Ihr Spielerlein kommet: Wo Rapid, Austria, Salzburg & Co nachbessern müssen

Jänner heißt: Das Transferfenster ist geöffnet. Die einen kaufen in Panik nach, die anderen gehen mehr oder weniger mit dem gleichen Kader in das Frühjahr. Andere planen mit Transfers bereits für die Zeit nach dieser Saison. 90minuten.at zeigt, wo es bei

 

Wolfsberger AC – Stürmer, was sonst?
Wer am Tabellenende steht, braucht mehr Tore. So einfach ist das. Also eigentlich ist es nicht so einfach, aber im Abstiegskampf zählt nur das nackte Überleben und die beste Taktik hilft wenig, wenn vorne keiner trifft. Und da die Toptorschützen Issiaka Ouédraogo und Silvio alles andere als klassische Knipser sind, muss man jemanden finden. Fünf der sechs Saisonniederlagen waren mit nur einem Tor Unterschied, genau so viele wie bei den Riedern. In so knappen Partien kann man entscheidende Punkte gegen den Abstieg sammeln, wenn da irgendwo ein Knipser herkäme.

 

SV Ried - Kragl-Ersatz, geht das überhaupt?
Wie kann ein kleiner Klub aus dem Innviertel einen Spieler ersetzen, der in die Serie A geht? Eigentlich gar nicht. Trotzdem muss es Stefan Reiter gemeinsam mit dem Trainer versuchen. Wie auch bei Aigner oder Onisiwo geht es bei Kragl nicht so sehr um die nackten Leistungsdaten, eher um die Persönlichkeit. Allerdings weiß jeder Fan, der schon ein paar Jahre Fußball schaut, dass Persönlichkeit heutzutage eines der weniger großzügig verteilten Talente ist.

 

SV Grödig – Eine Offensivwaffe
Jetzt ist er weg, der Mann für die Offensive. Neben sieben Toren und zwei Assists bei 26 Ligatoren der Grödiger gehört Venuto auch bei der Berechnung von abseits.at, die mehr als nur Tore und Assists berücksichtig, zu den zehn wertvollsten Offensivkräften der Liga. Das zeigt, was Grödig hier verloren hat, nämlich weitaus mehr als nur einen Offensivmann.

 


SV Mattersburg – Der neue Karim O.
Drei Tore, sieben Torvorlagen. Dicht gefolgt von Stürmer Markus Pink ist Karim Onisiwo der Topscorer der Burgenländer gewesen. Jetzt will er seine Qualitäten, die über Vorlagen und Tore hinausgehen in Mainz unter Beweis stellen. Die herausragende Eigenschaft aber ist: Unruhe. Die Verteidigung, die sich dem trickreichen und schnellen Angreifer entgegenstellt, muss immer mit irgendwas rechnen. Das gibt es nun im Vastic-System nicht mehr, zudem war Onisiwo neben Goalie Kuster, Dauerläufer Farkas und den Defensivleuten Mahrer und Jano der Spieler mit den meisten Einsatzminuten. Hier tut es Not, halbwegs adäquaten Ersatz zu finden.

 

SCR Altach - Aigner-Backup, bitte!
Fünf Ligatore von Hannes Aigner, fünf von Kollege Ngwat-Mahop. Aber der Kapitän ist enorm wichtig für die Mannschaft, nicht weil er so viel mehr trifft als Mahop, sondern weil er vorne weg marschiert, antreibt, trifft, redet, respektiert wird. Aber: Der gute Mann ist 34 Jahre alt und in keinster Art und Weise zu ersetzen. Und so ehrlich darf man auch sein, Folgendes zu sagen: Ein weiterer Knipser käme den Altachern nicht ungelegen, wenn man der Konkurrenz um Rang vier etwas voraus haben will.

 

Admira Wacker - Verteidiger gesucht
Ebner, Zwierschitz, Schößwendtner - und bei allen läuft der Vertrag im Sommer aus. Will die traditionell klamme Admira noch Geld sehen, dann muss jetzt gehandelt werden. Ein Abstiegskandidat plant selten auf mehrere Jahre. Doch Totgesagte leben länger, der Admira wurde dieses Schicksal oft bescheinigt. Nun liegt man komfortabel im Tabellenmittelfeld, der eine oder andere Kicker könnte gehen. Aufgefüllt würde der Kader wohl aber wiederum eher durch Eigengewächse oder Perspektivspieler von anderen Klubs.

 


Sturm Graz - Linkes Mittelfeld
Grundsätzlich gibt es bei Sturm eher Kritik am Trainer und am Sportdirektor. Nachdem beide aber – zumindest in steirischen Medien - weitgehend unantastbar sind, muss man sich die Positionen genauer ansehen. Da gibt es mit Thorsten Schick rechts einen klassischen Flügel, der gut zu Fodas Vorstellungen passt. Gruber und Dobras auf links wird noch mehr Potential bescheinigt, allerdings passen sie nicht so gut zum „Linie runter laufen, Flanken“, was Foda will.

 

SK Rapid - Spielmacher
Steffen Hofmann wird im September 36 Jahre alt, Florian Kainz ist im Sommer wohl weg der Abgang von Petsos ist fix. Und wie lange Louis Schaub und Philipp Schobesberger gehalten werden können, steht in den Sternen. Schaub hat noch dazu eine Ausstiegsklausel in moderater Höhe, die Richtung Vertragsende natürlich nicht höher wird, wie der Kurier berichtet. Klar, Rapid kann diese Saison sicherlich Meister werden. Nur zu welchem Preis? Wer wird ab Sommer das Spiel machen? Andreas Müller wird sich etwas einfallen lassen müssen, sonst zieht man im Sommer quasi ohne Offensive in die neue Heimstätte. Das wird nicht das sein, was sich das Publikum im Westen Wiens erwartet.

 

FK Austria Wien - Dynamische Offensivspieler
Mit Lucas Venuto verpflichteten die Veilchen einen Spielertyp, der ihnen vor allem im Spätherbst bitter fehlte: Den dynamischen Offensivspieler. Auf Sicht wird es noch einen dieser Sorte brauchen, signalisierten doch mit Gorgon und Grünwald zwei erfahrene Offensivspieler, dass sie bald gehen wollen. Kreativität in der Offensive wird aber vonnöten sein, um nach einem spielerisch mauen (Spät-)Herbst nicht nur zu punkten, sondern auch die derzeit kritischen Fans bei der Stange zu halten.

 

Red Bull Salzburg - Niemand
Sie wollen es nicht anders. Mit Routinier Miranda (27) sowie dem mittlerweile gefestigten Duje Caleta-Car (19) steht die Einserinnenverteidigung und das auch recht sicher. Asger Sörensen (19), Neuzugang Bernardo (20) und Talent Dayot Upamecano (17) stehen in der zweiten Reihe. Und da ist auch noch Isaac Vorsah (27), der im Herbst gegen Lustenau in der 16. Runde erstmals wieder im Lieferinger Kader stand und in der Runde drauf gegen den FAC 13 Comeback-Minuten bekam. Wenn man an Slapstick-Einlagen vom Miranda in den ersten Spielen denkt, weiß man auch, dass das risikoreiche Spiel im Blut liegt. Also lieber die Jungen ranlassen. Abgesehen vom riesigen Kader gibt es ja dann noch Tino Lazaro, Christoph Leitgeb und Reinhold Yabo, die wieder angreifen werden. Und im Zweifel spielt Naby Keita auch in der Innenverteidigung. Das kann der stärkste Spieler des Herbstes sicherlich auch.

 

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