Foto: © ORF/Thomas Ramstorfer 2018

45 Minuten mit Boris Kastner-Jirka: "Möglicherweise hat er die Haare von Neymar bekommen"

Boris Kastner-Jirka ist endlich seinem Stimmbruch aus der Vorrunde entkommen und darf wieder mit voller Inbrunst ein Spiel kommentieren. 90minuten.at hat dem ORF-Kommentator bei Brasilien vs Mexiko 45 Minuten lang zugehört.

Ein subjektiver Beobachtungsversuch von Michael Fiala

Es war nicht zu überhören: In der Vorrunde war Boris Kastner-Jirka im Stimmbruch. Doch auch diese Phase des Lebens ging ohne größeren Schaden an ihm vorbei und so saß der bekannte ORF-Kommentator auch beim Spiel zwischen Brasilien und Mexiko vor dem Mikrofon. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.

 

Ungelegte Eier

Gleich zu Beginn, noch vor dem Spiel weist Kastner-Jirka auf die Favoritenrolle der Brasilianer hin und meint aber voller Weisheit: „Man darf aber nicht mit den Eiern rechnen, die die Hühner noch nicht gelegt haben.“ Was muss man vor dem Spiel sonst noch wissen? Jirka über den erblondeten Mexikaner Salcedo: „Er ist erblondet, möglicherweise hat er die Haare von Neymar bekommen, denn der, sie haben es sicherlich gleich erkannt, hat kein Vogelnest mehr auf dem Kopf.“

Na gut, dann kann das Spiel ja endlich losgehen.

Nach einer guten Chance der Mexikaner in der 16. Minute sieht Kastner-Jirka die Zeit der Mexikaner womöglich gekommen: „Die Mexikaner sind zu gut für die WM-Qualifikation. Sie sind eigentlich auch zu gut für die Gruppenphase. Aber nicht gut genug für etwas ganz Großes. Wann gelingt ihnen der ganz große mexikanische Erfolg? Ist es 2014 so weit? 2018 natürlich. Wir werden es gemeinsam sehen.“

 

Nehmt ihnen das Spielzeug weg

Minute 20,Kastner-Jirka denkt laut: „Die Brasilianer wissen um die Stärke der Mexikaner, die sie gegen Deutschland gezeigt haben, und riskieren bei Weitem noch nicht alles.“ Kurze Denkpause. „Aber es ist ja auch noch genug Zeit, da braucht man auch noch nicht alles riskieren.“ Na dann scheint ja eh alles gut zu sein.

Möglicherweise steigt Jirka aber auch die Hitze zu Kopf. Wenige Sekunden später meint er: „Es hat hier offiziell 33 Grad. Das ist verdammt hart, nicht nur für Marquez, sondern für alle.“

Die Hitze lässt ihn nicht kalt. Zwei Minuten später der nächste Erklärungsversuch, warum Brasilien so passiv agiert: „Die Größeren sind bei der WM vor den vermeintlich Kleineren gewarnt, die wollen ihnen das Spielzeug wegnehmen. Daher ist bei den Brasilianern jede Menge Vorsicht dabei.“ Vermutlich hat es mittlerweile 35 Grad oder mehr im Stadion.

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

Polieren, dann glänzen

Kastner-Jirka kennt auch das Erfolgsgeheimnis des mexikanischen Teamchefs Juan Carlos Osorio: „Er ist ein Langzeiterklärer, taucht auf Pressekonferenzen mit Stößen von Unterlagen auf. Die Spieler aber, so hört man, lieben ihn für diese Eigenschaft und versuchen seinen Erklärungen zu folgen und es auf dem Platz umzusetzen.“

In der 32. Minute wird es dann abermals vor dem Tor von Mexiko gefährlich. Mexiko kann zunächst nicht klären. Jirka fasst zusammen: „Nachschuss. Verwirrung. Verwirrung bereinigt.“ Wieder kein Tor von Brasilien. Kastner-Jirka weiß Rat: „Da müssen die Brasilianer noch ein bisschen polieren, um zu glänzen.“

 

Ein bissl Neymar-Bashing

Foul an Neymar. Ein bissl Bashing muss sein: „Neymar gefoult, Neymar schreit und fliegt. Er steht aber sehr schnell wieder für seine Verhältnisse. Er will den Freistoß schießen.“

Eine Verlängerung der Jirka-Beobachtung wird uns nicht vergönnt. Wenige Sekunden vor dem Ende der 45. Minute meint der Kommentator: „Jetzt hat auch Schiedsrichter Roque erkannt, dass die Spieler nur noch die Sekunden zählen.“ Nicht nur die.

Der Schiedsrichter pfeift ab. 45 Minuten sind genug, auch für uns.

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