Constantinis letzte Taktik

Didi Constantini hat heute seinen Kader für das Qualifikationsspiel gegen Deutschland bekannt gegeben.   14 Legionäre waren gegen Belgien und die Türkei im Teamkader dabei. 9 Legionäre sind es jetzt gegen Deutschland. Zum einen mag die Reduzierung sicherl

logo_qualitaetsjournalismusDidi Constantini hat heute seinen Kader für das Qualifikationsspiel gegen Deutschland bekannt gegeben.

 

14 Legionäre waren gegen Belgien und die Türkei im Teamkader dabei. 9 Legionäre sind es jetzt gegen Deutschland. Zum einen mag die Reduzierung sicherlich an so mancher Verletzung liegen. Maierhofer wird gerade erst wieder fit, Prödl und Macho sind verletzt. Was aber ist mit Arnautovic und Korkmaz? Garics und Ibertsberger sind verletzt, würden aber ohnehin nicht in Frage kommen. Ivanschitz und Stranzl auch nicht. Legionäre mucken auch irgendwie zu oft auf. Für den Teamchef auf jeden Fall.

 

Warum einige Legionäre nicht dabei sind, begründet Constantini wie immer abstrakt:

 

“Ich hab den Andi in Gelsenkirchen gesehen, da hat er nicht seinen besten Tag gehabt“, erklärt der Teamchef auf der heutigen Pressekonferenz seine Entscheidung gegen Ivanschitz.

 

„Einige Spieler goutieren es nicht, wenn ein Junger macht was wer will “, sagt der Teamchef über die Nichtnominierung von Arnautovic.

 

Warum fehlt Korkmaz? „Weil Royer dabei ist.“ Aha.

 

Mit Ortlechner, Hans-Peter Berger, Schrammel, Hölzl, Klein, Kulovits, Royer, Weber und Kienast sind mehr Bundesligaspieler dabei als noch zuletzt. Obwohl die heimische Liga nicht gerade eine Blütephase durchschreitet. 

 

Das Konzept dahinter ist wieder einmal leicht durchschaubar. Constantini verwässert den Kader mit durchschnittlichen Bundesligakickern, was zwei Vorteile bringt. Die meisten Legionäre trainieren unter fachlich sehr versierten Trainern. Sie erkennen die Kompetenzmängel des Teamchefs. Hinter vorgehaltener Hand sprechen Legionäre von einem „Kulturschock“, wenn sie vom Klub ins Team einrücken.

 

Österreichische Bundesligaspieler sind ohne Taktikeinheiten und Systemkram großgezogen worden. Ein Schrammel, Klein oder Berger hängen eher an den Lippen Constantinis, als es wohl eine Vielzahl der Legionäre tun würde. Von Legionären geht in der Regel größere Gefahr für den Teamchef aus.

 

Ein zweiter Vorteil ist die Kaderwahrnehmung in der Öffentlichkeit. Ein Kader der mit Durchschnittskickern wie Hölzl, Kulovits, Klein und Ortlechner gespickt ist, wird öffentlich als weniger stark eingestuft als ein Legionärsesemble mit Arnautovic, Ivanschitz, Korkmaz, Stranzl & Co. Eine Niederlage ist somit leichter zu rechtfertigen. Von Schrammel & Co. kann man nämlich wirklich nicht erwarten, dass sie Deutschland grob ärgern.

 

Aber ums ärgern irgendwelcher Gegner geht es dem Teamchef ohnehin schon lange nicht mehr. Dem Teamchef geht es nicht um eine erfolgreiche Qualifikation und eine gute Entwicklung des Teams.

 

Am Ende will er sagen, dass sich das unerfahrene Team doch trotz knapper Niederlage gut verkauft hat. Das könnte ihm die Öffentlichkeit abnehmen.

 

Constantini geht es nur mehr darum, seinen Kopf möglichst Lange in der Schlinge zu behalten, bevor sie zugezogen wird.  Seine Taktik beschränkt sich auf Sesselerhalt. Das Team ist längst aufgegeben.

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