Koller muss endlich die Handbremse lösen

1:1 zu Hause gegen Schweden. Was in der Öffentlichkeit als Teilerfolg gefeiert wird, ist das Eingeständnis des Stillstands im ÖFB-Team. Kein Plan B, alle Wechsel im System, kaum personelle Alternativen auf der Bank. Koller muss die Handbremse lösen. Und z

 

In Bezug auf Europacupspiele und Nationalmannschaftspartien hasse ich es, recht zu haben. Da gibt es gleich ein Gastgeschenk, welches im Normalfall Österreich verteilt und dann scheppert es postwendend, quasi. Mannschaftsstamm gut und schön, aber die Troubles der letzten Quali waren partiell wieder da. Diesmal pfiff Erik Hamren freundlicherweise gar drauf, die Gastgeber nach der Pause mit übermäßigen Umstellungen zu sekkieren.

 

Aber von Anfang an: Marcel Koller schickte seine logische Startelf auf den Platz. Und es ist schon wieder nichts passiert, bzw. zu wenig im letzten Angriffsdrittel. Mag der Ausgleich eine lässliche Sünde sein, die offensive Einfalt war es nicht. Die sich ergebenden Chancen wurden kläglich vergeben. Und dann fehlte der viel zitierte Plan B. Alle Wechsel im System, Stürmer für Stürmer, Außenbahn für Außenbahn, Mittelfeldmotor für Mittelfeldmotor. Auch wenn sich das Personal änderte, die Staffelung blieb gleich. Warum es dann der, bei allem Respekt, Grünschnabel Tino Lazaro richten sollte, fünf Minuten vor Schluss? Der etwas weniger grüne Sabitzer wäre erfahrener gewesen. Die Bankprobleme Österreichs sind virulent, diesmal aber auch selbst verschuldet: Kein Weimann. Kein Ivanschitz.

 

Trainingskiebitze berichteten von einem vogelwilden 4-2-4 im Abschlusstraining, geworden ist es das nicht. Aber wenn Janko, dann flanken. Wenn Fuchs und Klein bzw. Arnautovic und Harnik, dann Grundlinie. Wenn wenig treffen, dann viel kreieren.

 

Die Erkenntnis aus dem Spiel ist so logisch wie schwierig umsetzbar: Koller muss die Handbremse lösen. Nach den zwei verlorenen Punkten um so mehr. Denn, siehe Kasachstan, Irland und Schweden: Auswärts ist Österreich auch unter Koller schwächer als daheim.