Vorerst kein neues Stadion für Wiener Neustadt: Drohendes Szenario Zwangsabstieg
Das neu geplante Stadion ist unter der neuen Stadtregierung von Wiener Neustadt vorerst gescheitert. Der Grundsatzbeschluss wurde aufgehoben. Dem Klub läuft die Zeit davon, ein Zwangsabstieg ab 2016/17 ist im Bereich des Möglichen. Von Michael Fiala
Der neu formierte Gemeinderat von Wiener Neustadt hat den Grundsatzbeschluss, ein neues Stadion an der B54 zu errichten, aufgehoben. Somit heißt es ab sofort „Zurück an den Start", wie orf.at berichtet.
In einer Volksbefragung vor einigen Wochen hatten sich 60 Prozent der 9.000 Teilnehmer für den Bau eines neuen Stadions ausgesprochen. Ein Grundsatzbeschluss der Gemeinde wurde daraufhin gefasst. Durch die Gemeinderatswahlen im Jänner und die neue Zusammensetzung des Gemeinderats hat sich die Meinung aber anscheinend geändert: Der Beschluss soll in einer Sitzung am 23. März aufgehoben werden.
Alle Projekte sollen demnach neu geprüft werden, wie der neue Sportstadtrat Markus Schnedlitz von der FPÖ sagt. In Frage kommt die Modernisierung des bestehenden Standorts oder der Neubau an der B54 oder doch ganz wo anders. Kernfrage für Bürgermeister Klaus Schneeberger von der ÖVP ist jedenfalls die Finanzierung.
Die Zeit läuft davon
Für den SC Wiener Neustadt droht indes die Zeit davonzulaufen. Ab der Saison 2016/17 muss jeder Klub der obersten Spielklasse unter anderem eine Rasenheizung vorweisen, um eine Lizenz für die tipico-Bundesliga zu erhalten. Bereits im November sagte Wiener-Neustadt-Manager Günter Kreissl im Interview mit 90minuten.at über den Plan B, falls der Neubau des Stadions platzen sollte: „Wir als Verein können es alleine definitiv nicht stemmen, beziehungsweise ist es aus heutiger Sicht schwer denkbar." Neustadt-Vizepräsident Ralph Spritzendorfer ergänzte: „Wir werden da auf die Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen sein."
Klar ist: Ohne öffentliche Hilfe kann der Wiener Neustadt die Kriterien für eine weitere Teilnahme an der tipico-Bundesliga ab 2016/17 wohl nicht erfüllen. Und auch wenn der Beschluss zum Neubau dennoch getroffen wird, könnte die neuerliche Zeitverzögerung für den Klub zum Problem werden. So oder so braucht der Klub ab 2016/17 eine Spielstätte mit Rasenheizung. Die Alternative ist der Zwangsabstieg in die Sky-Go-Liga.