Gesucht: Jung. Grün. Besonnen.
Rudi Edlinger wählte sonntags noch Pacults Nummer. Der ging nicht ran, rief nicht zurück, tauchte tags darauf nicht zum Training auf. Viel unwürdiger kann man nicht abtreten. Die vergangenen Tage Pacults im Zeitraffer: Nachtreten auf den Sportdirekto
Rapid suchte nach dem "weichen" Georg Zellhofer einen harten Hund, den man in Pacult fand. Wie die Ereignisse der letzten Tage aber deutlich machen, dürfte Pacult nicht nur ein harter sondern vor allem auch ein falscher Hund sein.
Verantwortlich für das Szenario ist trotzdem nicht Peter Pacult alleine. Österreichische Funktionäre, und so auch Edlinger und sein Team, beschränken sich bei Jobausschreibungen alleine auf Wesensmerkmale. Funktioniert der wilde und emotionale Krankl nicht, kommt der bedächtige, überlegte, ruhige Hickersberger.
Auf Zellhofer den Weichen folgte Pacult der Harte. Selten aber folgt auf einen Planlosen einer mit Plan. Selten folgt auf einen Fortschrittsverweigerer ein am Pulse der Zeit stehender. Pacult ist durchaus ein Meistertitel und zweimal das Erreichen der Europa Leaque-Gruppenphase anzurechnen – fehlende Konstanz und eine nicht funktionierende Abwehr kann man ihm zum Vorwurf machen. Aus fachlicher Sicht. Eine katastrophale Außendarstellung und seine Art mit Spielern und Sportdirektor umzugehen kommt da noch hinzu.
Auf Schalke war die Fehleranalyse eine Erfolgreiche. Rangnick und Magath unterscheiden sich nicht nur durch Wesensmerkmale, sondern auch fachlich. Während Edlinger Pacults Aussetzer (Stinkefinger in Richtung Sturm-Fans, Ausraster bei TV-Interviews, Nichtkommunikation mit der Mannschaft, Nichtkommunikation mit dem Sportdirektor) als Wesensmerkmale eines Originals abtat, wurden auf Schalke die Wesensmerkmale von Magath als soziale Inkompetenz bewertet. Im Grunde müsste das Anforderungsprofil für einen neuen Rapid-Trainer vor allem aus fachlichen Anforderungen bestehen. Wie Pacults Abgang zeigte, auch aus menschlichen, aber eben nicht nur.
In Hütteldorf kursieren Namen wie Kühbauer, Jancker, Schöttel und Herzog. Egal ob als Trainer oder als Sportdirektor. Welche Fähigkeiten sie mitzubringen haben ist in Österreich mehr oder weniger egal. Rapid fehlt nach einem Trainer und einem Sportdirektor auch ein klares Anforderungsprofil um beide Positionen entsprechend zu besetzen.
Wirklich bewerten kann man noch keinen der Genannten.
Präsident Edlinger sagt dazu nur: „Er soll nicht arbeitslos sein und ein Grünweißer."
Trifft auf alle vier Herren zu. Könnte aber wieder einmal zu wenig an Anforderung darstellen.
Wenn es nach dem Gesetz der Serie geht, wird Schöttel neuer Rapid-Trainer. Auf einen Wilden folgt ja bekanntlich ein Ruhiger. Und funktioniert Schöttel nicht, kommt wieder der harte Hund. Eine Schleife, der Rapid, mit einem transparenten, klar durchdachten Anforderungsprofil entgegenwirken müsste.