News-Archiv / 2013

Wenn der Schmäh nicht mehr ausreicht

Roland Kirchler geht der Schmäh aus. Sagt Kirchler selbst. „Ich kann aufstellen, wen ich will und es kommt immer das gleiche dabei raus." Schuld sind die Spieler. Ein altbekannter Trainer-Reflex feiert in diesen Tagen sein wiederholtes Comeback. Ein Komme

 

Nach dem 1:2 von Wacker Innsbruck gegen den WAC war es mit der Laune von Roland Kirchler nicht gut bestellt. Die elf Schuldigen wurden in Constantini- und Bjelica-Manier auch schnell gefunden. Es liegt natürlich an den Spielern: "Ich gebe der Mannschaft vor dem Spiel mit, dass sie konzentriert auftreten soll und dann geraten wir gleich zu Beginn durch Unkonzentriertheiten in Rückstand. Ich frage mich, warum ich eine Spielbesprechung mache. Solche Fehler dürfen nicht passieren. Langsam geht mir der Schmäh aus. Ich kann aufstellen, wen ich will und es kommt immer das gleiche dabei raus", sagte Kirchler zu den Kollegen von Sky.

 

Der Mannschaft kann Kirchler aber dennoch nicht sauer sein, wie er im nächsten Satz gleich betont, „weil in der 2. Hälfte hat sie wieder viel Herz gezeigt. Wir haben viel mit langen Bällen von hinten heraus agiert, eine Spielweise, die ich nicht will, aber sie scheint effektiv zu sein. Von hinten ruhig herauszuspielen gelingt uns derzeit nicht." Das kennt man vom Wacker-Trainer, der knapp nach einem Spiel meistens das Herz auf der Zunge trägt. „Solche Typen braucht der Fußball", heißt es dann oft.

 

Vielleicht braucht es aber eher einen Wacker-Trainer, der sich schützend vor die Mannschaft stellt, damit diese aus der Schusslinie genommen wird. Vielleicht braucht es einen Wacker-Trainer, der nicht über Flash-Interviews die Schuld mit der Gießkanne auf die Spieler verteilt. Vielleicht braucht es aber auch einen Wacker-Trainer, der sich ganz einfach nicht auf seinen Schmäh verlässt. Vielleicht, aber nur vielleicht, ist es dann nicht egal, wen der Trainer aufstellt.

Leseempfehlungen
Schon gelesen?