Auch für UEFA-Chef Platini wird es eng

Die Affäre rund um FIFA-Chef Sepp Blatter zieht auch UEFA-Boss Michel Platini immer tiefer hinunter. Am Montag versuchte sich der Franzose in einem offenem Brief an die UEFA-Verbände zu rechtfertigen. Die wichtigen Antworten blieb er schuldig. (90minuten.

 

Bereits am Montag bekräftige FIFA-Chef Sepp Blatter dass er weiterhin FIFA-Präsident bleiben wolle. An Rücktritt denke er nicht, denn er habe nichts illegales getan, so der Schweizer. Kurze Zeit später folgte UEFA- Chef Michel Platini und legte die gleiche Platte auf. In einem Brief an die Mitgliedsverbände (siehe unten) beteuerte er seine Unschuld. Platini ging in die Offensive und kündigte an, sich der FIFA-Ethikkommission zu stellen.

 

In dem Schreiben von Platini heißt es: „Dieses Einkommen habe ich den zuständigen Behörden vollumfänglich und wie gesetzlich vorgesehen deklariert." Das Geld – zwei Mio. Schweizer Franken - habe Platini durch seine Tätigkeit als Angestellter der FIFA von 1998 und 2002 verdient. In dem Text heißt es weiters: „(...) und nachdem erste Teilbeträge bezahlt worden waren, erfolgte im Februar 2011 die Auszahlung des ausstehenden Betrags in der Höhe von zwei Millionen Franken. Warum Platini erst neun Jahre später (!) bezahlt worden sei, ließ Platini offen.

 

Brief von Platini an die UEFA-Verbände

Platini Brief UEFA

 


Noch zwei Tage zuvor dementierten die Platini-Sprecher, dass vor 2011 Geld von Blatter an Platini geflossen sei, wie der Journalist Tim Röhn auf Twitter bekannt gab:

 




 

Die Zahlung erfolgte ausgerechnet im Jahr 2011, als die UEFA-Verbände unter der Führung von Platini den Schweizer Blatter im Wahlkampf gegen den Katarer Mohamed bin Hammam unterstützte. Der französische Ex-Starkicker galt bis vor wenigen Wochen als Favorit auf die Nachfolge von Sepp Blatter. Derzeit wird Platini im dem Schweizer Verfahren nicht als Beschuldigter sondern als Auskunftsperson geführt, doch die Zweifel an der weißen Weste des Franzosen werden größer. Sollte auch Platini in die Gruppe der Beschuldigten „wechseln", ist seine mögliche Kandidatur als FIFA-Nachfolger Geschichte.

 

„Ich bin mir bewusst, dass diese Ereignisse mein Bild in der Öffentlichkeit und meinen Ruf beeinträchtigen können, und damit auch das Bild der Uefa", schrieb der Franzose ebenfalls in dem Brief. Platini sei sich keinem Fehlverhalten bewusst.