Wie würde Champions Leaque mit Constantini und Pacult aussehen?
Schalke fertigt Inter im San Siro 5:2 ab, trotz 0:1 Rückstands nach ein paar Sekunden und trotz der von vornherein klaren Außenseiterrolle. Warum gelingen Wunder immer nur anderen, nie aber uns? Fest steht: Ralf Rangnick analysierte Inter im Vorfeld. Er w
Constantini hätte sich als Schalke-Trainer für abwarten entschieden. Nach dem 0:1 wäre sein Team vermutlich geschockt gewesen, hätte mit 0:5 verloren. Constantini hätte anschließend erklärt, dass die 0:5-Niederlage ihm zu verdanken wäre. Hätte er nicht verweigert auf Offensive umzustellen, hätte es vielleicht 0:8 oder gar schlimmer ausgehen können.
Ralf Rangnick machte das Gegenteil, beschäftigte die Inter-Abwehr, die Räume gibt und holte einen 5:2 Sieg. Weil er den Gegner detailliert analysierte, ein richtiges Rezept mixte und an die Klasse seiner Mannschaft glaubt. Constantini wäre an allen drei Punkten gescheitert, warum wir in Folge auch an jedem Gegner scheitern.
Leonardo, der Trainer der 2:5 verlor, mit Inter Mailand, im eigenen Stadion, stellte sich anschließend nicht nur italienischen Reporterfragen sondern auch Deutschen.
Geduldig und obwohl ihm die Stimme fast wegblieb.
Wäre Peter Pacult der Trainer von Inter. Er hätte getobt, geknurrt, geschnauft, den Reporter beschimpft, einen grimmigen Blick dazu kombiniert…oder aber: er wäre gar nicht erst aufgetaucht.
Das alles ist reine Spekulation. Eine Spielerei. Pacult und Constantini trainieren keine Champions Leaque-Mannschaften im Viertelfinale. Auch, weil sie die Rolle des Trainers nicht in ihrer ganzen Bedeutung begreifen. Für Beide sind es die Spieler am Platz, die ein Spiel entscheiden. Der Trainer ist für die Aufstellung am Spieltag und Ballübungen unter der Woche verantwortlich. Entscheidend eingreifen kann er nicht. „Trotzdem muss am Ende immer der Trainer den Kopf hinhalten“, sagt Constantini oft.
Ein grober Fehlglaube, der beide in einer Welt einzementiert, in der es egal zu sein scheint, ob man so denkt. In Österreichs Fußballwelt. In einer ernstzunehmenden Liga wären beide, in der heutigen Zeit, nicht mehr unterzubringen. Jeder Champions Leaque-Abend verdeutlicht die Bedeutung und Wichtigkeit des Trainers. Schalkes Vorteil sitzt auf ihrer Bank und heißt Ralf Rangnick. Inters Nachteil ist, dass Jose Mourinho nicht mehr dort sitzt. Unter ihm kassierte Inter in der vergangenen Saison 8 Gegentreffer, jetzt 5 in einem Spiel.
TV Co-Kommentator Toni Polster glaubt, klassisch österreichisch, dass das nicht an Mourinho gelegen haben kann. Viele der älteren Inter-Spieler seien zu langsam geworden, daher das Debakel. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass eine halbe Mannschaft innerhalb weniger Monate so verlangsamt? Mourinho holte mit Inter im Vorjahr die Champions Leaque. Heuer steht er mit Real, nach einem 4:0 gegen Tottenham, mit mehr als einem Bein im Halbfinale.
TV-Analytiker Matthias Sammer spricht es klar an: „Der Schlüssel zum Erfolg ist der Trainer.“
Constantini als TV-Analytiker hätte vermutlich sein Zitat aus einem Interview mit dem Standard wiederholt. „Ein Trainer kann keine Qualifikation entscheiden. Es sei denn, er ist ein Topspieler und stellt sich selber auf.“