News-Archiv / 2014

Der ‚Fall Sabitzer': Die unsympathische Seite von Red Bull

Red Bull Salzburg hat in diesem Jahr durch seinen internationalen Auftritt an Sympathien gewonnen und viele Skeptiker davon überzeugt, dass der österreichische Fußball vom System Red Bull auch profitieren kann. Der Sabitzer-Transfer hat diese Arbeit wiede

 

Man hat es in dieser Saison deutlich bemerkt: Die kritischen Töne in Richtung Salzburg wurden leiser. Das ewige „Salzburg zerstört die Liga" ist gewichen. Die Klubs, auch Rapid, haben erkannt, dass man durchaus auch profitieren kann, wenn man sich an der professionellen Arbeit der Salzburger orientiert.

 

Zwar gilt „Salzburg" zwar vor allem in Hütteldorf noch immer als Ausrede Nr. 1, wenn es darum geht, warum man höchstens um Platz zwei mitspielt. Dennoch ist das Salzburg-Bashing in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen. Zu Recht, denn die vor allem internationalen Leistungen unter Sportdirektor Rangnick und Trainer Schmid haben das durch den Wettskandal angekratzte Ligen-Image wieder etwas aufpoliert.

 

Ablehnung gegen „Kommerzprodukt Salzburg" gesunken
Fast könnte man meinen, Salzburg ist in der österreichischen Bundesliga angekommen. Natürlich gibt es vor allem im Wiener Fanlager noch immer eine breite Ablehnung gegen das „Kommerzprodukt Salzburg." Doch immer mehr Fans haben zumindest erkannt, dass sich ohne Kommerz zum Beispiel auch kein Stadion bauen lässt.

 

Die Entwicklung rund um den Transfer von Marcel Sabitzer hat jedoch all diese Bemühungen zunichte gemacht. Red Bull hat sich – und das eindrucksvoll – wieder einmal von seiner unsympathischen Seite gezeigt und umgeht einfach eine Klausel in Sabitzers Vertrag. Rechtlich zwar ok, aber auch nur deswegen, weil die Regularien im nationalen und internationalen Fußball auf das Imperium Red Bull noch nicht entsprechend reagiert haben. Nebenaspekt: Natürlich ist auch Sabitzer selbst in die Pflicht zu nehmen: Ist jedes Mittel Recht, den persönlichen (finanziellen) Erfolg zu rechtfertigen?

 

Kein Kleinkrieg zwischen Rapid und Salzburg
Das Konstrukt, Sabitzer über RB Leipzig in Salzburg unterzubringen, ist ein Schlag mitten ins Gesicht des österreichischen, aber auch internationalen Fußballs. Und dieses Mal geht es nicht um einen Kleinkrieg zwischen Rapid und Salzburg, der vom ehemaligen Rapid-Präsidenten Edlinger so gerne bemüht wurde. Der „Fall Sabitzer", wie die deutsche Bild-Zeitung schreibt, ist mehr als das: Es ist eine Problemstellung, die möglichst rasch gelöst gehört.

 

Red Bull – und das ist unbestritten – hat viel für den österreichischen Fußball getan. Der Sabitzer-Transfer zeigt jedoch, dass noch viel zu tun ist, denn so wird man das Klima im österreichischen aber auch im internationalen Fußball vergiften. Und genau das kann zumindest der österreichische Fußball jetzt überhaupt nicht brauchen.

 

Deine Meinung zum Sabitzer-Transfer? Ok, solange rechtlich alles passt oder ein No-Go?


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