Peter Pacult und die Gaby vom Sekretariat

Gestern Mittag, Rapid Pressekonferenz und Peter Pacult hat es wieder einmal betont. Er schert sich nicht um die Zukunft des Fußballs, wo die Vergangenheit doch so eine Schöne war. Dass Hörtnagl weg ist stört den Rapid-Trainer nicht, was sich im Wortlaut d

Das ist in etwa so, als würde der Verkaufschef von Ikea, nach dem Abgang seines Marketingleiters sagen: Lassen wir doch den ganzen Werbekram weg, früher, als wir noch mit den Standln am Markt verkauft haben, hat es doch auch funktioniert.


Peter Pacult ist einer jener Veteranen, der es trotzdem in die Moderne geschafft hat, was ihn aber regelmäßig zu irritieren scheint. Pacult kommt aus einer anderen Fußballergeneration: Mannschaften organisierten sich am Feld noch selbst, Zeitlupenfußball erlaubt Hallenfußball am Feld, alle Spieler sind mit der Kantinenfrau per Du. Taktik und System sind noch nicht erfunden. Die Berechenbarkeit des Fußballs, Nachwuchskonzepte. Was ist das?

 

Peter Pacult sagte vergangenes Jahr in einem Interview mit dem „Ballesterer“: „Ich bin noch einer dieser Trainer, der findet, dass sich eine Mannschaft selbst organisieren muss.“ Wenn Pacult derlei Sätze sagt, sind das keine netten Anekdoten aus der fußballerischen Steinzeit, sondern ein Bekenntnis, auch heute so werken zu wollen.

 

Pacult & seine Trainerkollegen verwehren sich jeglicher Professionalisierung und Verwissenschaftlichung des Fußballs, weil sie genau wissen, dass sie in einem fortschrittlicheren, professionalisierten Umfeld keinen Platz mehr hätten. Also bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihre Fußballwelt, in der sie noch bestehen können, mit allen Mitteln zu verteidigen.

 

Die Verhinderung des Fortschritts ist ihre einzige Chance am Markt zu überleben – sie ist ihre Existenzsicherung, Lebensversicherung und Pensionsvorsorge zugleich.

 

Dem Trainer aber kommt heute eine gewichtige Rolle zu. Pacult & Co. könnten diese Rolle nie ausfüllen, also versuchen sie den Glauben daran im Keim zu ersticken. Hans Krankl, zum Beispiel, sagt in einem Interview: „Ein Mourinho ist nicht besser als ein Krankl oder ein Prohaska.“ Warum ein Mourinho dann viel erfolgreicher ist? Für Krankl liegt das an den besseren Spielern die er bei seinen Topmannschaften zur Verfügung hat.

 

Aber hatte nicht ein Krankl mit Rapid gegen Salzburg dieselben Voraussetzungen wie ein Mourinho mit Real gegen Valencia? Ein paar Niveaustufen darunter halt, aber vom Verhältnis dasselbe.

 

Alfred Tatar forderte einmal in einer Diskussionssendung, man könne und müsse das Niveau des heimischen Kicks anheben. Er wurde daraufhin von den anderen Diskutanten (Daxbacher, Stöger, Kogler) verlacht. Den Leuten zu erzählen, es könnte alles besser laufen, vielleicht noch besser als damals (wenn auch mit anderen Mitteln), das will man nicht. Jedenfalls so lange Pacult & Co. an den Reglern sitzen und den Fortschritt auch selbst bewerkstelligen müssten.