Wer liefert das beste Gesamtpaket? – Die Bundesliga im Konsumentencheck

Die Klubs der Österreichischen Fußball-Bundesliga stellten sich im abgelaufenen Frühjahr 2016 dem Konsumentencheck des VKI (Verein für Konsumenteninformation). Am Donnerstagvormittag wurden die Ergebnisse der unabhängigen Studie der Öffentlichkeit präsent

 

Die Fußballsaison 2016/17 ist in Österreich bereits im Gange und die Fans sind wieder heiß auf Spiele ihres Herzensvereins und unterstützen diesen mit Emotionen und Leidenschaft. Als Gegenzug bekommen sie dafür Dienstleistungen geboten, und wenn es gut läuft auch einen Sieg. Die Symbiose zwischen Fan und Verein steht aber im Vordergrund. Diese Symbiose hat auch der VKI (Verein für Konsumenteninformation) im abgelaufenen Frühjahr erstmals unter die Lupe genommen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag präsentiert. Dabei ging es in der unabhängigen Studie aber nicht nur darum, den Ist-Zustand festzuhalten, sondern auch darum Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Insgesamt lässt sich jedoch sagen: Stimmt die Infrastruktur, passt auch das Studienergebnis. Die Kluft zwischen dem ersten und dem letzten Platz ist aber alarmierend.

 

Von Kopf bis Fuß durchgecheckt

 

„Die Anforderungen an moderne Freizeitdienstleister werden immer umfangreicher und vielfältiger“, sagt Bundesliga-Vorstand Reinhard Herovits, „deshalb ist der VKI-Check für die Klubs der Österreichischen Fußball-Bundesliga eine wichtige Statuserhebung.“ Die Vielfalt der Anforderungen wird auch im Untersuchungsdesign abgebildet: 210 Kriterien hat der VKI im Rahmen seines Checks untersucht. Die Bandbreite reicht von der Informationsvielfalt auf den Klub-Webseiten, über Angebote für Familien, bis hin zu einem Vor-Ort-Besuch, bei dem unter anderem auch die Gastronomie-Angebote und die Barrierefreiheit der Stadien getestet wurden. „Objektive Checks von externen Institutionen sind ein wichtiges Instrument zur Weiterentwicklung“, sagt Herovits und vergleicht den VKI-Test mit dem Gefühl vor einem Gesundheitscheck: „Man weiß, dass es wichtig ist, hat aber trotzdem etwas Respekt – und im Grunde ist es dann nicht so schlimm. Manche erfahren, dass alles passt, andere müssen etwas mehr machen, damit die Werte wieder stimmen.“

 

Salzburg ist wiedermal Spitzenreiter

 

Gestimmt haben die Werte beim FC Red Bull Salzburg (die Mozartstädter punkten vor allem in den Bereichen Werbeauftritt, Familienfreundlichkeit, aber auch in den Kategorien Gastro, Anreise und Stadion), der mit 96 (von 100) Prozent die Rangliste vor Aufsteiger SKN St. Pölten (90%) und dem SK Puntigamer Sturm Graz (86%) anführt. Alle drei Vereine können das Testurteil „sehr gut“ für sich beanspruchen. Der SK Rapid Wien verpasste "sehr gut" nur knapp, was auch daran liegt, dass Rapid zum Zeitpunkt des Tests noch im Ernst Happel Stadion spielen musste. VKI-Projektleiter Walter Hager ist davon überzeugt, dass Rapid mit dem neuen Allianz Stadion ebenfalls die Note "sehr gut" erreichen wird. Der große Rivale aus Favoriten, die Austria Wien, befindet sich hinter Wacker Innsbruck, und SV Josko Ried mit der Note "gut" nur auf dem siebten Rang. Noch schlechter schnitten aber die Bundesligavereine SV Mattersburg und FC Admira Wacker Mödling ab: "weniger zufriedenstellend" lautet die Note. Die Admira teilt sich darüber hinaus mit dem Sky Go-Erstligisten FAC Wien den letzten Platz.

 

 

Fast die Hälfte der Klubs hat somit ein gutes oder sehr gutes Testergebnis erreicht. „Das ist eine gute Ausgangsbasis und zeigt, dass die Arbeit der Klubs Früchte trägt“, sagt Herovits. Es sei aber nur eine Momentaufnahme, an der es jetzt zu arbeiten gilt, „das gilt aber für alle Klubs, denn gut zu sein, heißt nicht automatisch gut zu bleiben. Man muss sich ständig weiterentwickeln und verbessern“, so der Bundesliga-Vorstand weiter. Gleichzeitig lobte er auch die Einstellung der Klubs: „Die Bundesliga-Klubs zeigen sich offen für Neues, das ist eine gute Basis, um sich gesamt weiterzuentwickeln.“ Denn gerade in diesem Bereich hat man in den letzten Jahren in Österreich einen Fortschritt gemacht.

 

Die Infrastruktur als Schlüssel zum Erfolg

 

Dass im vorderen Feld der „VKI-Tabelle“ größtenteils Klubs mit neuen bzw. bedarfsgerechten Stadien liegen, verwundert hingegen nicht. Das bestärkt gleichzeitig die Bundesliga in ihrer Ende 2013 ausgerufenen Infrastrukturoffensive. „Es zeigt sich, dass eine gute Infrastruktur entscheidend für eine Platzierung im Spitzenfeld ist“, sagt Bundesliga-Vorstand Herovits. Aktuell werden rund 150 Millionen Euro in Österreichs Stadien investiert, die Bundesliga fördert die Infrastrukturmaßnahmen ihrer Klubs mit rund 1 Mio. Euro pro Saison. „Maßnahmen setzten“ ist auch die Devise für die nächsten Monate. Gemeinsam mit dem VKI und den Experten der Klubs sollen die Detailergebnisse beleuchtet und gemeinsam an der Weiterentwicklung gearbeitet werden. „Manche Dinge, wie zum Beispiel Informationen auf der Homepage, lassen sich relativ leicht verbessern, für andere Bereiche wie Infrastruktur wird es umfangreichere und länger dauernde Maßnahmen brauchen“, sagt Herovits, der den Blick in die Zukunft gerichtet hat: „Für die Österreichische Fußball-Bundesliga ist der VKI-Konsumentencheck besonders hinsichtlich Transparenz und kontinuierlicher Weiterentwicklung ein wichtiger Schritt. Wichtig ist aber, was jetzt nach dem Check passiert. Wir werden gemeinsam mit unseren Klubs daran arbeiten, beim nächsten Test noch besser dazustehen.“