Ein gutes Ausscheiden
Der FC Salzburg, wie Red Bull in Europa heißen muss, ist zum sechsten Mal in der Champions League-Qualifikation gescheitert. Das ist kein Beinbruch – die Quali für die Europa League aber ist nun ein Muss. Auch hinsichtlich der Fünfjahreswertung. Eine Geg
Es ist schon wieder passiert. Doch im Gegensatz zur Chancenlosigkeit (Valencia CF, 2006/07), Pech (Schachtar Donezk, 2007/08), der bitteren Erkenntnis (Maccabi Haifa, 2009/10; Happoel Tel Aviv, 2010/11) und Peinlichkeit (Düdelingen, 2011/12) scheiterten die roten Bullen weniger an Fenerbahce, denn an sich selbst. Eine Mannschaft, die die Istanbuler so an die Wand spielt, muss nach einem Heimspiel mit drei, vier Toren einen gemütlichen Betriebsausflug an den Bosporus unternehmen. Dass Fener abgezockt sein würde, mehr Erfahrung habe, das war schon vorher klar. Schuld tragen aber die Salzburger selbst, die schlichtweg viel zu viele Chancen ausließen. Es erinnert ein bisschen an das Nationalteam. Gegen Deutschland und Kasachstan war Team Austria noch nicht abgezockt genug, gegen Irland und Schweden schon. So weit sind die Bullen noch nicht. Das ist aber auch nicht weiter schlimm.
Was haben wir dort derzeit verloren?
Verloren nichts, zu verlieren jedoch viel. Ja, alle träumen von der Champions League. Aber für eine Liga auf dem derzeitigen österreichischen Niveau ist das verlorene Liebesmüh. Stellt man die Schweizer Liga über die heimische – wo sie auch hingehört. Die Länder ab Platz 15 - 22 schnitten letztes Jahr schwach ab (Österreich ist zu Zeit 14.): Dinamo Zagreb (CRO, 22.) holte einen Punkt. BATE Borisov (BEL, 21.) holte sechs Punkte, wovon drei gegen lustlose Bayern waren. Der FC Nordsjælland (DEN, 19.) sicherte sich einen Zähler. Einzig Cluj (ROU, 15.) machte 10 Punkte – davon sechs gegen Braga und drei am letzten Spieltag gegen Manchester United. Erklärung siehe BATE. Vom Rapid-Desaster im Jahr 2005 ganz zu schweigen.
2009/10: Die wunderbare Saison in der Europa Lague
Wer erinnert sich nicht an die wunderbare Red Bull Salzburg-Saison 2009/10 mit sechs Siegen in sechs Spielen? Genau dorthin muss man kommen, Rapid und Austria sollten ebenfalls brav punkten, damit eben die Liga nachzieht. Es bringt gar nichts, wenn nur eine Mannschaft oder zwei gut sind. Auch Thomas Parits meint, dass es immer ein, zwei gute Teams gibt. Das Ziel muss sein, dass es tatsächlich vier gibt – und die Fünfjahreswertungspunkte nicht komplett einbrechen, wenn einmal andere Vereine europäisch spielen.
Mund abwischen und punkten
So schön der Traum der Champions League ist und so sehr ein Verein dem Leistungsstand der Bundesliga entspricht, so sehr wäre es überzogen, sich zu viel davon zu erwarten. Klarerweise können alle Vereine auch in der Europa League eine „Champions League“-Gruppe erwischen. Wie Red Bull 2010/11 mit Manchester City und Juventus Turin. Aber da fehlt eben einer, auch wenn Posen damals nicht zu schlagen war. In der Champions League ist die Wahrscheinlichkeit eben noch viel höher, wie oben gesehen, der Prügelknabe zu sein. In der Europa League sind die Österreicher einfach besser gestellt. Und um die Liga nachhaltig zu verbessern, benötigt es Punkte und Erfahrung. Und die Früchte hängen in der Europa League nicht so hoch, wie in der Champions League...