Die Hofbauer-Schwalbe: Elf Gewinner, sehr viele Verlierer
Nur wenn es die Möglichkeit gibt, spielentscheidende Schwalben im Nachhinein mit einer deftigen Sperre zu belegen, werden wir diese auch nicht mehr sehen. Wann wird endlich die Möglichkeit dazu geschaffen? von Michael Fiala .
Didi Kühbauer ist gestern wieder einmal das „G'impfte" aufgegangen. Die Pressekonferenz wurde abgeblasen, davor blies er aber im Interview mit den Kollegen von Sky zum Sturm. „Wenn man den Ausgleichstreffer sieht: Das ist Betrug, was da passiert ist. Das sind Schiedsrichter, die das letzte Jahr am Werk sind und einen Klub zusammenhauen wollen", meinte der Admira-Trainer.
Der Ärger war verständlich, doch manchmal wäre es besser, einfach nichts zu sagen. Dass diese Aussage von Kühbauer Konsequenzen haben muss, fordert unter anderem auch die IG Referee in einer Aussendung.
Doch Kühbauer ist in dieser Kolumne heute nur der Nebenschauplatz. Eigentlich geht es heute um Dominik Hofbauer, der für den Auszucker von Kühbauer verantwortlich war. Zumindest zu 50 Prozent. Denn seine Schwalbe führte zum Elfer, der darauf folgende Elfer zum 1:1. Kurz danach war das Spiel zu Gunsten der Wiener Neustädter gedreht.
Screenshot: laola1.tv / Sky (mit einem Klick auf das Bild gelangst du zum Video)
Solange Spieler wie Hofbauer derartige Schwalben mehr oder weniger ungestraft quer durch die Bundesliga fliegen können, brauchen wir uns nicht wundern, dass sie auch passieren. Da hilft es wenig, wenn Hofbauer nach dem Spiel meint: „Für einen Elfer war es zu wenig." Auch in diesem Fall lieber Herr Hofbauer wäre es besser gewesen, nichts zu sagen.
Klar, der Schiedsrichter hätte diese Schwalbe sehen können, viele meinen, er hätte sie sehen müssen. Bei 44 Beinen am Feld und einem schlechten Blickwinkel braucht es jedoch nicht viel, um diese Schwalbe einfach nicht erkennen zu können.
Was es jedoch braucht, ist eine Instanz, die derartige Schwalben im Nachhinein bestraft. In das Spielergebnis und den Spielverlauf kann man nicht mehr eingreifen. Schiedsrichterentscheidungen sind Tatsachenentscheidungen. Daran sollte man auch nachträglich nicht rütteln.
Sehr wohl rütteln sollte man aber an der Möglichkeit, grobe Unsportlichkeiten im Nachhinein mit einer Sperre zu belegen. Wenn es nach mir geht, mit einer Sperre von drei Spielen. Nur so wird man diese mehr als ärgerlichen Schwalben aus den Stadien bekommen. Denn an ausgleichende Gerechtigkeit glaubt in solchen Fällen hoffentlich niemand mehr ...