Mündige Spieler auf Twitter mit Ecken und Kanten – und menschlichen Zügen

Der FK Austria Wien ist bekannt dafür, seinen Spielern keinen Maulkorb umzuhängen. Weder bei Interviews, die man mit Spielern führt, noch bei sozialen Medien wie Facebook und Twitter. Das ist gut so. Dass es dann auch ab und zu Fehltritte gibt, ist unverm

 

Diese Erfahrung musste auch Markus Suttner machen, der nach dem erfolgreich 6:3 in Wolfsberg jedoch sauer war, weil die Platzverhältnisse eigentlich kein reguläres Spiel zugelassen haben. Sein Tweet nach dem Spiel „Peinlich, dass man probiert, so ein Spiel durchzudrücken, nur um einen Punkt zu erschleichen" war unangebracht, auch wenn Suttner nach zwei Mal drüber schlafen weiterhin dieser Meinung sein sollte.

 

markus_suttner_twitter

Der Twitter-Account von Markus Suttner: @suttner29

 

Auch Austria-Trainer Peter Stöger meinte in der Sendung Talk und Tore von Sky Sport Austria: „Die Bodenbedingungen waren nicht regulär, weil auch gefährlich. Wir brauchen uns nicht erwarten, dass wir in Österreich um diese Jahreszeit schöne Plätze haben. Wir würden auch auf einem Krautacker spielen. Aber ich war eben der Meinung, dass es gesundheitsgefährdend ist."

 

Twitter ist ein schnelllebiges Medium. Einmal getwittert, sind sofort hunderte, wenn nicht tausende Follower informiert. Der Schneeballeffekt setzt ein. Es gibt kein Entkommen mehr. Aus diesem Blickwinkel sind natürlich Tweets, die aus der Emotion passieren, doppelt gefährlich und sollten daher auch mit Sorgfalt eingesetzt werden. Aber gerade die Sorgfalt ist ein gefährlicher Gegenspieler der Emotion. Auch wenn der Tweet von Suttner mittlerweile gelöscht wurde. "Das Internet merkt sich alles", ist ein oft strapazierter Spruch.

 

Nichts desto trotz freuen sich Fans & Medien über mündige Spieler, die keinen Maulkorb von ihren Vereinen erhalten. Und auch wenn dieser Tweet nicht angebracht war: Lieber der eine oder andere verbale Fehltritt, der im Nachhinein aufgeklärt und vor allem reflektiert wird, als Spieler, die sich nur nach den PR-Richtlinien einer Agentur äußern.