Marc Janko: ‚Die Top 10 wären ein toller Beweis für die Entwicklung der Mannschaft'
In Basel gehört Marc Janko zum Stammpersonal, im Nationalteam sowieso. Jetzt soll der nächste Schritt folgen: Die Entwicklung zur Weltklassemannschaft. Von Michael Fiala aus dem Ernst Happel Stadion
Sieben Tore hat Marc Janko bereits auf seinem Konto gut geschrieben. Es läuft also für den österreichischen Nationalstürmer, der nach seinem Australien-Experiment im Sommer nach Europa zurückgekehrt ist. Die Zeiten der unangenehmen Fragen nach den Gründen, warum es in der Türkei schlussendlich nicht funktionierte, die Janko vor einigen Wochen zum Teil beantwortete, sind vorbei. Stattdessen kann er sich mit Wohlfühlthemen beschäftigen: Stammspieler in Basel, im Nationalteam ist er sowieso gesetzt und auch privat läuft es mit der Hochzeit vor ein paar Wochen bestens.
„Das ist jedenfalls eine Zeit, wo sehr viel Positives in meinem Leben passiert, privat wie beruflich. Ich genieße das jetzt. Ich habe auch andere Zeiten miterlebt, daher ist es schön, nur positive Meldungen über mich vermelden zu können", sagt Janko heute im Beisein von 90minuten.at zur aktuellen Lage.
Dass der Um- und Einstieg nach Basel so positive verläuft, war sogar für Janko „positiver als erwartet." Die Rückmeldungen in der Schweiz sind durchwegs positiv, auch aus den Schweizer Medien konnte er noch nichts Negatives über sich lesen. Kurz gesagt: „Ich fühle mich rundum wohl."
Top 10? Wäre eine Riesensache!
Mit Blick auf die beiden Spiele gegen Montenegro und Liechtenstein gerät Janko dann sogar ins Schwärmen. „In erster Linien wollen wir in Topf zwei bleiben, daher wollen wir die Spiele mit einer gewissen Ernsthaftigkeit angehen, um für die Euro 2016 in einer möglichst guten Position sein zu können, aber auch um den Sprung in die Top 10 zu schaffen in der Weltrangliste. Das wäre eine Riesensache und ein toller Beweis für die Entwicklung der Mannschaft."
Eine Entwicklung, die vor allem der Verpflichtung von Marcel Koller zu verdanken ist. Janko nimmt aber natürlich auch wahr, dass Koller mittlerweile sehr begehrt ist. „Diese Gerüchte gehören zum Geschäft. Jeder, der einige Jahre am Buckel hat, weiß, wie das abläuft. Das ist für uns nichts Neues. Das stört uns auch nicht. Das sind Nebengeräusche", meint der 32-Jährige. Stören lassen will er sich dadurch nicht. Und was, wenn im Frühjahr die Personalie Koller noch immer nicht geklärt ist? Wäre das ein Störfaktor? „Dann können wir das gerne noch einmal thematisieren. Derzeit ist das kein Thema für uns."
„Sind noch keine Weltklassemannschaft"
Dass die Arbeit unter Koller noch längst nicht erledigt ist, deutet auch Janko an. „Von einer Weltklassemannschaft sind wir noch einen Schritt entfernt, um Partien souverän runterzuspielen, das Tempo rauszunehmen – so wie man es zum Beispiel von den Deutschen kennt. Die meisten Spiele von uns waren sehr eng, weil wir eben noch keine Weltklassemannschaft sind."
Ob diese Entwicklung bis zur Europameisterschaft stattfinden wird, bleibt abzuwarten. Offen lässt Janko auch, ob er das Turnier noch einmal, zum letzten Mal in seiner Karriere als Sprungbrett benützen will. Gewohnt diplomatisch meint er dazu: „Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wann ich meine Karriere oder Teamkarriere beenden möchte. Die Euro ist jedenfalls eine große Bühne, auf der man sich präsentieren kann."
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