U19-EM: Eigene Zielsetzung nicht erreicht
Nach dem Ausscheiden bei der U19-EM zieht Teamchef Hermann Stadler eine positive Bilanz nach vier gemeinsamen Jahren des Jahrgangs 1996. Das Team konnte sich als erst zweite ÖFB-Auswahl nach dem JG 1987 für alle drei möglichen Endrunden im Nachwuchs-Berei
Die Stadler-Elf war neben der U19-EM bei der U17-EM 2013 in der Slowakei und der U17-WM 2013 in den Vereinigten Arabischen Emiraten vertreten. Dieses Kunststück ist mit diesem Jahrgang außer Österreich nur Russland gelungen, das sich 2013 zum U17-Europameister gekürt hatte.
"Österreich würdig vertreten"
„Für die Spieler war dieses Turnier ein super Erlebnis. Jeder konnte sich mit den besten Spielern dieses Jahrgangs in Europa messen. Jetzt gilt es, die gewonnenen Erfahrungen im täglichen Training in den Vereinen sowie in der individuellen Arbeit in allen Bereichen umzusetzen, damit der nächste Entwicklungsschritt in der Karriere erfolgen kann. Man kann sehr stolz darauf sein, was die Mannschaft in den letzten Jahren erreicht hat - sie war bei allen möglichen Endrunden vertreten. „Die Verschworenen" haben den österreichischen Fußball auf der internationalen Bühne würdig vertreten", blickt Stadler zurück. Der Jahrgang 1996 ist als Nachwuchs-Nationalteam ab sofort Geschichte, die nächste mögliche Station ist das U21-Nationalteam.
Das U19-Nationalteam verpasst dennoch mit einem 2:2 (0:1)-Remis im letzten Gruppenspiel der U19-EM gegen die Ukraine den Einzug die Runde der letzten Vier. Die ÖFB-Elf stand vor der Partie unter Siegzwang und war zusätzlich auf die Schützenhilfe Frankreichs im Parallelspiel gegen Griechenland angewiesen. „Les Bleus" siegten 2:0, schlussendlich fehlte den ÖFB-Youngsters nur ein einziger Treffer auf das Semifinale.
In der Gruppe A steht Frankreich mit der maximalen Punktebeute von neun Zählern an der Spitze, Gastgeber Griechenland liegt mit vier Punkten auf Rang 2 und ist ebenfalls im Halbfinale. Österreich (2) beendet die Gruppenphase vor der Ukraine (1) auf Rang 3. Olexandr Zubkov brachte die erwartet starke Ukraine in der 15. Minute in Führung. Adrian Grbic hatte mit einem abgefälschten Schuss an die Stange Pech (41.). ÖFB-Schlussmann Osman Hadzikic bewahrte sein Team in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit vor dem 0:2.
Marko Kvasina nutzte eine Drangphase der Österreicher nach der Pause zum 1:1-Ausgleich, den Assist leistete Xaver Schlager (47.). Doch die Ukraine blieb brandgefährlich. Torschütze Zubkov köpfte an die Stange (52.), Viktor Tsygankov setzte einen Schuss an die Querlatte (57.). Eine Möglichkeit auf die Führung durch Sascha Horvath machten Goalie Soldatenko zunichte (58.). Valeriy Luchkevych brachte die Ukraine schließlich erneut in Front (63.), die jungen Österreicher gaben sich jedoch nicht geschlagen. In der heiß umkämpften Schlussphase traf Kvasina nach Vorlage von Daniel Ripic erneut zum Ausgleich (87.), der Siegtreffer wollte den anstürmenden ÖFB-Youngsters jedoch nicht mehr gelingen.
"Sehr enttäuscht"
„Wir sind im Moment sehr enttäuscht und niedergeschlagen, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben - zumal Frankreich mit dem Sieg gegen Griechenland für uns gespielt hat. Aber wir konnten heute in keiner Phase des Spiels an unsere Leistungen aus den ersten beiden Partien anknüpfen. Wir waren zu fehleranfällig im Passspiel, konnten kaum Druck erzeugen und auch das Spiel gegen den Ball hat nicht wie gewohnt funktioniert. Wir hatten uns für dieses Match viel vorgenommen. In den ersten 20 Minuten wollten wir hohen Druck erzeugen und ein schnelles Tor erzielen. Im Turnierverlauf haben wir fünf gute Halbzeiten gespielt, die erste Hälfte heute war schwach. Die Mannschaft ist zwar deutlich verbessert aus der Kabine gekommen, aber selbst der schnelle Ausgleich konnte keine Sicherheit in unser Spiel bringen. In der Schlussphase haben die Spieler wieder Moral bewiesen und bis zum Ende versucht, das Unmögliche doch noch möglich zu machen", so Teamchef Hermann Stadler.
Trotz der Enttäuschung überwiegt jedoch das Positive. „Für die Spieler war dieses Turnier ein super Erlebnis. Jeder konnte sich mit den besten Spielern dieses Jahrgangs in Europa messen. Jetzt gilt es, die gewonnenen Erfahrungen im täglichen Training in den Vereinen sowie in der individuellen Arbeit in allen Bereichen umzusetzen, damit der nächste Entwicklungsschritt in der Karriere erfolgen kann. Man kann sehr stolz darauf sein, was die Mannschaft in den letzten Jahren erreicht hat - sie war bei allen möglichen Endrunden vertreten. „Die Verschworenen" haben den österreichischen Fußball auf der internationalen Bühne würdig vertreten" , zieht Stadler Bilanz.
Ruttensteiners Zielsetzung nicht erreicht
Das ÖFB-Team ist somit an der eigenen Zielsetzung gescheitert. Im April sagte ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner zu den Zielen der U-Auswahlen: „Diese Turniere sind für die Spieler eine extrem wichtige Erfahrung, und die kommt ihnen in ihrer weiteren Karriere zugute, wie man an der Kanada-Mannschaft sieht. (...) Es geht immer noch mehr. Wir haben zum Beispiel bei einer Endrunde noch nie ein Semifinale gewonnen", erinnerte Ruttensteiner. Vom Semifinale war die U19 bei diesem Turnier weit entfernt. Noch vor dem Turnier sprach Ruttensteiner von einer guten Auslosung für Österreich: "Ich denke, dass es ein gutes Los ist, wobei wir wissen, dass jedes Team, dass sich für die Endrunde qualifiziert, eine hohe Qualität hat. Entscheidend wird auch sein, wie gut man die Temperaturen bis zu 45°C verkraftet", sagte Ruttensteiner vor dem Turnier.