt und eine gute Figur gemacht. Es gab sicherlich österreichische Teamchefs die etwas Positives beigetragen haben und welche, die etwas Negatives beigetragen haben. Man muss aber auch so ehrlich sein, dass nicht nur die Trainer etwas falsch gemacht haben, sondern auch wir Spieler die Leistung nicht so gebracht haben, wie wir uns das gewünscht hätten.


Welche Chance rechnest Du dir gegen Deutschland aus?

Ich rechne mir die Chance auf ein gutes Spiel aus. Wir können das Spiel kaum erwarten. Es wird daran liegen, ob wir einen guten Tag erwischen und welchen Tag die Deutschen erwischen. Wir werden dann sehen wozu das reichen wird.


Danke für das Gespräch.

 

gerald.gossmann@90minuten.at


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