News-Archiv / 2016

Sportstadt Wien?

Das Theater rund um die Benützung des Ernst-Happel-Stadions vor dem wichtigen Länderspiel gegen Irland zeigt vor allem eines: Wien ist vieles, aber sicherlich keine Sportstadt. Von Michael Fiala

 

Die Überraschung war den anwesenden Journalisten ins Gesicht geschrieben: Das ÖFB-Team muss das Training in die Südstadt (BSFZ-Arena) verlegen, weil die Trainingsplätze neben dem Happel-Stadion aus Sicht von Teamchef Marcel Koller zu schlechte Lichtverhältnisse vorweisen. Ins Stadion selbst ausweichen ging auch nicht, weil die Stadt Wien zu schlechte Platzverhältnisse befürchtet und den Platz gesperrt hat. Nach dem medialen Aufschrei am Dienstag kam dann doch noch die Order von ganz oben: Sportstadtrat Andreas Mailath-Pokorny sicherte die Benützung des Hauptfeldes ab Donnerstag zu. 

 

Teamchef Koller war >>> ebenso einigermaßen perplex, derartige Nebengeräusche vor einem wichtigen Match sind eher zu vermeiden. Und so begab sich das Team am Dienstag mit dem Bus, direkt über die Südostangente inkl. Entsprechend zähem Verkehr in die Südstadt. Profifußball in Österreich im Jahr 2016.

 

Das Theater dieser Stunden zeigt aber vor allem wieder einmal eines: Wien nennt sich gerne Sportstadt. Es hat zwar in den vergangenen Jahren die eine oder andere positive Entwicklung gegeben. Dennoch ist der Stellenwert des Sports in Wien in vielen Punkten im Allgemeinen und in Bezug auf die Infrastruktur im Speziellen einer Millionenstadt nicht würdig. Wien steht für vieles, aber sicherlich nicht für eine Sportstadt.

 

>>> Weiterlesen - Rapids Geld schießt keine Tore

 

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