Martin Hinteregger: ‚Mir wurde eine Champions-League-reife Mannschaft versichert'

Ein Wechsel von Martin Hinteregger zu Leipzig ist vorerst vom Tisch. Hintereggers Bekenntnis zu Red Bull Salzburg ist auch eine Absicherung für eine mögliche Teilnahme an der Euro 2016. Das Großturnier kann für den Verteidiger dann zum großen Sprungbrett

 

Das Aufkommen von RB Leipzig ist zugleich auch zum Unsicherheitsfaktor für viele Bullen-Fans geworden. Fragen, die sich auch Salzburg-Verteidiger Martin Hinteregger gestellt hat. Wie geht es mit Salzburg weiter? Wird es nicht nur eine für die Meisterschaft konkurrenzfähige Truppe geben, sondern auch ein Team, das international bestehen kann? Im Herbst forderte Salzburgs Verteidiger Martin Hinteregger lautstark nach den Abgängen von Mane, Kampl und Ramalho Klarheit von Bullen, wie es personell beim Klub weitergeht. Nach tiefgehenden Gesprächen und einer Vertragsverlängerung im Dezember ist ein Wechsel vorläufig vom Tisch. Nicht zuletzt auch, um Sicherheit für die Euro 2016 zu bekommen, wie er im Gespräch mit 90minuten.at erzählt.

 

„Ich habe Vertrauen in die Chefs"
Ein Wechsel ist für Hinteregger, der seinen Vertrag bis 2019 verlängert hat und keine Ausstiegsklausel besitzt, derzeit kein Thema. „Ich habe mit dem Vorstand in Salzburg gesprochen. Dort wurde mir versichert, dass wir wieder eine Champions-League-reife Mannschaft bekommen werden. Ich habe Vertrauen in die Chefs, deswegen ist für mich alles geklärt."

 

„Wenn ich will, kann ich immer nach Leipzig gehen"
Immer wieder wurde Hinteregger in den Monaten zuvor mit einem Wechsel nach Leipzig in Verbindung gebracht. Der Verteidiger selbst bekräftige damals, irgendwann auf jeden Fall für Leipzig spielen zu wollen. Ganz so eindeutig klingt das im Juni 2016 nicht mehr: „Ich weiß, wenn ich will, kann ich immer zu Leipzig gehen. Aber zurzeit gefällt es mir, was in Salzburg passiert und wie es sich dort entwickelt."

 

„Euro ein Grund, warum ich in Salzburg verlängert habe"
Ein Grund, warum er lieber auf jeden Fall noch eine Saison in Salzburg bleibt, ist wohl auch die Sicherheit in Salzburg, besonders in Hinblick auf eine Nominierung für die Euro 2016, die zum Greifen nahe scheint. „Die Euro 2016 war natürlich ein Thema. In Salzburg bin ich gesetzt, sie haben Vertrauen in mich und ich in den Verein. Ich weiß, wie es dort abläuft. Wir werden jedes Jahr international spielen und das ist extrem wichtig für mich, um Erfahrung für die Nationalmannschaft zu sammeln. Das ist sicherlich auch einer der Punkte gewesen, warum ich bei Salzburg verlängert habe. Die Euro kann sicher ein Sprungbrett sein. Es könnte ein Vorteil sein, dass ich dann zu einer besseren Mannschaft komme."



„Da bin ich lieber noch in Salzburg"
Sollte es den Kärntner, der seit 2006 die Schuhe in Salzburg schnürt, dennoch in die Ferne ziehen, gibt es konkrete Vorstellungen: „Für mich ist wichtig, dass ein künftiger Verein, zu dem ich einmal gehen werde, international spielt. Nur 34 Spiele in der deutschen Bundesliga und zwei Cup-Partien ist schon ein bisschen wenig", und ergänzt: „Da bin ich lieber noch hier in Salzburg, wo ich Titel holen und internationale Erfahrung sammeln kann."

 

„Hoffe, die Liga stellt auf ein Playoff um"
Hinteregger sieht die österreichische Liga tendenziell etwas positiver als sein ehemaliger Teamkollege Stefan Ilsanker, der am Dienstag den Wechsel zu Leipzig auch damit begründete, dass es „nicht so attraktiv für die Fans ist, wenn Du in einer Zehnerliga vier Mal gegen jeden Gegner und teilweise in keinen schönen Stadion vor wenigen Leuten spielst", auch wenn das Umfeld in Salzburg perfekt sei. Hintereggers Sicht: „In der Premier League spielt man auch gegen viele Klubs in der unteren Region und ich weiß nicht, ob die viel besser sind als zum Beispiel Rapid. Klar, das Standing ist natürlich höher, aber ob es fußballerisch auch so ist? Ich weiß nicht, ob es für die Weiterentwicklung sinnvoll ist, wenn man dort 38 Spiele spielt. Ich bin optimistisch, was die österreichische Bundesliga angeht. Ich glaube, dass es mit Rapid, Austria , Sturm Graz und uns vier Mannschaften gibt, die um den Titel mitspielen können. Wichtig ist, dass du auch extreme Herausforderungen hast." Dennoch hofft Hinteregger auch darauf, dass die heimische Liga ihr System irgendwann wieder ändert und schlägt ein Playoff vor: „Ich hoffe, dass die Bundesliga ihr System ändern wird und eventuell auf ein Playoff umstellt. Das wäre für Spieler und Fans viel interessanter – wie zum Beispiel in Belgien und Polen. Das wäre für alle Beteiligten von Vorteil."